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7. November 2018: Von Peter Schneider an Jan Brill Bewertung: +3.00 [3]

"Welche Faktoren erklären aus Ihrer Sicht die massiv höheren Unfallzahlen unter der EASA-Regulation?"

Aus meiner Sicht: Mangel an Disziplin (wie im Strassenverkehr!!!), aber auch mangelhafte Ausbildung.

Warum kommt mir letzten Samstag in 3500 Fuß eine Zweimot ohne Transponder bei Gedern 30 Fuß höher auf Kollisionskurs übers Dach geflogen? FIS hatte ihn nach Rückfrage NICHT auf dem Schirm, mich aber schon...

Warum drängen sich in Finthen Leute (vorigen Samstag) ins long final, während ich mich in die vorgeschriebene Platzrunden-Einfädelung begebe, und schneiden mir den Weg ab...

Warum kommen vor 6 Wochen zwei Flugzeuge aus dem long final an (der Turm wusste nicht einmal genau, wo die sind wegen inkorrekter Positionsmeldungen) und schmeissen mich kurz vor einer Kollisionaus dem Queranflug?...

Warum fliegt ein Motorsegler ohne Funk in EDTY diagonal zur Platzrunde durch die aktive Springerzone mit Springern in der Luft (!!!), taucht unter mir im kurzen Final auf und zwingt mich in letzter Sekunde zum Abdrehen?...

Den Erwerb der FAA-Lizenz habe ich viel systematischer und disziplinierter erlebt. Hätte der 172er Pilot mal eine Startstreckenberechnung gemacht für den Fall eines Durchstartens auf der Wasserkuppe, wäre er vielleicht gar nicht erst mit 4 Seelen an Bord dort hin geflogen. Im FAA-Fragenkatalog gehört das vorwärts und rückwärts rechnen solcher Situationen mit Dichtehöhe und Bahnneigung/steigung zum Prüfungsumfang...

Meine Gedanken dazu...

7. November 2018: Von Chris _____ an Peter Schneider

Zustimmung. Und was ist die Ursache dieser Undisziplin? AUCH all die Faktoren, die ich oben aufgelistet habe.

7. November 2018: Von  an Peter Schneider

Aus meiner Sicht: Mangel an Disziplin ...

Warum drängen sich in Finthen Leute (vorigen Samstag) ins long final, während ich mich in die vorgeschriebene Platzrunden-Einfädelung begebe, und schneiden mir den Weg ab...

... weil sie nicht nur denken, dass das total ok ist, sondern sogar noch, dass sie dort Vorflug haben, weil sie im Gegensatz zum Flugzeug im Queranflug ja schon im Final sind - war eine längliche Diskussion hier im Forum.

Das von vielen (auch oft hier in diesem Forum) geteilte Vorurteil, dass Amerikaner viel freiheitsliebender sind und sich deswegen um Regeln weniger kümmern kann ich aus viel Erfahrung auf beiden Seiten des Atlantiks absolut nicht nachvollziehen. Ganz im Gegenteil: Die Amerikaner sind - auch weil Strafen teilweise viel drakonischer sind - viel regeltreuer, als wir.

Wenn einem (natürlich übertrieben steretypisierten aber in der Summe doch passenden) Deutschen oder Franzosen eine Regel nicht passt, dann hält er sich einfach nicht dran und erzählt auch noch anderen Stolz davon, dass er mal wieder schlauer war, als die dummen Politiker, der die Regel gemacht hat - bei weitem nicht nur im Luftverkehr, sondern auch auf der Strasse, bei den Steuern, etc.

Wenn einem Amerikaner eine Regel nicht passt, dann hält er sich trotzdem dran - und unternimmt was dafür, dass diese Regel geändert wird indem er im Zweifellsfall andere Politiker wählt oder zumindest sehr öffentlich für eine Änderung wirbt.

Es ist also nicht (nur) ein Mangel an Disziplin, sondern ein völlig anderer Mindset: Ein Deutscher hält ein dämliche Regel für eine Rechtfertigung, sie zu ignorieren. Ein Amerikaner für eine Aufforderung, sie zu ändern!

