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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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4. Januar 2017: Von Christian Schuett an Tobias Schnell

"Also dieses Diagramm ist sicher nicht universell gültig - die Drehzahlen auf der Abszisse erreicht ein "normaler", nicht mit Getriebe ausgerüsteter Flugmotor niemals. Darüber hinaus ist es nur für Druckhöhen< 3500 ft gültig."

Ja Rotax sorgt mit seinen schwammigen Vorgaben immer wieder fuer rauchende Koepfe (nicht Zylinderkoepfe, hoffe ich).

Ich sehe es so: Wenn MAP ueber 27, so muss fuer dauerhaftes WOT min. 5200U/min anliegen, dann ist man immer auf der sicheren Seite. Es gibt in dem Diagramm einen Bereich auf der rechten Seite, wo auch hoehere MAP-Werte erlaubt sind, ohne 5200 drehen zu muessen.

Steigt man nun in eine Hoehe, in der man WOT weniger als 27in.Hg erreicht, so kann man WOT auch weniger als 5200 dauerhaft drehen, hier ist man dann nicht mehr im Bereich limited operation.

Was dieses "Continuous use of engine speed below 5200 rpm with WOT should be avoided." in diesem ganzen Zusammenhang soll, verstehe ich nicht, das ist viel zu pauschal und gilt meines Erachtens nur, wenn MAP in niedriger Flughoehe zu hoch ist. Ob ich die MAP <27 durch steigen in entspr. Flughoehen oder durch schliessen der Drosselklappe erreiche, ist dem Motor doch vollkommen egal.

Chris

5. Januar 2017: Von Erik N. an Christian Schuett

Ähnliche Begrenzungen gibt es bei jedem Motor, auch beim IO520

8. Januar 2017: Von Stefan Geyersberger an Christian Schuett

Chris,

ich kann dir bei deinen Aussagen nur zustimmen, ich komme nach Studium der verschiedenen Rotax Dokumente zum gleichen Ergebnis. Was mich aber stutzig macht ist die Tatsache dass sowohl im POH der DA20 als auch der Aquila A211 (beide mit CS-Prop) eine sehr ausführliche Tabelle mit Leistungseinstellungen enthalten ist bei der die MAP für ein bestimmtes Setting (Höhe und Drehzahl) deutlich unter den von Rotax zugelassenen MAP Werten liegen. Meine Vermutung ist dass es sich um empfohlene (erflogene) Einstellungen handelt um besonders "wirtschaftlich" zu fliegen.

"Ob ich die MAP<27 durch steigen in entspr. Flughoehen oder durch schliessen der Drosselklappe erreiche, ist dem Motor doch vollkommen egal."

Nur bei dieser Aussage sollte man hinzufügen dass bei größeren Fughöhen das Gemisch beim Rotax "fetter" wird und es dadurch vielleicht doch einen Einfluss auf den Motor hat, wenigstens was die Kühlung betrifft.

Insofern würde ich mir von den Flugzeug-Herstellern wünschen zwei Arten von Leistungsempfehlungen zu machen:

  1. Einfache Empfehlung: z.B. solange die RPM über 5200 ist gibt es keine Einschränkungen bzgl. MAP; unterhalb von 5200 RPM sind folgende Grenzen für MAP zu beachten: ....
  2. Ausführliche Tabelle mit Leistungseinstellungen wie z.B. bei Aquila A211 (mit CS-Prop)

Punkt 1 habe ich mal für mich auf Basis des aktuellen Rotax SL so formuliert:

  • bis 3500 ft: bei Drehzahl unter 5200 U/min ist die MAP Begrenzung zu beachten (siehe Tabelle unten)
  • über 3500 ft: bei Vollgas (WOT) min. 5200 U/min, bei niedrigeren Gaseinstellungen gibt es keine MAP Begrenzung

Tabelle (abgeleitet aus dem Diagramm des aktuellen SL):

  • max. 28.5 inHg @ 5000 U/min
  • max. 28.0 inHg @ 4900 U/min
  • max. 27.5 inHg @ 4800 U/min
  • max. 27.0 inHg @ 4650 U/min
  • unter 27.0 inHg keine Drehzahl Begrenzung

Einen praktischen Nutzen habe ich mal für mich abgeleitet (Rotax 912): beim Start ist der CS-Prop ja bekanntlich in Startstellung und die Drehzahl geht bis auf 5800 hoch. Nach Erreichen der Sicherheitshöhe kann man ja schon mal gefahrlos mit dem CS-Prop die Drehzahl auf 5200 reduzieren. Im Reiseflug hat man ja deutlich weniger zu tun und kann dann in Ruhe ein passendes MAP/Drehzahl-Setting wählen und einstellen. Und wen das selbst noch zu blöd ist kann einfach die 5200 stehen lassen, das hat den Vorteil dass man (zumindest über 3500ft) beliebig mit der MAP "spielen" kann.

Bin gespannt ob ich mit meiner Einschätzung komplett daneben liege ...

