Hallo zusammen,
das Verfahren mit auf einem VFR Flug als "practice approach" zu üben ist natürlich legal und auch sinnvoll. Um standalone Nichtpräzisionsanflüge IFR zu nutzen, gilt das NFL II-120/99 in Verbindung mit NFL II-26/00.
Das besagt: "Die Qualifikation der Luftfahrer in der Anwendung der GPS-Verfahren und der Verwendung von GPS-Empfängern ist nachzuweisen. Als Nachweis gelten u.a. Bestätigungen von Geräteherstellern oder von ihnen anerkannten Trainingseinrichtungen, Flugschulen sowie Fluglehreren (einschl. Einweisungsberechtigte und Sachverständige). Die Bestätigung kann über einen Eintrag im Flugbuch erfolgen."
In Bezug auf die ursprüngliche (etwas akademische) Frage heisst dies meiner Ansicht nach ziemlich eindeutig, dass bei einem Flug nach Instrumentenflugregeln, auch in VMC, kein GPS-Approach angefordert werden darf, wenn ein Nachweis über eine Qualifizierung nicht vorliegt. Natürlich darf man einen Visual Approach anfordern und den GPS-Approach mitlaufen lassen oder IFR canceln und einen Übungsanflug nach VFR fliegen.
Die NFL gibt auch eine Empfehlung zu den Inhalten einer Qualifizierung, sowohl theoretisch als auch praktisch.
Somit braucht man, um legal GPS-Anflüge zu fliegen, eine Bestätigung. Wir (Flugschule Marl) bieten z.B. einen Kurs an, bestehend aus einem theoretischen Teil und einem praktischen Teil komplett auf unserem FNPT (mit GNS430 ausgestattet). Danach bestätigen wir die Qualifizierung und man kann nach etwa einem halben Tag bis Tag (je nach Vorkenntnissen) Training, bei dem man hoffentlich auch noch einiges an Kenntnissen mitgenommen hat, auch vollständig legal GPS-standalone Anflüge fliegen.
Mit freundlichen Grüßen, Peter Luthaus
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Alles richtig. Dennoch muss man auch sagen, dass die NFL 10 Jahre alt ist. Damals kannte sich kaum einer richtig mit der Bedienung von GPS aus. Heute ist das anders, und ein NDB-DME Appraoch ist für die meisten heute um ein Vielfaches schwerer als ein RNAV-Approach, den man ja, im Gegensatz zu NDB-DME auch auf den AP aufschalten kann.
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Es bietet sich an, eine eventuell noch nicht vorhandene Qualifizierung einfach mit dem nächsten jährlichen Checkflug zu erwerben. Und ein paar zusätzliche Dinge, die man in einem Lehrgang zu hören bekommt, können anschließend recht nützlich sein wie zum Beispiel falsch codierte Datenbestände oder unerwartete Kurven in die entgegengesetzte Richtung.
Wer auf Glascockpit lernt, was ja schon fast Standard ist, kommt ohne die Qualifizierung nicht aus. Sie ist sowieso Bestandteil der Ausbildung geworden.
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