Huh? Wo sollen sollen Dinge wie PPR-Regelungen den sonst stehen, als im Abschnitt AD der AIP? So etwas steht doch NIE direkt auf der Anflugkarte...
Dass AIPs schwere Kost und unübersichtlich sind, ist nichts Neues und hat nichts mit EDAZ zu tun. Wer es etwas kompakter und benutzerfreundlicher haben will, holt sich eben das Jeppesen Airway Manual. Dafür fehlen dann dort gelegentlich ein paar Infos...
Einige Plätze in D sind für IFR-Betrieb PPR. Coburg (wg. des Segelflugaufbaus) nannte ich ja. Berühmt ist auch Siegerland, wo wg. des Flugbetriebs in Breitscheid IFR-Anflüge PPR sind. Und in z.B. Giebelstadt ist IFR-Betrieb ebenfalls zu gewissen Zeiten PPR; dies damit sichergestellt werden kann, dass ein entsprechend qualifizierter Flugleiter da ist. Idem z.B. in Allendorf.
@ Björn: vielen Dank für die weiteren Infos.
Aber noch mal zu: (wenn das so stimmt)
Für wen ist der Anflug nicht gedacht: Für klein Björn der bei CAVOK aus Oehna kommen mal einen LPV am Sonntag fliegen möchte, mit Segelflug und Platzrundenverkehr.
Für wen ist er gedacht: Für "Mistwetter" und für sowas wie ein CJ3 der sowieso keine Platzrunde fliegen kann (und sollte).
Anders als bei diversen GPS Plätzen wird nicht die Platzrunde gesperrt und alle verscheucht nur wegen eines anfliegenden CJ3 im 15NM Final, da bekommen beide Piloten die Informationen und müssen den Anflug entsprechend koordinieren. Ob dann der eine oder andere Kollege in der Platzrunde den CJ3 auf dem Schirm hat und der CJ3 vielleicht glaubt Vorflugrecht zu haben, how knows. Viele GPS Anflüge bei intensiven Platzrundenverkehr machen es sicher nicht einfacher.
Da man aber nicht mit "Bitten" weiter kommt, hier das Schwert "PPR" damit nicht 100 Dödel am Tag einen GPS Anflug aus Lust und Laube machen.
Das sehe ich differenziert. Natürlich kann man Verständnis dafür haben, dass man dort am Platz keine IR-Schüler zahllose Approaches fliegen haben will. Und auch dafür, dass der Platz diese Kröte im Zulassungsverfahren vielleicht geschluckt hat, um überhaupt irgendwie voranzukommen.
Andererseits ist das ein bisschen Mist. Ja, ich möchte schon mal ganz gelegentlich einen IFR-Approach bei CAVOK fliegen. Insbesondere wenn der Approach etwas besonders ist (siehe hier: sehr kurzer und relativ steiler Final Approach) möchte man das vielleicht zumindest einmal bei gutem Wetter durchgegangen sein, bevor man dort ein anderes Mal bei absolutem Minimum-Wetter dahinfliegt. Da möchte ich beim PPR-Anruf nicht diskutieren müssen und mir ggf. sagen lassen, "hier ist grand bleu, Sie können heute nur VFR anfliegen". Genau dieses Thema hat man ja immer in Siegerland...
Sprich: natürlich muss man auch diesen Approach zu "Trainingszwecken" fliegen dürfen. Alles andere wäre der Flugsicherheit abträglich. (Abzielen tut das Verbot wohl eher auf reihenweise Schulungsanfüge von IR-Schülern, aber in der AIP steht eben "Trainingsanflüge", und bei jedem Approach, der nicht unbedingt flugbetrieblich notwendig ist, könnte man daher sagen, das wäre ja dann ein Trainingsanflug...).
Und außerdem gibt es ja nicht nur CAVOK, sondern auch die Tage mit sagen wir 1000 Fuß OVC und 4km Sicht. Auch an solchen Tagen herrscht dann Platzrundenbetrieb (und zwar genau an denen, weil die PPL-Flugschulen bei dem Wetter nichts anderes machen können als Platzrunden). Soll man sich dann auch wieder selbst irgendwie abseilen, natürlich unterhalb der MVA? Genau so ist es nämlich in Siegerland (und da gibt es ein paar mehr Hügel in der Gegend!).
Also, schauen wir uns einfach mal an, wie sich das in den nächsten Wochen und Monaten mit der PPR-Regelung so einpendelt. Aber gut ist sie in jedem Fall nicht (wie gesagt, wenn die Begründung tatsächlich die ist, die du angeführt hast).