Ich habe mein Instrument rating in Canada in 10 Tagen gemacht, ohne Flugschule aber mit Unterstuetzung von Gerd Wengler in seiner C172R.
Fazit: ich bin froh, dass ich es durchgezogen habe. Man kann sich viel theoretisches Wissen anlesen, aber so richtig Sinn macht das fuer einen am Anfang alles nicht. Die US video trainings sind ein vielleicht wenig besser um Dinge zu vereinfachen und zu visualisieren. Aber es bleibt theoretisch.
Ich halte mich fuer einen gut begabten und lernfaehigen Piloten (Sarkasmus an - das denkt ja Frau Behrle auch - Sarkasmus aus.) aber das instrument rating habe ich als eines der schwierigsten Sachen empfunden, die ich bis jetzt gemacht habe. Schwierig im Sinne von "Was genau muss ich jetzt machen und warum?". Holding entries - allerdings noch ohne vernuenftige moving map - fand ich recht komplex und musste manchmal wirklich ueberlegen "geht es jetzt rechts oder links rum?.
Wendet man IFR dann spaeter an und fliegt auch mit Leuten die praktische Erfahrung mit IFR haben (ausserhalb einer Flugschule mit "training environment"), dann de-mystifiziert sich das alles recht schnell und man versteht irgendwie gar nicht mehr warum das alles so schwierig war.
Rueckblickend wuerde ich sagen, dass folgende Punkte am Wichtigsten sind fuer die Vorbereitung den IFR trainings:
- Radio communication & phraseology: das ist eigentlich noch nicht einmal ein sprachliches, sondern ein Verstaendnis Problem. Was sagt der controller und warum sagt der das?
- Situational awareness: wo bin ich, wo ist das naechste fix, wie weit ist das weg, welcher Hoehenunterschied bis dahin etc. DAS ist schwierig. Moving maps helfen, Simulatoren (aller Art) helfen. Selbst Mircrosoft flight simulator ist gut. Nicht zum "fliegen" (autopilot immer anlassen) aber zum verstehen der Situation. Anhalten, map anschauen, analysieren, weiterfliegen. Im Flugzeug selber geht alles schnell. Deshalb ist auch die Zeit in der man wirklich was lernt in einer IFR Trainingsflugstunde hoechstens 15 Minuten, vielleicht sogar noch weniger.
Theoretische Dinge wie die Breite eines airways oder der Frequenzbereich eines NDB, na ja, das kann man lernen - und muss man leider.
Fazit: auf jeden Fall das IFR rating machen, wenn die berufliche Situation eben nur eine Woche zu laesst, dann ist das eben so! Mit dem Ticket in der Tasche anfangen IFR zu fliegen und alles wird gut. Wenn es dann doch nicht beim ersten Versuch klappt, kann man ja die Ausbildung beim naechsten Besuch fortsetzen.
Ich habe vor einigen Wochen begonnen, eine GoPro camera im cockpit laufen zu lassen und nehme dabei auch ATC auf. Schaut mal in diese Filme rein: IFR cockpit videos
Man sieht wie einfach IFR eigentlich ist.
Happy Landings,
Guido
Mehr videos: IFR und andere flying videos