Als Ausbilder fuer NVFR bespreche ich mit den Schuelern vor dem ersten Nachtflug ungefaehr eine Stunde die Besonderheiten "Nachtflug vs Tagflug" (zB kann man nachts nichts heruntergefallenes mehr vom Boden aufheben). Dazun gehoert dann auch die Koerperhaltung, keine schnellen Kopfbewegungen, etc. Optische Taeuschungen und deren Erkennbarkeit (wie erkenne ich dass ich in einer Wolke fliege?). Letztlich Essen und Trinken vor dem Flug. Die Anzahl der moeglichen Landeplaetze ist erheblich eingeschraenkt.
Unterschied Wetterbeurteilung VFR Tag vs Nacht. Alternates, sprit und alles was zu einem normalen Ueberlandflug ohnehin dazu gehoert, erweitert um die Anforderungen in der Nacht.
Dann mache ich meist erst mal einige T/G bei Daemmerung um in die Nacht hineinzufliegen. Da hoerte ich schon erstaunte Ausrufe wie "... das ist ja wirklich dunkel".
Ganz wichtig halte ich die Dimmung der Cockpitbeleuchtung, hier insbesondere der gefuehlt riesigen Glasflaechen von G1000 / GPS / Moving Map, etc. Hier demonstriere ich auch die Wirkung der Beleuchtung auf die Sehfaehigkeit der Augen durch vollstaendiges Abschalten oder Abdecken aller Lichtquellen innen.
Bei einem Notfall waere es sehr wichtig was (dr)aussen zu sehen ist, mit starker Innenbeleuchtung sieht man ganz wenig von aussen. Wie erkenne ich moegliche Notlandefelder bei Motorausfall?
Generell habe ich 2 bis 3 Taschenlampen dabei und auch Ersatzbatterien. Zum Fliegen verwende ich eine Stirnlampe (Outdoormodell) mit einstellbaren Farben und Helligkeit (rot besser gruen). Rotlicht laesst Rotmarkierung auf Kartenmaterial verschwinden.
kugelschreiber oder Bleistifte (ersatz in der Tasche am Koerper, nicht hinten irgendwo) anbinden, damit sie nicht herunterfallen koennen.
Wichtig ist mir auch "en Route" immer moeglichst hoch zu fliegen."stay below 3.500 ft MSL", mag ich gar nicht, kommt aber im Bereich Muenchen regelmaessig vor. Fairerweise meist im Ab- oder Anflug von EDMA.
Die Landetechnik ist dann eben auch anders als am Tage weil meine optische Wahrnehmung durch das Fehlen von Referenzen eingeschraenkt ist.
Einem IR Inhaber muss ich die Inhalt und Bedeutung von Freigaben nicht erklaren, einem PPLer sehr wohl. Hier ist Nachfragen, wenn irgendetwas unklar ist, (ueberlebens)wichtig. Radar hilft auch meist, man muss mit denen halt sprechen und VFR-PPLer haben hier oftmals (warum auch immer) Hemmungen.
Das ist das was mir auf Anhieb so durch den Kopf geht, die Checkliste habe ich zuhause. Da steht noch mehr drin zur Person, zum Flugzeug, zum Luftraum, zu den Landeplaetzen. Bin momentan in MLB Florida und wuensche viel Spass bei den Nachtfluegen, die in Deutschland wegen der dichten Besiedlung navigatorisch eher einfach sind.