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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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13. Juli 2006: Von  an Jan Brill
Hallo zusammen,
ich denke, dass in dieser aufgeregten Diskussion ein wichtiger Aspekt bislang unbeobachtet geblieben ist, nämlich der der Angst des Lotsen einen Fehler zu machen.

"Freigaben für diese Flüge werden erteilt, sofern
Verkehrslage und Flugsicherungskapazität dies gestatten!"

Da wir im LR-D keine VFR-Flugsicherungskapazität benötigen, ist es eine Frage des subjektiven Einschätzung - in diesem Fall von Herrn Brill einerseits und seines Lotsen andererseits - was die Verkehrslage angeht.

Ich denke, dass Jan Brill wie die meisten Piloten auf die Eigenverantwortlichkeit des Piloten abzielt - see and avoid - und davon ausgeht, dass alle gut raussehen weil das nun mal eben zum VFR-Pilotendasein dazugehört. Eigenverantwortung statt übergeordneter Regelung. Das ist die Sicht des Piloten. "Lass mich machen, ich weiß was ich tue und ich kann die Lage richtig einschätzen." Ich denke i.d.R. genauso beim Fliegen.

Der Lotse auf der anderen Seite sitzt vor seinem Radarschirm und hat viele Punkte darauf. Er weiß nicht, was der Pilot sieht, er weiß nicht, wie gut der Trainingsstand und die Aufmerksamkeit des Piloten ist. Und er weiß, dass er auf dem Radarschirm garnicht alles verfolgen kann, was in der Luft passiert. Er weiß aber, dass ihm ein Zwischenfall von Kollegen, Kunden/Piloten und Vorgesetzten angekreidet werden kann, wenn ein Zwischenfall in seinem Sektor passiert. Das kann im Extremfall in einem monopolistischen Jobmarkt zu einem kompletten Karriereknick führen und das Risiko will er nicht eingehen. Aus diesem Grunde wird er im Zweifelsfall lieber einen Tick zu vorsichtig als einen Tick zu liberal reagieren und schon haben wir den Konflikt zwischen den Interessen des Piloten und den Interessen des Lotsen.

Ich denke, wir sollten uns nicht gegenseitig das Schlimmste unterstellen. Nach meinem Verständnis waren hier nur Menschen am Werk, die allzu menschlich reagiert haben.

Nichtsdestoweniger unterstützte ich Jan Brills Bemühungen, die Frage der Luftraumnutzung auf eine etwas objektivere Basis zu stellen, damit die Entscheidungen wenigstens etwas nachvollziehbarer werden als sie heute sind.

Happy Landings
Tobias###-MYBR-###
13. Juli 2006: Von  an 
Hallo Tobias,

Du hast den Nagel mit absolut klaren Worten auf den Kopf getroffen!!!

Leider gibt es aber genug fliegende Zeitgenossen, die sich diese Fragen und dieser Problematik nicht stellen, sondern immer gleich die schlimmste aller Vermutungen vertreten, nämlich das die Lotsen immer nur den Piloten gängeln und reglementieren wollen, aus purer Lust an der Reglementierung oder unterstelltem "Machthunger".
Dies ist nicht so!

Natürlich wird es aus früheren Zeiten noch einige wenige Vertreter dieser Sorte geeben, aber die meisten jungen Lotsen(innen) sehen das mittlerweise anders.

Woran diese engagierten Mitarbeiter allerdings auch nicht vorbeikommen, ist die sie einschnürende und z.T. bevormundende Vorschriftenlage! Das sollte sich auch Herr Pohl (LFC) immer vor Augen führen und nicht gleich "draufhauen"...

@ LFC:
Ich empfehle einmal das Studium der derzeit gültigen Flugsicherungsvorschriften, die von einem Lotsen einzuhalten sind, dann werden Sie sehen, das man sich mit ggf. für den Piloten guten Aktionen (die dieser als guten Service ansieht), als Lotse sehr weit aus seinem persönlichen Fenster hängt.
Geht was schief oder beschwert sich nur einer, so dass ein Report geschrieben werden MUSS, dann steht der Loste ganz schnell ganz allein da. Von den disziplinarischen oder gar strafrechtlichen Folgen will ich gar nicht reden...

Auch das sollte man bei aller Kritik bedenken und nicht nur auf die "achso unflexiblen" Lotsen schimpfen.

Würden Sie sich immer so weit es geht aus dem Fenster lehnen", wenn Sie wüßten was Ihnen "blühen" kann, egal wie gut es beim Piloten ankommt??

Es bleibt in diesen Fällen von allen Seiten daraufhin zu arbeiten, ggf. für beide Seiten bessere Verfahren etc. zu entwickeln, aber man darf die fehlende Praxistauglichkeit aber dennoch bindende Wirkung von einzelnen Vorschriften nicht dem Lotsen ankreiden.

Grüße,
TS

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