7. November 2018: Von Chris _____ an 

Das von vielen (auch oft hier in diesem Forum) geteilte Vorurteil, dass Amerikaner viel freiheitsliebender sind und sich deswegen um Regeln weniger kümmern kann ich aus viel Erfahrung auf beiden Seiten des Atlantiks absolut nicht nachvollziehen.

Stimmt.

Ganz im Gegenteil: Die Amerikaner sind - auch weil Strafen teilweise viel drakonischer sind - viel regeltreuer, als wir.

Der Deutsche ist schon der Prototyp des Untertans. Und kleinere und folgenlose Luftraumverletzungen werden in USA in aller Regel nicht bestraft, die haben kein BAF.

Aber "corner cutting" gibt es, das stimmt, und beitragend dazu ist sicher, dass manche Regelungen vollkommen sinnlos sind (zB DME nicht durch GPS ersetzbar). Sowas gibt den Impuls, Vorschriften nicht so ernst zu nehmen, und manche dehnen das dann bis auf ihr Verhalten in der Platzrunde aus.

7. November 2018: Von  an Chris _____

Und kleinere und folgenlose Luftraumverletzungen werden in USA in aller Regel nicht bestraft,

Also genau so wie in Deutschland! Es ist ein Märchen, dass jede kleine Luftraumverletzung in Deutschland sofort bestraft wird - zumindest weiss ich von einigen, bei denen das nicht der Fall war...

die haben kein BAF.

Natürlich nicht! Alleine schon, weil die Amis „Bundesamt...“ gar nicht richtig aussprechen können ;-)

Im Ernst: Natürlich hat die FAA eine „legal enforcement division“, die das Gleiche macht wie bei uns das BAF. Der große Unterschied ist das sich das Arsenal des BAF praktisch vollständig auf Geldstrafen beschränkt, während die FAA von Nachprüfungen über verbindliche Nachschulungen bis zu Ruhen oder Entzug der Berechtigung viel mehr (und oft deutlich angemessenere) Massnahmen zur Verfügung hat - da brauchen wir nicht Diskutieren, dass das inhaltlich besser ist.

Nicht umsonst wirbt die Rechtschutzversicherung der AOPA in den USA damit, dass sie alleine im letzten Jahr in 800 Fällen von Pilot Deviations Rechtshilfe geleistet/bezahlt hat (wobei „nur“ 63.000 Piloten ihre Kunden sind, also bei Weitem nicht alle Piloten in den USA).

Es gibt also in den USA offensichtlich mehr als 1 Fall von FAA-Actions wegen Pilot deviations je 100 Piloten und Jahr - glaubst DU wirklich, dass das in Deutschland mehr sind?

7. November 2018: Von Stefan Jaudas an Chris _____

Zustimmung. Und was ist die Ursache dieser Undisziplin? AUCH all die Faktoren, die ich oben aufgelistet habe.

Wenn die Leute am mehr oder weniger kurzen Band ständig gegängelt werden, dann benehmen sich die Meisten irgendwann auch entsprechend. Die meisten Menschen sind halt mal so gestrickt.

Und mehr an Vorschriften heißt eben nicht auch mehr an Sicherheit. Weil man sich irgendwann das alles auch schlicht nicht mehr merken kann. Oder immer auf Stand zu bleiben, wenn sich ständig alles ändert.

7. November 2018: Von Alexander Callidus an Stefan Jaudas

Mehrfach in Reiseführern USA sinngemäß gelesen: die Deutschen sollten sich ein wenig vorsehen.
Wenn es in den USA eine Regel gibt, befolgen die Amerikaner sie (wie bei uns in den 50ern), die Deutschen beginnen Grundsatzdiskussionen. Deswegen lebe ich auch lieber hier.

8. November 2018: Von Stefan Jaudas an Alexander Callidus

... naja, dafür gibt es deutlich weniger Regeln wie bei uns.

Und der Straßenverkehr ist in der Regel auch angenehmer, weil die Selbstdisziplin größer ist. Dass einem einer bei 120 km/h 50 cm hinter der Stoßstange klebt, weil man es wagt, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten, habe ich dort jedenfalls noch nicht erlebt.

