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9. Dezember 2019: Von  an Achim H.

@Achim:

Ne C340 ist in erster Linie nen Verkehrsmittel, dass es mir erlaubt mit über 300km/h Durchschnittsgeschwindigkeit von A nach B zu kommen. Reisezweck kann natürlich Konsum, Spaß oder auch die Erzielung von Einkommen an Ort B sein als Selbständiger oder Angestellter.

Richtig ist, dass ich nicht durch das Fliegen selbst in Form von Passagier- oder Frachtbeförderung Geld verdienen werde. Und ich könnte natürlich auch alternativ unter mehr Zeitaufwand mit dem Auto oder Zug fahren. Indirekt geht evtl. mein Einkommen zurück, wenn ich weniger Termine schaffe aufgrund von mehr Reisezeit.

Auf https://kreditrechner.creditplus.de/welcome?hnr=700&pt=28&kp=100000&lz=120 wird mir suggiert ich könnte sogar 100 TEUR ohne dingliche Sicherheiten mit einer Laufzeit von 10 Jahren zu 3.99% p.a. als Kredit nehmen, vorausgesetzt mein Einkommen reicht. Da erscheint mir jetzt eine mit zB 200 TEUR angebotene C340 nicht völlig ausgeschlossen, 60 TEUR Eigenkapital und 140 TEUR Kredit. Wenn 100 TEUR sogar ohne Besicherung gehen, hätte die Bank ja dann für 40 TEUR einen Flugzeuggegenwert von locker 160 TEUR (20% Sicherheitsabschlag vom Kaufpreis). Das sollte für Verwertungskosten locker ausreichen. Auf den Kreditbetrag von 140 TEUR einen Zins von 3.99% p.a. zu vereinnahmen sollte jetzt auch nicht so wenig sein, dass wegen des "geringen" Kreditbetrags abgewunken wird. Es gibt ja auch schon 100 TEUR Immobilienkredite zu unter 3% Zinsen. Wolff hat ja schon bestäigt, dass nen Pfandrecht auf nen Flugzeug einzutragen nun so anders als bei ner Immobilie auch nicht ist.

Es scheint in Deutschland wohl eher am Unwillen der Banker zu scheitern, als das es tatsächlich wirtschaftlich anahnd seriöser Haushaltsrechnung nicht darstellbar wäre.

@F. Mad: Wenn du schon so denkst, dann werden dir die EU-Pläne zur Verkürzung der Dauer von Privatinsolvenzen nicht gefallen: https://anwalt-kg.de/newsbeitrag/privatinsolvenz-recht/privatinsolvenz/dauer-der-privatinsolvenz-soll-einheitlich-auf-drei-jahre-verkuerzt-werden/

10. Dezember 2019: Von Alexander Callidus an  Bewertung: +3.00 [3]

"Ne C340 ist in erster Linie nen Verkehrsmittel, dass es mir erlaubt mit über 300km/h Durchschnittsgeschwindigkeit von A nach B zu kommen."
Rechne mal von Haus zu Haus mit der Hälfte

"Und ich könnte natürlich auch alternativ unter mehr Zeitaufwand mit dem Auto oder Zug fahren."
Haus zu Haus? Das kommt auf Strecke und Lage der Plätze an. Kannst Du nicht von ausgehen

"... oder Angestellter"
dazu gab es hier ab und an Threads. Vergiss es.

"Reisezweck kann natürlich Konsum, Spaß oder auch die Erzielung von Einkommen an Ort B sein als Selbständiger."
Und jetzt schau Dich mal im ICE oder in innerdeutschen Fliegern um. Daß tausendmal mehr Leute Bahn oder Linienflug nehmen als das eigene Flugzeug, liegt nicht daran, daß die alle zu doof zum Selberfliegen sind.

"Indirekt geht evtl. mein Einkommen zurück, wenn ich weniger Termine schaffe aufgrund von mehr Reisezeit."
Mal eine Milchmädchenrechnung: eine Twin koste 800€/h auf längere Zeit. Du sparst Bremen-München Haus zu Haus eine Stunde gegenüber der Linie und bewegst den Flieger knapp anderthalb Stunden. Kosten 1200€ ggü 100€. Deine Arbeitskraft muß also 1100€/Std wert sein. Bei 2200 Arbeitsstunden pro Jahr lohnt sich das also ab einem Jahreseinkommen von knapp 2,5 Millionen €. Dann brauchst Du aber Kredit für den Flieger mehr.

