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25. Juli 2005: Von Holger Klemt an Markus Engelmoser
Die Diskussion, was man mit einem vollgetankten Kleinflugzeug anstellen kann, bringt da aus meiner Sicht nichts.

Man kann zu Fuß mit einem 5 Liter Kanister Benzin, in einem geeigneten Altbau im Treppenhaus angezündet, wesentlich mehr Menschen in erhebliche Lebensgefahr bringen. Passiert von Zeit zu Zeit leider auch immer mal wieder, auf jeden Fall wesentlich häufiger als die vorgestellten 2 Beispiele, bei denen Flugzeuge vorsätzlich in Gebäude einfliegen (den 11.9. lasse ich mal außen vor).

Trotzdem werden weiterhin Benzinkanister verkauft. Ein Verbot würde sicherlich auch niemanden davon abhalten, andere Behälter dafür zu benutzen, aber Millionen Autofahrer und Rasenmäherbesitzer unangemessen bestrafen.

Mit einem LKW voller Benzin (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fbrand_von_Herborn) lässt sich noch wesentlich mehr Unheil anrichten als mit jeglichem Flugzeug, das uns Privatfliegern in irgendeiner Art und Weise zugänglich ist. Und die üblichen Betonabsperrungen überwinden solche Fahrzeuge auch mit Leichtigkeit, wenn man gezielt drauf hält.

Im Fall Herborn war ein Verbot für Gefahrguttransporte durch diese kleine Stadt in einer sehr hügeligen Umgebung sicher eine geeignete und konsequente Massnahme. Diese hat ein erhöhtes Mass an Sicherheit durch Unfälle für diese Gegend gebracht, weil sich das Unglück insgesamt durch einen Unfall ergeben hat, nicht durch Vorsatz. Derzeit fahren keine Gefahrentransporter mehr durch die Stadt, also können bei denen auch keine Bremsen mehr versagen.

Eine solche benzingefüllte LKW Bombe steht an diversen Rastplätzen in Deutschland herum und viele LKWs lassen sich relativ problemlos von motivierten Menschen aufbrechen und starten. Alternativ hält man dem einsteigenden Fahrer eine Spielzeugpistole vor das Gesicht und lässt sich von Ihm den Schlüssel geben. Wenn man sich eh kurz danach vom Leben verabschieden will, hat man mit so einem Gefährt eine gute Grundlage. Und ein Sperrgebiet um ein Politikerviertel lässt sich damit problemlos knacken.

Wenn ein Flugzeug auf das Bundeskanzleramt oder den Reichstag gestürzt wäre, ohne das der Pilot die Maschine dort vorsätzlich und rechtswiedrig hingeflogen hätte, könnte man über geeignete Maßnahmen durch Luftraumbeschränkungen sicherlich angemessen diskutieren können.

Das war in diesem Falle aber nicht so!

Ich denke aber mal nicht, das der gesamte Berliner Linienverkehr direkt über dieses Gelände geführt wird, schon allein wegen der Lärmbelästigung unserer Politiker bei deren Reden im Reichstag.

bezgl. eine größere Maschine richtet auch mehr Schaden an:

Bei einem Checkflug vor einer Charterung ist man auf jeden Fall erst mal gezwungen, sich so zu benehmen, das der Vercharterer den Eindruck bekommt, das man an seinem Leben hängt. Je größer und teurer die Maschine, um so sensibler sind die Besitzer der Maschinen, aus verständlichen Gründen.

Warum werden als Gefahrgut LKWs und Benzinkanister nicht verboten? Weil es keinen Sinn macht, davon auszugehen, das diese nur von potentiellen Selbstmördern und Mördern benutzt werden.

Bei der Fliegerei wird das aber von den Politikern seit dem 11.9. explizit unterstellt! Und nur dort, keine andere Interessengruppe ist derzeit von einer derart hirnrissigen Regulierungswut betroffen.

Für jeden noch so banalen Vorfall in Zusammenhang mit der Privatfliegerei wird am besten gleich die Verfassung geändert, so das man orientierungslose ULs am besten gleich abschiessen kann.

Mit Raketen! Wahrscheinlich würde eine wärmesuchende Rakete ein UL über einem Regierungsgebäude sowieso nicht mal erkennen können und dann bei der nächst besten Klimaanlage auf einem Hochhausdach einschlagen. Da kommt ausreichend Wärme her.

Es hilft nur, die aktuell geplanten Massnahmen als ungeeignet darzustellen, auch nur eine minimal erhöhte Sicherheit für die Bevölkerung zu erreichen.

Holger
25. Juli 2005: Von Markus Engelmoser an Holger Klemt
Aus ihrem Posting:

>>Warum werden als Gefahrgut LKWs und Benzinkanister nicht verboten? Weil es keinen Sinn macht, davon auszugehen, das diese nur von potentiellen Selbstmördern und Mördern benutzt werden.Bei der Fliegerei wird das aber von den Politikern seit dem 11.9. explizit unterstellt! Und nur dort, keine andere Interessengruppe ist derzeit von einer derart hirnrissigen Regulierungswut betroffen.

Für jeden noch so banalen Vorfall in Zusammenhang mit der Privatfliegerei wird am besten gleich die Verfassung geändert, so das man orientierungslose ULs am besten gleich abschiessen kann.<<

Sie haben vollkommen recht. Es war leider immer so, das privilegierte Aussenseiter (und das sind die Piloten in den Augen der Oeffentlichkeit) weggewünscht werden. Den Wünschen folgen Taten. Die Flieger haben keine echte Lobby und sind darum ein leichtes Ziel.
1. August 2005: Von Markus Engelmoser an Holger Klemt
Hallo Klemmo,

Sie schreiben: ''Warum werden als Gefahrgut LKWs und Benzinkanister nicht verboten? Weil es keinen Sinn macht, davon auszugehen, das diese nur von potentiellen Selbstmördern und Mördern benutzt werden.''

Wenn die Politker davon ausgehen, dass ein Kamikaze-Pilot sehr wohl existieren kann, haben sie Recht. Aber schützen kann man sich nicht dagegen!

Warum:

1. Entgegen dem Lastwagen kann ein Flugzeug punktgenau auch im Innern eines Gebäudes zuschlagen. Sozusagen als Criuse-Missile.

2. Die kynetische Energie eines (schweren) Flugzeuges ist erheblich und durchschlägt jede Fassade oder Kuppel. Das kann ein Lastwagen nicht.

3. Ein vollgetanktes Flugzeug hat eine enorme thermische Energie, das ist die Hauptgefahr. Die schlimmsten Schäden im Terror-Irak entstehen durch brennende Lastwagen. Auch die Twin-Towers in Manhattan sind wegen dem Brand eingestürzt und nicht wegen dem Einschlag.

Ergo: Eine erheblich Gefahr geht von einem schweren, vollgetankten Flugzeug aus. Ein Kleinflugzeug mit 100lt Avgas ist jedoch fast inoffensiv.

Also sollten die Herren Reichtagsschützer die ULM und die private AL doch in Ruhe lassen! Ich befürchte eher, dass den Politikern jeder Anlass recht kommt, die private Fliegerei schlussendlich verschwinden zu lassen!!

Leider glaube ich unterdessen selbst daran, dass die Tage der AL bei uns gezählt sind...

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