8. November 2018: Von Viktor Molnar an Stefan Jaudas Bewertung: +3.00 [5]

Gugeln hat mir berichtet, da0 2016 in USA ca. 37 000 Tote im Straßenverkehr zu beklagen waren. Bei uns sind das zur Zeit etwa 3300 Tote. Im Vergleich gibt es in USA bei grob vier mal mehr Einwohnern über 10 mal mehr Verkehrstote !!! Wenn ich mir die Verkehrsdichte des riesigen Landes und die viel großzügigere Straßenarchitektur vorstelle, bleibt mir nur der Schluß, daß in der US Zivilgesellschaft jede Menge Vollpfosten zugange sind. Ich will garnicht erst jede Menge weitere US Unsäglichkeiten ansprechen , denke nicht, daß gerade dieses Land geeignet wäre, uns als Vorbild zu dienen.

Vic

9. November 2018: Von Chris _____ an Viktor Molnar

Viktor, der Punkt mit den Vollpfosten im US-Strassenverkehr mag stimmen. Der Schluss daraus, man koenne also von den USA "nichts" lernen, ist aber doch ein klein wenig voreilig. Oder?

9. November 2018: Von Ernst-Peter Nawothnig an Viktor Molnar

Daumen hoch! Leider sieht Europas Unfallstatistik in diesem Licht betrachtet noch viel schlechter aus.

9. November 2018: Von  an Viktor Molnar Bewertung: +2.00 [2]

Es ist eine interessante Idee, sich ein LAND als Vorbild zu nehmen. Wenn Du es anstelle dessen mal mit den Menschen dieses Landes versuchen würdest, vor allem mit einzelnen Individuen, dann könntest Du eventuell zu einem anderen Schluß kommen.

Aber es ist natürlich einfacher (und populärer) Deine gesammelten Klischees und Vorturteile als Grundlage einer pauschalen Bewertung zu nehmen. Diese Haltung wird leider zunehmend moderner.

Sei froh wenn es Dir selbst nicht so geht und Du als Individuum gesehen wirst.

9. November 2018: Von Stefan Jaudas an Viktor Molnar

... wobei da die Frage ist, welche Verkehrsleistung (km pro Kopf und Jahr) dahinter steht. Die fahren ja auch mehr. Plus, wer sind die Opfer? Eher fremverschuldete oder eher selbstverschuldete Todesfälle? Wie sieht mit dem Rettungswesen aus? Bei den Entfernungen kann es ja auch eine Weile dauern, bis da jemand gefunden wird. Anschnallpflicht, oder auch nicht? Und schon relativiert sich das wieder.

Jedenfalls bin ich dort bisher (toitoitoi) wesentlich weniger Vollpfosten auf der Straße begegnet.

9. November 2018: Von Flieger Max L.oitfelder an Stefan Jaudas

Wenn ich lese, dass dort ein Ford F150 das meistverkaufte Auto ist dann habe ich zum Thema aktive und passive Sicherheit eigene Vorstellungen. Obwohl ich vermute, dass es im Allgemeinen im Verkehr weniger aggressiv abläuft als hierzulande.

12. November 2018: Von Stefan Jaudas an Flieger Max L.oitfelder

Fünf NCAP-Sterne sprechen eigentlich für sich.

13. November 2018: Von Flieger Max L.oitfelder an Stefan Jaudas

Ich habe auch von aktiver Sicherheit geschrieben, da werden wir im Vergleich zu einem guten Pkw wohl nicht diskutieren müssen? NCAP Test finde ich grad keinen, aber bei den amerikanischen ist der Ford auch nicht der Allerbeste https://www.autoblog.com/buy/2018-Ford-F_150/safety-ratings/

13. November 2018: Von Peter Schneider an Viktor Molnar

Liegt u.a. daran, dass fast jeder ein Smartphone in den Pratzen hält. So wurde ich von einer Vollpfostin von hinten "abgeschossen", die landete blutverschmiert im Alligatorgraben, meine Koffer im Leihwagen und mein Kreuz waren etwas gequetscht. "Don't drive texting" ist dort das Motto auf elektronischen Warntafeln oder auch "Drive hammered, get nailed".