10. Dezember 2019: Von Andreas KuNovemberZi an Alexander Callidus Bewertung: +4.00 [4]

"Mal eine Milchmädchenrechnung: eine Twin koste 800€/h auf längere Zeit. Du sparst Bremen-München Haus zu Haus eine Stunde gegenüber der Linie und bewegst den Flieger knapp anderthalb Stunden. Kosten 1200€ ggü 100€. Deine Arbeitskraft muß also 1100€/Std wert sein. Bei 2200 Arbeitsstunden pro Jahr lohnt sich das also ab einem Jahreseinkommen von knapp 2,5 Millionen €. Dann brauchst Du aber Kredit für den Flieger mehr."

Ja, so argumentiert das Finanzamt.

Ich kenne Georges Missionen nicht, nur meine.
Wir mussten vorletzte Woche spontan, aber dringend nach Halle an der Saale. 2 Personen. Treffpunkt 10:30, nahe Stadtmitte. Eine Partei hatte nur bis max. 13:00 Zeit. Angesetzt waren Meetings mit noch anderen Parteien bis ca. 16:00 Uhr, Ende unsicher. Wir waren um 15:00 fertig.

Mit der C421 schaffte ich immer zuverlässig 3:00 Tür Wohnung zu Tür Halle, mit Alternate EDDP (war absehbar nicht notwendig) 3:15, inklusive jeweils 15 min Reserve. Dafür braucht man natürlich Übung, damit man das in dieser Zeit sicher mit allen Checks hinbekommt.

Also: 07:30 los, 17:45 zuhause. Beide Reisenden entspannt, glücklich und am nächsten Morgen wieder frisch im Büro.
(Aufgrund glücklicher Fügungen hatte ich ein anderes Flugzeug verfügbar, so dass 07:45 los, 10:00 Treffpunkt Flugplatz und 17:00 zuhause. Soll hier aber kein Thema sein.)

Klasse finde ich auch immer die Meetings, wo dann einer sagt: "Ich muss los, mein Flieger geht."
Noch besser ist: man ist 2 Stunden früher fertig, und darf dann die beiden anderen noch bespaßen, weil deren Flieger erst in 5 Stunden geht, statt in 3. Das merkt man dann schon deutlich vorher, weil nun nicht mehr konstruktiv gearbeitet wird, um möglichst zügig fertig zu werden. Dafür kommen dann plötzlich Wünsche nach ausgedehnten Mittagspausen, Kaffekränzchen, zigarettenpausen oder sonstwas auf.

Hinflug nch Leipzig wäre 06:55 ab EDDS. 06:00 los von zuhause. Rückflug wäre ... 17:05. Geht nicht. Kann ich nicht buchen, da wir das vermutlich nicht schaffen. Würde aber auch dennoch 442 EUR/Person kosten.

Auto: 05:30 los, geplant 21:00 zurück, mit Abendessen zwischendrin 22:00. Kosten für 1.000 km ca. 800 EUR. 5:15 h länger unterwegs. Ohne größeren Stau. Soll ja vorkommen.

Zug: 03:50 los, 09:53 da. Alternative: Meeting auf 11:00 verschieben, 05:07 los, 10:50 da. Zurück 16:30, Ankunft 21:46. Termin 15:00 zuende, also um 20:46 zuhause. Kosten hin und zurück 1. Klasse: 405 EUR * 2 = 810 EUR. Und selbst beim verlegten Termin erst um 20:46 zuhause, also 2:23 + 3:01 = 5:24 h länger unterwegs. Ohne Verspätungen. Soll ja vorkommen.

Und jetzt bitte die Milchmädchenrechnung für 2 Personen mit der C421.
Beide Personen sind Unternehmer, aber Du kannst gerne das Salär eines Rechtsanwalts ansetzen.
Dann merkst Du, wie sinnvoll ein zuverlässiges Flugzeug sein kann. Pilot und Flugzeug müssen dann aber auch professionelle Standards erfüllen.

Bevor jetzt jemand kommt und meint, dass ich mir das ja schön herausgesucht habe: das war real und kommt bei uns häufiger vor.
Nächste Woche müssen wir ins benachbarte Ausland. Vermutlich. Noch nicht fest planbar. Da bedeutet alles andere außer Privatflugzeug: übernachten. Überdies ist noch nicht ganz klar, wer alles mitkommt. Das können wir zum Glück situationsbezogen flexibel entscheiden.

Die leistungsstarken MEP und jene mit Druckkabine sind fest auf AVGAS 100LL angewiesen, genau wie C210P und Piper Malibu auch. Sie verschwinden nicht deswegen aus Europa, weil sie unsinnig sind, sondern weil sich Preis und Verfügbarkeit von AVGAS 10LL deutlich verschlechtert haben und bislang keine Alternative in Sicht ist. Zukunft ungewiss. Innospec hat ein Monopol, in das kein anderer eindringen möchte, und erhöht die Preise für TEL jährlich signifikant. Leider tragen auch schlechte Öffnungszeiten unserer Flugplätze, steigende Landegebühren an Flughäfen, Unsicherheiten bezüglich Klimapolitik und immer öfter hohe Handlinggebühren hierzu bei. Das trifft dann natürlich auch Flugzeuge, die JET fuel tanken können und aktuell leistungsstarke MEP ersetzen oder ersetzt haben.

