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2. März 2010: Von Max Sutter an 
Allerdings erschließt sich mir nicht der Zusammenhang zwischen einen GA-Flugplatz und Bayern als großer Nutznießer der Luftfahrtindustrie?

Wes Brot ich iss, ... Fürsty, Oberpfaffenhofen oder Neubiberg waren bzw. werden nie reine Plätze der GA sein, sondern immer im Zusammenhang mit Industrie und/oder Gewerbe zu sehen. Die Frage, ob ein mit öffenlichen Geldern erstellter Flugplatz auch in Zukunft noch als Verkehrslandeplatz betrieben wird, ist keine Frage der Relation des Flugstundenpreises und des Hartz IV-Satzes, sonst hätte sich Thilo Sarrazin schon längst ihrer angenommen ("Man kann von Hartz-IV-Empfängern erwarten, dass sie vorwiegend unterhalb 1000 Fuß/Gnd fliegen")

sind GA-Plätze in Bayer und anderswo dem „normalen“ Bürger nur ein Lärmwurm im Ohr

Aber werden offenbar nirgendwo sonst mit solch geballter, destruktiver Konsequenz bekämpft wie im - es sei noch einmal gesagt - fliegerisch hoch entwickelten Großraum München. Es gibt viele Plätze, welche nur für eine Handvoll anliegender Gewerbler interessant sind (müssen noch nicht einmal LTB's sein), die aber (auch deswegen! das Volk ist im Allgemeinen ja nicht Industrie- oder Gewerbefeindlich) nie negative Presse oder organisierte Meinungen haben. Man denke an Schwäbisch Hall (Würth), Winzeln (Schweizer) oder andere. Da muss auch niemand mit dem Wegzug drohen, die Tatsache, dass der Platz unter anderem auch eine Bedeutung in der gewerblichen Nutzung durch geschätzte Unternehmer hat, genügt für anwohnende Zeitgenossen, welche Ursache und Wirkung noch zusammen gedacht bekommen. Eine derart großflächige Kollektivparanoia wie in Oberbayern ist wirklich einmalig und angesichts der vielen Brötchen, welche dort mit der Luftfahrt im weitesten Sinne verdient werden, geradezu grotesk.

Unterstützung durch DAEC oder AOPA ist ja gut und schön und hilft sicher manchmal auch ein wenig, auch wenn es nur z.B. um die Organisation der Presseinformationen geht. Aber wo sind die Mittelständler im 30-km-Umkreis um Fürsty, welche sich des Privatflugzeugs bedienen und nur auf eine bessere oder näher gelegene Start- und Landemöglichkeit warten? Das sind die Leute, welche angesehen sind und auf deren Meinung die Allgemeinheit weit eher hört als auf die der Politiker, welche in opportunistischer Manier dem reinen amtserhaltenden Populismus frönen. Die Stimme wichtiger Unternehmer wäre noch am ehesten in der Lage, die Stimmung positiv zu beeinflussen und dem versoffenen Rentnerkränzchen die Meinungsführerschaft zu entziehen.

Es gibt in Mitteleuropa immer noch sehr viele Gebiete, wo ein GA-Flugplatz über die gewerbliche Nutzung hinaus als Bereicherung angesehen wird. Dies sogar auch von schwächer Bemittelten, die sich kaum eine Flugstunde leisten, aber trotzdem mit den Kindern am Sonntag Nachmittag zum Flugplatz spazieren, weil es da immer etwas zu sehen gibt. Denn auch Sozialneid ist kein flächiges Phänomen, außer interessierte Kreise machen ihn dazu.
3. März 2010: Von Michael Stock an Max Sutter
Hallo Herr Sutter,

"Aber wo sind die Mittelständler im 30-km-Umkreis um Fürsty, welche sich des Privatflugzeugs bedienen und nur auf eine bessere oder näher gelegene Start- und Landemöglichkeit warten?"

Hier!

Mit Ihrer Einschätzung liegen Sie richtig. Das Grundlegende dazu hatten wir in diesem Forum ja auch schon ausführlich diskutiert.

Wir haben es hinsichtlich der Luftfahrt im Münchner Raum mittlerweile mit der klassischen Schweigespirale zu tun. Als Mitglied von bavAIRia habe ich Herrn Zeil schon persönlich auf Fuersty und OBI angesprochen. Das Gespräch war ihm sichtlich unangenehm, und da er mit mir (als unzweifelhaft Fachkundigem) eine Diskussion um jeden Preis vermeiden wollte, hat er mich gebeten, ihm die Probleme der AL und der kleinen Luftfahrtunternehmen im Raum München lieber aufzuschreiben. Das habe ich selbstverständlich getan, allerdings nie eine Antwort darauf erhalten. Seither ist Herr Zeil auf keiner einzigen bavAIRia-Veranstaltung mehr erschienen ....

In der letzten bavAIRia-Hauptversammlung habe ich dann den Antrag gestellt, bavAIRia möge im Namen seiner Mitgliedsunternehmen öffentlich gegen die unsäglichen Flugplatzgegner-Kampagnen Stellung beziehen und dies auch vorher rechtzeitig und ausführlich begründet. In der Versammlung wurde ich dann händeringend darum gebeten, den Antrag zurückzuziehen, weil er zu "scharf" formuliert sei. Dahinter stand zwar offenbar nur die Angst vor der veröffentlichten Meinung, ich habe dem aber trotzdem nachgegeben. Im Anschluß sind dann zahlreiche Geschäftsführer von hier ansässigen Luftfahrtunternehmen (die 1000mal so groß sind wie meines) zu mir gekommen und haben mir bezüglich meines Antrags zu 100% Recht gegeben, aber gesagt, sie hätten trotzdem nicht zustimmen können ....