Trotzdem fährt man da in der Regel alltäglich sehr entspannt und muss eben nicht damit rechnen, dass bei 75 mph einer von hinten mit 130 mph kommt, was bei uns mittlerweile nicht nur "normal" ist, sondern nicht einmal bei den Grünen einen Funken des Gedankens an Umweltfrevel aufbringen läßt. Schizoider geht's nicht. Warum soll's bei dieser Mentalität da in der Luft anders sein???

13. November 2018: Von Chris _____ an Peter Schneider Bewertung: +1.00 [1]

Sorry, aber der Schluss vom Fahrverhalten des Durchschnittsbuergers auf das Flugverhalten des Durchschnittspiloten ist doch offensichtlich an den Haaren herbeigezogen.

Warum nicht gleich das Investmentverhalten heranziehen? Oder das Muelltrennverhalten?

Apropos: Umweltschutz und Fliegen lassen sich nur schwer rational zusammenbringen. Erst recht in einem Forum, in dem Leute erzaehlen, "mal eben zum lecker Fischessen" auf Kanalinseln oder gar Mittelmeerinseln zu fliegen. Ich neide das niemandem, aber der Umweltgedanke ist da klar nicht im Vordergrund.

13. November 2018: Von  an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Was hier alles in einen Topf geworfen wird ... mir ist schon ganz schwindlig :-)

Zunächst wundert mich die enorme Zahl von Verkehrstoten in den USA. Über die letzten 30 Jahre bin ich sicher 100.000 km in USA gefahren, überschlagsmäßig in 30 Staaten ... und seltsamerweise kann ich mich an überhaupt keine schweren Unfäll erinnern. Ich fand, und finde, das Fahren in USA immer sehr angenehm, bis auf die teilweise krassen Staus in L.A. oder in Teilen New Yorks.

Warum sollte man nicht aus rücksichtlosem Verhalten im Auto auf die Fliegerei schließen? Menschen verändern sich ja nicht weil sie das Transportmittel wechseln. Als Beispiel fällt mir ein Bekannter ein, der manchmal fährt wie ein Irrer, so dass ich nicht mehr einsteigen mag, aber auch keinerlei Probleme damit hat, gelegentlich VFR in IMC zu fliegen ("Ich war ja auf FIS") ... und mit dem man über diese Themen kaum reden kann.

Die Risikobereitschaft ist sicher vergleichbar, vor allem da es Leute gibt, die einfach das Risiko gar nicht erkennen.

15. November 2018: Von Chris _____ an 

Weil die Grundpopulation, Ausbildung, Infrastrukturqualitaet, etc. der Autofahrer sich so dermassen von der der Piloten unterscheidet, dass ein Rueckschluss einfach unsinnig ist. Verschiedene Menschen sind verschieden.

15. November 2018: Von  an Chris _____

Bitte?

Es ging hier nicht um "verschiedene" Menschen, sondern um dieselben – und ihr Verhalten in Auto oder Flugzeug.

Dass verschiedenen Menschen verschiedenen sind, dass wusste sogar ich schon ;-)

15. November 2018: Von Chris _____ an 

Du willst also behaupten, dass der typische Autofahrer mit dem typischen Piloten vergleichbar ist?

Thema Ausbildung in USA: Autofuehrerschein "geschenkt", Flugschein mitnichten. Aber was dabei rauskommt, soll vergleichbar sein?

Nein, der Vergleich macht einfach keinen Sinn. Genauso koennte man sagen, die bessere Fussballnation bringt die besseren Piloten hervor.

15. November 2018: Von Willi Fundermann an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

"Genauso koennte man sagen, die bessere Fussballnation bringt die besseren Piloten hervor."

Ja logisch! Wer denn sonst?

15. November 2018: Von  an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Das war jetzt eigentlich relativ einfach zu verstehen, was ich meinte: Der Charakter eines Menschen und sein Hang zum Risiko (oder seine vorsichtige Art) ändert sicht nicht wenn er vom Auto in das Flugzeug umsteigt.

15. November 2018: Von Chris _____ an 

Eine Statistik über alle Autofahrer der USA sagt herzlich wenig über die Risikobereitschaft der (wenigen) Piloten (die ganz spezielle Ausbildungen und damit auch Auswahlverfahren durchlaufen haben) aus.


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