10. Dezember 2019: Von  an Andreas KuNovemberZi

@Andreas:

Mit irgendwelchen Finanzamtsbetrachtungen kommt man meiner Meinung nicht weiter. Dieses lässt sich erheblich von sachfremden Erwägungen leiten.

In der Einkommensgröße, die man für nen eigenes Flugzeug haben muss, lassen sie einem regelmäßig zB nen Mercedes S-Klasse, als Vorführwagen für zB 100 TEUR gekauft, durchgehen, nen Ferrari 599GTB für gleichen Kaufpreis aber nicht. Da heißt es dann, das "Affektionsinteresse" würde überwiegen. Dass manch einer nur aus Freude am Mercedes-Fahren ne S-Klasse hat und eben keinen Skoda Superb, betrachten sie nicht. Es muss auch keiner darlegen, welchen betriebswirtschaftlichen Vorteil denn nun eine S-Klasse haben soll, wofür eine E-Klasse nicht auch reichen sollte. Bei dir wird auch kein Finanzamt prüfen, ob du wirklich für 0.80EUR/km nach Halle fahren musst, oder nicht dafür ein Skoda Superb "reicht", der mind 25% billiger wäre.

Aus typischen BFH-Urteilen zu teueren PKWs kommt regelm. raus, dass die Grenze der als akzeptabel geltenden Fahrtkosten wohl bei 2EUR/km liegt. Das wäre ja aufs Flugzeug bezogen um 3.7EUR/nm. Das ist durchaus ne Preisregion, in der man mit einer C340 zu Vollkosten fliegen könnte. Aber so wird eben beim Finanzamt nicht gedacht.

Zurück zur Flugzeugfinanzierung

@Alexander

Eine SR22 liegt aber durchaus in gleicher Preisregion wie eine C340. Also kann es ja dann doch nicht sein, wie Hubert und Achim meinen, nen Flugzeugkredit ginge ohne Sekundärsicherheit nicht und Konsumentenkredite gäbe es in der Höhe nicht, außer eben sachfremde Bankervorbehalte. Nen Banker wäre doch selber unklug, wenn er schon ne SR22 finanziert, dann nicht noch für nen paar Notargebühren, nen Pfandrecht über 140 TEUR in der Luftfahrzeugrolle eintragen zu lassen.

Ist eben nur die Frage, welche Banken man wie möglichst schlau anfragt, um nicht als Spinner rausgeworfen zu werden. Hinsichtlich Beleihungswert und nötigem Eigenkapital oder Flugzeugtyp bin ich ja wirtschaftlichen Erwägungen gegenüber offfen.

Im Zweifel ist es natürlich dann aber doch wie Hubert schreibt, und man muss notgedrungen auf Leasing ausweichen, weil die einer Mobilienwertung gegenüber aufgeschlossener sind.

10. Dezember 2019: Von Mich.ael Brün.ing an  Bewertung: +9.00 [9]

Du bist noch am Anfang Deiner fliegerischen Laufbahn und daher ist Deine "Verwunderung" verständllich. Wie Alexander schon angemerkt hat, ist Erfahrung sehr hilfreich.

Wenn man sich die Anzeigen von MEP-Flugzeugen ansieht, scheint es ein ganz vernünftiger und - bis auf die Preise - vergleichbarer Markt zu SEP sein. ABER. Wenn man eine C340 zu einem vernünftigen Preis verkaufen will, dauert das deutlich länger, da die absolute Interessentenzahl deutlich niedriger ist. Wenn man schnell verkaufen muss, muss man mit Abschlägen um die 30-50% rechnen. Es ist also lange nicht so, dass hier ein 200k€ Investment auch ein 200k€ Asset darstellt. Das ist bei einer SR22 komplett anders. Ein solches Flugzeug kann man zum Marktwert innerhalb von 3 Monaten verkaufen.

Das ist vergleichbar mit einem großzügigen Haus mit Garten in einem kleinen Ort auf dem infrastrukturarmen Land und einer 2-Zimmer-Wohnung in einer attraktiven Großstadt. Auch wenn beide für 500k€ inseriert oder verkauft werden, haben beide nicht denselben Wert als Asset.

10. Dezember 2019: Von Sven Walter an Mich.ael Brün.ing Bewertung: -0.33 [1]

Exzellenter Vergleich.


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