9. Januar 2017: Von Alexander Callidus an Stefan Geyersberger
  1. Ausführliche Tabelle mit Leistungseinstellungen wie z.B. bei Aquila A211 (mit CS-Prop)

Könntest Du die mal posten?

9. Januar 2017: Von Christian Schuett an Stefan Geyersberger
  • über 3500 ft: bei Vollgas (WOT) min. 5200 U/min, bei niedrigeren Gaseinstellungen gibt es keine MAP Begrenzung"

Wenn man den SL von Rotax als Grundlage nimmt: Ab erreichen der Hoehe, bei der man bei WOT nicht ueber 27 in.Hg kommt (wo die Grenze genau liegt ist vom Wetter abhaengig, liegt aber im Bereich der 3500 ft), kann man jede beliebige Drehzahl einstellen und WOT stehen lassen, ohne den Motor zu ueberlasten.

"Einen praktischen Nutzen habe ich mal für mich abgeleitet (Rotax 912):"

Ich steige mit 5200 und WOT solange, bis der MAP unter 27 gefallen ist. Dann entscheide ich, ob ich auf dieser Hoehe bleibe, dann levele ich aus und reduziere die Drehzahl per Propeinstellung auf z.B. 4500 U/min, oder ich steige so weiter bis zur gewuenschten Hoehe und reduziere dort die Drehzahl entsprechend. WOT lasse ich stehen, die Fuhre soll ja schliesslich voran kommen :)

Chris

9. Januar 2017: Von Christian Schuett an Alexander Callidus

"Könntest Du die mal posten?"

Bitteschoen: (RPM mit 2,43 multiplizieren, um auf Motordrehzahl zu kommen)

Tabelle

Chris

9. Januar 2017: Von Stefan Geyersberger an Christian Schuett

Ja gut, da ist halt das SL etwas unklar aber du hast recht.

9. Januar 2017: Von Stefan Geyersberger an Christian Schuett

Anbei eine Excel Datei mit auf Rotax umgerechneten Drehzahlen.



1 / 1




LeistungseinstellungenROTAX912ULSmitMTCSProp.xlsx
Spreadsheet | 19.0 kb | Details




9. Januar 2017: Von Alexander Callidus an Stefan Geyersberger

Vielen Dank, ausgezeichnet.

Ob die Daten erflogen sind? Mich wundern zwei Dinge:

  1. Nach meinem Verständnis der Theorie dürfte der Fuel flow und damit der spezifische Verbrauch sich nicht so stark mit der Höhe ändern: Die Bing des Rotax sind Gleichdruckvergaser, die in gewissen (engen) Grenzen das Gemisch automatisch anpassen. Andererseits habe ich auch das "Gefühl" gehabt, als brauche der Motor in der Höhe etwas mehr.
  2. Die Daten widersprechen den Kurven im Betriebshandbuch des Rotax 912s, siehe Anhang.
    Für 75% jeweils Höhe/RPM/Manifold Pressure:

    Betriebshandbuch Rotax
    beliebig/5000/26
    6600/4900/WOT
    8000/5100/WOT

    Aquila
    0(=beliebig)/5100/27
    6600/5500/WOT
    8000/5500/WOT

    Nur ein Beispiel bei 65%:
    Rotax
    6600/4300/WOT

    Aquila
    6600/5300/WOT

Mache ich einen Fehler bei der Interpretation? Am unterschiedlichen Bezug auf Dichte- bzw. Druckhöhe kann es doch bei Standardatmosphäre nicht liegen, oder?



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LeistungRotax912S.png
Image | 264.0 kb | Details




9. Januar 2017: Von Stefan Geyersberger an Alexander Callidus

"Ob die Daten erflogen sind?"

Hab es heute nicht mehr ausgehalten und bei Aquila nachgefragt. Die Antwort ist: ja, die Werte in der Tabelle sind erflogen, allerdings nicht jeder einzelne sonden nur Hauptwerte; die Zwischenwerte sind errechnet. Man müsse aber erst in den Protokollen nachschauen welche Werte wie entstanden sind.

Und weiterhin wurden alle anderen Annahmen die wir in den letzten Posts gemacht haben bestätigt, die Werte die Rotax im Handbuch und im SL angibt sind nur Grenzwerte, tatsächliche Einstellungskombinationen sind stark abhängig von der Kombination Flugmuster/Motor/Propeller und liegen immer unter den Rotax Vorgaben.

Auch meine Annahme über die geringeren EGT Werte bei zu fettem Gemisch ist richtig, man kennt das ja auch von Fliegern mit Gemischregler die in Reiseflughöhe leanen bis zur max. EGT und dann wieder 50 Grad zurückregeln. Nachdem man den 912 nicht leanen kann lohnt sich trotzdem ein Blick auf die EGT (Dynon machts möglich) um das Setting evtl. zu optimieren. Ich habe aber noch keine Erfahrungen damit gemacht.

