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29. März 2014: Von Jan Brill an Jürgen Papa Bewertung: +5.00 [5]
Lieber Herr Papa,

erstmal danke für die offene Darstellung Ihres Vorgangs.
Ich fahre leider auch häufig zu schnell. Ich habe zwar keine Punkte, aber das liegt nicht an meiner Tugendhaftigkeit sondern an der – noch – fehlenden Totalüberwachung im Straßenverkehr.

Warum zu schnell?

1) Dusseligkeit: Nicht aufgepasst ob jetzt 80, 100 oder 120 angeschrieben waren
2) Stress: Unruhe, Eile und Drang auf’s Gaspedal

Sind das die gleichen Faktoren die bei mir auch zu Fehlern in der Fliegerei führen? Aber sicher!

Checkliste nicht gelesen weil schon 10 min zu spät = Stress: Unruhe, Eile und Drang auf’s Gaspedal
CDI nicht auf LOC umgeschaltet = Nicht aufgepasst ob jetzt 80, 100 oder 120 angeschrieben waren

Also besteht wahrscheinlich schon ein Zusammenhang zwischen fliegerischer Leistung und Punktekonto. Aber m.E. nicht so direkt wie das manche Piloten/Fahrer hier darstellen.

Ich kann nur versuchen stetig aus meinen Fehlleistungen zu lernen. Ziemlich steinig das Ganze…

Wirklich Angst habe ich – außer natürlich vor meiner eigenen Doofheit an Lenkrad und Steuerhorn – jedoch vor Piloten die schreiben sie seien noch “NIE innerorts” zu schnell gefahren. Ich kann mir das ehrlich gesagt einfach nicht vorstellen. Sollte es aber so sein, ziehe ich in aufrichtiger Bewunderung meinen Hut.

viele Grüße
Jan Brill
29. März 2014: Von Jürgen Papa an Jan Brill Bewertung: +2.00 [2]
Zu schnell ist zu schnell. Und ich habe mir die Punkte selbst zuzuschreiben und will sie auch nicht relativieren. Aber weil mehrfach Fragen und Spekulationen zur Herkunft meiner Punkte kam, verrate ich es gerne. Abgesehen von dem einen Mal Landstraße habe ich die anderen Punkte auf der Autobahn gesammelt. Und witzigerweise fast alle im Morgengrauen zwischen 0400 und 0700, teilweise sogar am Wochenende.

Und ob man es glaubt oder nicht - es war immer (also drei Mal in fünf Jahren) die gleiche Situation: Ich war SEHR schnell unterwegs. Dann kam 100/80/60 wegen einer Baustelle. Und es waren mehrfach ganz kleine Baustellen auf großen, dreispurigen Autobahnen. Ich habe den Wagen "ausrollen" lassen und nicht energisch genug gebremst. Ich fühlte mich ja auch alleine auf der Autobahn. Und dann hat es ziemlich genau an Anfang der Baustelle BLITZ gemacht. Und vielleicht haben sich ja auch schon andere bei dem Gedanken ertappt, dass dieser Blitzer vielleicht nicht nur aufgestellt würde, um die Sicherheit zu erhöhen.

Jedes Mal habe ich mich gefragt, warum die so schon früh und am Wochenende überhaupt unterwegs waren. Und ich habe mich saumäßig geärgert, weil ich mich auch vorher schon immer grundsätzlich an die Limits gehalten habe (also immer Limit plus 15-20 km/h).

Und wenn man 3x in fünf Jahren nicht schnell genug bremst, fühlt man sich nicht wie ein Raser, sondern wie ein Dussel.

Und wie beschrieben mache ich das aber jetzt schon seit einem Jahr anders. Ich halte mich nun eisern an die Limits. Das heißt aber auf Autobahnen, dass man vor Baustellen mitunter richtig in die Eisen gehen muss, wenn man mit 200 angerauscht kommt und dann ratzfatz auf 100/80/60 runtergeht. Diese radikalen Bremsmanöver habe ich früher immer vermieden. Auch weil ich nachfolgenden Verkehr nicht gefährden wollte.

Aber wenn wir schon mal bei dem Thema sind: In dem einen Jahr ist wirklich noch mehr passiert. Es ist kurios: Meine gefühlte Grundgeschwindigkeit hat sich einfach geändert. Ich fahre auch auf offenen Strecken einfach langsamer. Denn wenn man mal ehrlich ist, sind Geschwindigkeiten von 180+ weder ökologisch, noch okonomisch, noch sicherheitstechnisch sinnvoll. Früher hatte ich immer eine gefühlte Unruhe. Es konnte nicht schnell genug gehen. Und bei jeden Limit habe ich verzweifelt auf das Ende der Begrenzung gewartet. War einfach so!

Inzwischen fahre ich halt immer VÖLLIG ENTSPANNT exakt nach Limit. Fahre dafür aber früher los. Und komme tatsächlich (fast) immer deutlich vor der Zeit und viel entspannter an. Wie gesagt: Ich fühle mich in meinem zweiten Führerschein-Leben viel besser. Und ich froh, dass ich die jugendliche Sturm-und-Drang-Fahrweise nach zwei Führerschein-Jahrzehnten endlich hinter mir gelassen habe. Für mich war das Fahrtverbot wirklich das Beste, was mir passieren konnte.

Und beim Fliegen habe ich es übrigens immer so gehalten: Flüge unter Zeitdruck lehne ich ab. Ich fliege grundsätzlich NUR mit akribischer Vorbereitung und versuche mich dabei an alle Regeln zu halten. In 14 Jahren Fliegerei mit mehreren Hundert Flugstunden hatte ich keinen einzigen Vorfall, bin niemandem aufgefallen. Fahre übrigens auch (Roller eingerechnet) seit 26 Jahren unfallfrei im deutschen Straßenverkehr.

Früher hat es mich wirklich fertig gemacht, wenn mich andere auf der Autobahn andere überholt haben. Irgendwie war ich unbewusst immer in einer Art Renn-Modus. Heute lasse ich andere Fahrer gerne passieren. Und wenn ich schnell fahren möchte, gehe ich auf die Kartbahn. Dort bin ich nach wie vor beinahe ungeschlagen. So! Das war mein Wort zum Sonntag.
29. März 2014: Von  an Jan Brill
Hallo Hans, niemand - auch ich nicht - hat Ihnen in dieser Diskussion etwas unterstellt. Ich kenne Sie ja gar nicht. Die Diskussion drehte sich eher allgemein um den Zusammenhang zwischen dem Verhalten im Straßenverkehr und der Eignung für's Cockpit. Ihnen persönlich wollte ich nichts "unterstellen".

Jan: Dann kannst Du schon mal anfangen mit Bewundern ;-). Spaß beiseite... natürlich bin ich auch schon innerorts mal zu schnell gefahren, und ich habe auch schon 20 Euro bezahlt, für +14 km/h oder ähnlich. Speeding Tickets, die zu Punkten führen vermeide ich allerdings konsequent, schon weil es mir zu gefährlich erscheint, Fußgänger zu gefährden. Ich hoffe, das ist eine akzeptable Haltung ;-)

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