Die hochaggressiven Luftfahrtfeinde in unserer Gegend zünden nicht nur Flugzeuge an, sondern haben es auch geschafft, daß sogar große Luftfahrtunternehmen und sämtliche Politiker sich davor fürchten, im Falle des Einstehens für den Erhalt der Flugplätze öffentlich massiv angegriffen und publizistisch zur Strecke gebracht zu werden. Was soll man davon halten?

Währenddessen können wir die Ruinen des einstmals stolzen Unternehmens MBB in Ottobrunn bewundern und müssen feststellen, daß die Luftfahrtunternehmen sich mangels vernünftiger Rahmenbedingungen in Richtung neue Bundesländer orientieren (IABG), Tausende von Mitarbeitern an weit entfernte Standorte mit Flugplatz umsiedeln (EADS) oder die Entwicklung und Flugerprogung gleich ganz nach Frankreich verlegen (Eurocopter). Die Politik hier in Bayern hat hinsichtlich der Luftfahrtinfrastruktur jegliche Orientierung verloren, bietet ein Bild totaler Ahnungslosigkeit und verhandelt unter großer Anteilnahme der Presse mit den Flugplatzgegnern über die Zukunft von OBI, während der umittelbar davon betroffene Flugplatzbetreiber davon nur aus der Presse erfährt. Die Luftfahrtunternehmen haben sich mittlerweile einfach damit abgefunden, daß es im Raum München keinerlei Planungssicherheit mehr gibt.

Im Bereich von OBI bin ich der EINZIGE von ca. 2000 Luftfahrtbeschäftigten dort, der es wagt, sich in Leserbriefen etc. abweichend zum "Flugzeuge sind der Untergang des Abendlandes"-Trend zu äußern. Dafür habe ich von Seiten der Flugplatzgegner schon alle möglichen subtilen Drohungen erhalten, soweit sind wir bereits. Nach mehr als 20 Jahren Kampf für den Erhalt der Flugplätze in unserer Region muß ich feststellen, da ich in meinem ganzen Leben noch nichts gemacht habe, was derart erfolglos war.
3. März 2010: Von Markus Hitter an Michael Stock
Nach mehr als 20 Jahren Kampf für den Erhalt der Flugplätze in unserer Region muß ich feststellen, da ich in meinem ganzen Leben noch nichts gemacht habe, was derart erfolglos war.

Seien Sie versichert, dass die Situation ohne Ihre Arbeit noch deutlich schlimmer wäre. Schon in meinen Anfangstagen bei JAR-Contra ist mir Ihr Name mehrmals in Zusammenhang mit positivem, energischen Engagement aufgefallen. Ohne die wenigen "Wadenbeisser" würde Einem heute vermutlich schon wegen mehrfachen Falschparkens die ZÜP und damit effektiv die Lizenz verweigert werden.
3. März 2010: Von  an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

senden Sie doch bitte Ihren Beitrag von 10:40 Uhr an die Lokalredaktionen von MM und SZ in FFB. Den Redakteuren ist die wirtschaftliche Dimension des Flugplatzsterbens in Oberbayern gar nicht bewusst.

ffb-tagblatt@merkur-online.de
lkr-fuerstenfeldbruck@sueddeutsche.de


Beste Grüße
W. Pohl
4. März 2010: Von Michael Stock an 
Hallo Herr Pohl,

bei den Lokalausgaben dieser Zeitungen verdrehen sie schon die Augen, wenn wieder mal was von mir kommt. Nachdem sich die anderen betroffenen Unternehmen zu dem Thema nicht öffentlich äußern, wird den Argumenten eines Kleingewerbetreibenden wie mir natürlich keine besondere Bedeutung beigemessen. In Vier-Augen-Gesprächen mit meinen Unternehmerkollegen bekomme ich zwar immer volle Zustimmung und die Aufmunterung zum Weitermachen, aber bitte alleine .....

Bei mir gilt mittlerweile das alte Wilhelm-Busch-Zitat ("Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert"), aber das will sich natürlich kein anderer antun.
4. März 2010: Von  an Michael Stock
Hallo Herr Stock,

ich bin auch eher der Wilhelm Busch Typ. Ich ecke immer wieder irgendwo an, aber man kann es nun mal nicht jedem recht machen. Irgendjamenden trifft es immer. Ich gebe Ihnen allerdings recht, unter vier Augen wird einem schon hier und da recht gegeben, aber öffentlich würde das keiner sagen. Man windet sich eher. So kann ich nicht arbeiten, wenn mir was nicht passt, muss das raus. Das macht manchmal einsam, aber ich kann mir morgens mit Überzeugung in den Spiegel schauen.

Ich kämpfe gerade einen kleinen Kampf wegen Fördermittel und ggf. gegen die etwas "willkürliche" Verteilung. Einige Bürgermeister sind jetzt schon sauer auf mich, aber witzigerweise werde ich von einer anderen Behörde dabei unterstützt. Auch Behörden sind manchmal "gegeneineinader".

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