Ich muss da natürlich vorsichtig sein, man hat schnell eine Klage am Hals.
Die Aquila ist ein hervorragendes Flugzeug mit feinen Flugleistungen, gut gefertigt, sparsam und schnell. Noch dazu sieht sie modern aus und ist chic gemacht.
Fairerweise muss man sagen, sie wurde nie als direktes Schulflugzeug entwickelt und gebaut.
Wo liegt da nun die Krux? Eigentlich genau dort, denn man kann solche Flugleistungen nur erreichen, in dem man bessere Aerodynamik ansetzt. Man erkauft aber mit der aerodynamischen Ausreizung aber auch ein paar Problemchen.
Die Landeeigenschaften kommen nicht jedem Flugschüler entgegen. Kommt Flugschüler in Hektik und reagiert unglücklich, ist die Aquila nicht so fehlerverzeihend wie eine 150/152/172. Das Problem Ausschweben/Bugradlandung wurde bereits am Beispiel erläutert. Es gab auch typische Tiefdeckerfehler mit aufsetzenden Tragflächenenden bei Seitenwindlandungen. Das kann man alles nicht so richtig dem Flugzeug anlasten, es sind halt Anfängerfehler. Aber genau die kommen aber in Flugschulen immer wieder vor.
Es gibt aber eine weitere Eigenheit die oft beim Überkurven in der 4. Kurve deutlich wird. Ganz ähnlich wie die Cirrus reagiert die Aquila unwirsch auf dann erhöhte Schräglage, geringe Fahrt und unsauberen Seitenrudereinsatz. Ein befreundeter Fluglehrer hat das nach geflogen und reproduzierbar demonstriert in größerer Höhe.
Damit endete der Einsatz als Schulflugzeug bei dieser Flugschule. Die Maschinen werden alle verkauft bzw. sind es schon. Es kam auch dort schon vorher zu Landeschäden verschiedener Art, die jeweils mit ca. 80 k€ Reparaturkosten einiges Nachdenken erzeugten.
Fazit: Tolles Flugzeug für Fortgeschrittene und geübte Piloten, leider nicht für alle Flugschüler ab initio geeignet. Feinfühlige und talentierte Flugschüler haben wohl auch wenig Probleme damit, aber das sind eben nicht alle.
Gruß
Thomas