Hallo lieber Herr Sutter,
natürlich sind Blitzeinschläge in GfK-Flugzeuge und allfällig gelierender Dieseltreibstoff für Laien faszinierende Themen, aber sie gehen am Thema hier vorbei. Die Frage ist ja, wie geht es weiter mit Diamond-Aircraft...?
Uebrigens: Zum Thema Thielert hat der Vorstand des Bundes der Steuerzahler gemeint: Das Geschäftsmodell des Motorenbauers sei gescheitert: "Thielert kann mit dem Motor offensichtlich kein Geld verdienen. Das ist zwar ein tolles Produkt, aber der Markt ist zu klein und die Kosten sind zu hoch." Das heisst wohl, dass diese Regel ist auch für einen allfälligen Dries-Diamond-Austria-Whatever-Diesel anwendbar ist.
Somit: Diamond-Aircraft ist wohl schwer gefährdet und vielleicht schon dem Tode geweiht. Ein Drama für all die privaten Flieger und Vereine, die mal billig fliegen wollten. Tempi passati...
Oder glauben sie wirklich, ich sehe zu schwarz?!
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Lieber Herr Fischer,
Nun, ich bin seinerzeit für das Thema Blitzschlag extra nach Seattle gereist. Die Konferenz begann am Montag, den 10. September 2001. Am Dienstag hatten wir dann unerwartet frei, der Ausflug auf die Spaceneedle wurde kurzfristig storniert, der Rest ist wohl bekannt (einfach nach einem Porsche-Modell googeln oder das Datum amerikanisch herum schreiben). Die Konferenz ging zwar mit einem Tag Verschiebung weiter, doch an Blitzschlag hat dann auch keiner mehr so richtig Interesse gehabt.
Aber die Themen (Blitzschlag und Diesel- bzw. Jet-Fuel) sind von andern eingebracht worden, nicht unbedingt mit übertriebenem Fachwissen. Da hilft man halt so gut man kann.
Die Fragen, welche Sie stellen, sind berechtigt, doch wie wollen Sie eine Antwort mit Substanz geben, ohne die Firmen und ihre finanziellen, technischen und organisatorischen Gegebenheiten und möglicherweise bereits eingeleiteten Maßnahmen auch nur ansatzweise zu kennen?
Dries kann mit seiner Motorentwicklung so gut drin liegen, dass er einfach ein dreiviertel Jahr mit Kurzarbeit, Beihilfen und geduldigen Banken überstehen muss und es dann voll Rohr mit eigenem Treiber weitergeht, stärker, schöner und zuverlässiger denn je. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein, ein Konkurs zieht einen noch viel größeren beim Hauptkunden nach.
Kann aber auch sein, dass nach einem echten Nulldurchgang mit Befreiung von den Schulden (unser Konkursrecht gestattet im Gegensatz zum amerikanischen leider kein Durchwursteln mit Augenmaß) Thielert wieder weiter machen kann, als sei nichts geschehen. Ich glaube auch nicht, dass die Thielert-Motoren gemessen an den Gestehungskosten zu billig waren. Ich vermute, man hat an andern Fronten mehr Geld ausgegeben als unbedingt nötig.
Für die Vereine, die mal wieder mit etwas fliegen wollten, das noch kein halbes Jahrhundert alt ist, haben wir auch etwas in der Pipeline, doch das ist halt so: Es dauert alles seine Zeit, und manchmal noch ein wenig dazu. Wobei in Sachen Triebwerk nun wirklich die Morgenröte noch nicht angebrochen ist, das sei geklagt.
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