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10. August 2005: Von Dr. Thomas Kretzschmar an Michael Münch
Hurra!!!!!!!
(ich muss allen an meiner Freude teilhaben lassen)

seit heute habe ich es schriftlich, von höööchster Stelle sogar. Ich bin kein Terrorist, werde auch keiner werden, und werde auch nie mein Flugzeug zum Selbstmord benutzen.
Ich bin ein zuverlässiger Staatsbürger! Darauf bin ich stolz!
Diese Erkenntnis ist doch einige EUROS wert.
Hoffentlich bezieht sich meine Zuverlässigkeit auch aufs Auto-, Buss- und U-Bahnfahren
TK
10. August 2005: Von  an Dr. Thomas Kretzschmar
gemach,gemach man arbeitet dran...und schily /beckstein sind ja hell begeistert:
Nicht das jemand Illusionen hat was noch auf uns zukommt

Wüstenraser an der kurzen Leine
von Peter Welchering
Auf einem Parkplatz an der Hazaa Bin Sultan Street in Dubai steigt Dieter Staiger in seinen silbergrauen Mercedes. Erbarmungslos knallt die Sonne auf den Asphalt, 43 Grad. Staiger dreht den Zündschlüssel und will die Klimaanlage auf angenehme 21 Grad schalten. Doch nichts tut sich.
Wer in den Vereinigten Arabischen Emiraten sein Auto starten will, braucht seinen Führerschein. Denn darin steckt ein entscheidendes Detail: ein Funkchip. Dieter Staiger weiß das. Er leitet das Entwicklungsprojekt Smartbox, mit dem die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate eine landesweite und lückenlose Verkehrsüberwachung bis zum Jahresende einführen will. Die Technologien dafür entwickeln Forscher der dortigen Universität gemeinsam mit einem Team aus den europäischen Forschungslabors des Computerkonzerns IBM. Jedes Auto, das dann auf den Straßen des arabischen Landes unterwegs ist, wird ab Dezember auf einem der großen Bildschirme in der Verkehrsüberwachungszentrale Dubai angezeigt.

Experten aus dem deutschen Bundesministerium des Inneren und Sachverständige der bayerischen Staatskanzlei beobachten das Projekt mit großem Interesse. Innenminister Otto Schily sieht solche Verkehrsüberwachungssysteme als wichtiges Instrument für die Terroristenabwehr. Sein bayerischer Kollege Günther Beckstein fordert energisch, so etwas zumindest in den Ballungsräumen Deutschlands aufzubauen. Bloße Kameraüberwachung reiche hier längst nicht mehr aus.

Die Fahreridentifizierung erfolgt in den Vereinigten Emiraten über den RFID-Führerschein. "Wir haben den RFID-Funkchip genommen, weil er berührungslos arbeitet", erläutert Entwicklungsingenieur Staiger. Der im Auto angebracht Funkscanner liest die Führerscheindaten automatisch. Der Fahrer muss nicht einmal seine Brieftasche öffnen, um den Führerschein herauszunehmen. Der Bordcomputer identifiziert den RFID-Chip automatisch und bucht ihn in der Verkehrsüberwachungszentrale ein.


Geschwindigkeit und Fahrerdaten übermittelt

Fortan erscheint der Wagen als blinkender Punkt auf den Bildschirmen der Zentrale. Die Daten werden über mobiles Internet an das Rechenzentrum der Verkehrsüberwacher gesendet. Dazu nutzen die Entwickler das hervorragend ausgebaute Mobilfunknetz des Landes. "Die Mobilfunktechnik GPRS bietet exakt die Bandbreite, die wir benötigen, auch in einer späteren Ausbaustufe", sagt Dieter Staiger.

Im Pilotprojekt werden die aktuelle Geschwindigkeit und die Fahrerdaten an das Rechenzentrum übermittelt. Fährt der Fahrer zu schnell, warnt ihn eine Computerstimme und fordert ihn auf, sofort vom Gas zu gehen. Kommt er dieser Aufforderung nicht nach, verschicken die Computer in der Verkehrsüberwachungszentrale vollautomatisch einen Strafzettel an den Fahrer.

Für die Geschwindigkeitsmessungen setzen die Entwickler auf Satellitenhilfe. "Wir ermitteln die aktuelle Geschwindigkeit über GPS, das Global Positioning System", berichtet Dieter Staiger und erläutert: "Über die Positionsdaten, die vom Satelliten kommen, erhalten wir jede Sekunde eine neue Position und können damit die Geschwindigkeit des Autos ermitteln."


Geschwindigkeiten via Satellit zu messen hat den Vorteil, dass Manipulationen am Tachometer keine Auswirkungen auf die Messergebnisse haben. Und angeblich werde in Dubai sehr oft am Tachometer manipuliert, berichtet ein junger Ingenieur der Universität in Dubai. Deshalb soll die Fahrgeschwindigkeit auch dann weiterhin mit Satellitenhilfe ermittelt werden, wenn die Verkehrsüberwacher direkten Zugriff auf den Bordcomputer eines jeden Autos haben.


Daten zwischenspeichern und auswerten

Am Standort Abu Dhabi der Universität der Vereinigten Arabischen Emirate arbeiten die Informatiker gerade mit Unterstützung ihrer europäischen IBM-Kollegen an leistungsfähigen Datenbanken. Dort wollen sie alle Daten zwischenspeichern und auswerten, die die als Smartbox bezeichnete Überwachungseinheit des Bordcomputers übermittelt. Sobald diese Datenbank programmiert ist, soll die Smartbox direkt an die Bordsysteme der Fahrzeuge angeschlossen werden.

Dann können neben der Geschwindigkeit auch Daten zum Beschleunigungs- und Bremsverhalten erfasst und ausgewertet werden. Das Überfahren eines Stoppschilds, zu dichtes Auffahren oder gar Drängeln - die Totalüberwachung von Autofahrern in den Vereinigten Arabischen Emiraten wäre perfekt. "Das ist Überwachungsstaat pur", kritisiert Peter Schaar, Bundesbeauftragter für den Datenschutz in Deutschland, das Pilotprojekt. Die Entwickler in Dubai sehen das allerdings sehr viel gelassener. "Die wollen damit in erster Linie die Verkehrssicherheit steigern", meint Projektleiter Staiger.

Und nicht nur das: Mit der Smartbox sollen die Autofahrer auch E-Mails empfangen können. Selbst an mitfahrende Kinder ist gedacht. "Die Spiele und Unterhaltungsmöglichkeiten, die heute auf den Personalcomputern und Smart Phones vorhanden sind, sind auch mit der Smartbox im Auto möglich", berichtet Staiger. Vor allem der integrierte MP3-Player sorgt nicht nur bei jugendlichen Autofahrern auf den Straßen Dubais und Abu Dhabis bereits in der Pilotphase für großes Einverständnis mit der Smartbox-Überwachung. Innen- und damit auch Sportminister Schily soll schon heute von der Möglichkeit völlig begeistert sein, Fußballspiele per Web-TV in die per Smartbox überwachten Autos übertragen zu können.


Aus der FTD vom 10.08.2005
© 2005 Financial Times Deutschland
11. August 2005: Von Stefan Jaudas an 
... Brave New World.

Big Brother is watching you!

Immer und überall ...

Gruß

StefanJ

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