Also ich komme nun zu folgendem Zwischenergebnis: aus den Rotax Vorgaben wird man nicht wirklich schlau, das aktuelle SL-912-016R1 bringt etwas Licht ins Dunkel und hilft unnötige Überlastungen des Motors zu vermeiden. Tatsächlich erflogene Leistungseinstellungen sind bis auf wenige rühmliche Ausnahmen (Aquila, Diamond) Mangelware, diese vorhandenen Tabellen lassen sich nur bedingt auf andere Modelle übertragen, sollten sich aber auch nicht zu sehr unterscheiden - interessanterweise sind sich die Leistungseinstellungen von Aquila und Diamond bei gleicher Motor/Prop-Kombination auch recht ähnlich, teilweise sogar gleich.

Insofern meine neue einfache Regel:

  • Start mit Vollgas (WOT) und max. 5800 U/min
  • Steigen mit Vollgas (WOT) und nach Erreichen der Sicherheitshöhe mit CS-Prop auf 5200 U/min heruterregeln
  • wenn 3500 ft erreicht bzw. MAP auf unter 27 inHg gefallen ist hat man alle Freiheiten für den Reiseflug
  • Einstellungen für schnelles oder wirtschaftliches Fliegen müssen erflogen werden, vorhandene Tabellen für ähnliche Kombinationen von Flugmuster/Motor/Propeller können als Basis dienen

Macht das so Sinn?

10. Januar 2017: Von Christian Schuett an Stefan Geyersberger

"Macht das so Sinn?"

Fuer mich auf jeden Fall.

Was den FF in der Aquila-Tabelle betrifft: Das ueberascht mich etwas. Man darf aber nicht uebersehen, dass die Drehzahl in der Tabelle mit steigender Hoehe zunimmt, was natuerlich den Verbrauch nach oben treibt.

Chris

10. Januar 2017: Von Mark Juhrig an Stefan Geyersberger

noch ein Heinweis zum Ladedruck und Flughöhe:

pro 1000 ft mehr Flughöhe (Standardatmosphäre) werden ca. 0,25 Inch/Hg weniger Ladedruck benötig, damit der Motor die gleiche Leistung abgibt. Ist paradox aber entspricht der Realität. Dieser Zusammenhang entsteht, da der Motor zum Ausstoß der Abgase, durch den verringerten Außendruck, weniger an Leistung verliert.

Daher sind die max. MAP-Angaben in dem Rotax SL-912-016R1 nur bis max. 3500 ft gültig (O-Ton: pressure altitude below 3500 ft). Darüber sollte man dann pro 1000 ft ca. 0,25" abziehen. Die 0,25" pro 1000ft sind aus Lycoming Leistungstabellen abgeleitet. Beim Rotax könnte der Wert natrülich geringfügig abweichen.

VG Mark

10. Januar 2017: Von Alexander Callidus an Stefan Geyersberger

Aquila hat sicher, wie Diamond, anders als die allermeisten anderen Rotax verbauenden Hersteller, sorgfältig Daten erhoben. Ich habe aber eine Verständnisfrage. Bei den Testflügen bestanden folgende Variablen:

-Leistungsabgabe des Motors, entspr. in der Aquila-Tabelle den Spalten

-Die aerodynamische Güte, der sich mit der Höhe ändernde Anstellwinkel bei gleichem IAS

-Drehzahl

-Ladedruck

-Kraftstoffverbrauch

In der Aquila-Tabelle unterscheiden sich die einzelnen Felder in jedem Parameter, außer angeblich der abgegebenen Leistung des Motors. Wie haben die diese Leistung beim Testflug kontrolliert? Mit einer Wasserbremse? Ich hätte vermutet: über den Fuel flow. Der aber nimmt mit der Höhe zu. Theoretisch müsste Aquila also über spezifische Verbrauchskurven des Rotax bei verschiedenen Drosselklappenstellungen, Drehzahlen und Luftmassen verfügt haben. Solche Daten gibt es meines Wissens für den Rotax leider nicht.

10. Januar 2017: Von Stefan Geyersberger an Christian Schuett

Sehr gute Frage, in der Tat ist es unwahrscheinlich dass sie die Leistung wirklich gemessen haben. Ich kann nur spekulieren dass sie aus den Kurven "Leistungsdaten für Nicht Standardbedingungen" im Rotax-Handbuch für jeden der Leistungswerte (auf der horizontalen Achse) erst mal die der Dichtehöhe entsprechenden Drehzahl eingestellt haben um dann die sinnvollen MAP Werte zu erfliegen.

10. Januar 2017: Von Alexander Callidus an Stefan Geyersberger

Aber das erstaunliche ist doch gerade, daß sie auf erheblich andere Drehzahlen kommen als Rotax in der Grafik. Sie erreichen die Leistung in der Höhe bei deutlich höheren Drehzahlen (und Kraftstoffverbrauch, s.o.) als von Rotax angegeben.

Beispiele: Die Einstellungen bei Aquila für

85% in 3000ft entsprechen bei Rotax 93%
75% in 5000ft entsprechen bei Rotax 86%
65% in 10000ft entsprechen bei Rotax 74%


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