Avionik | Brauche ich eine kontinuierliche ISA-Anzeige? |
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In unsere(n/m) vor einige Monaten eingebauten GI 275 gibt es ein konfigurierbares Anzeigefeld, welches seit Einbau die ISA-temperatur anzeigt. Möglich wäre auch eine Änderung auf OAT.
Einer der Partner möchte das so.
Okay, wir hätten dann ein ziemliches Überangebot an OAT-Anzeigen.
1. das Factory-instrument; old-fashioned mit Zeiger, aber funktioniert ordentlich. Der Sensor sitzt in einem Deckel unter der Fläche
2. OAT vom EDM830. Damit wird letztlich die motorleistung berechnet. Der Sensor sitzt in einem NACA-Hutzen am Rumpf links. Die Anzeige ist im Flug grundsätzlich 3-4 HÖHER als das factory gauge. Im Hangar identisch. Ich vermute, das Dig atmet dann doch etwas warme Luft vom Motor
3. neu jetzt der Sensor vom GI 275. SItzt im sleben Blech wie der factory-Sensor und zeigt auch das gleiche an.
Aber wieso brauche ich eine kontinuierliche ISA-Anzeige im Flug? Klar, ISA beeinflusst vieles, aber warum ständig? (Nur so zum Verständnis)
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Ich finde die ISA Anzeige auch etwas überflüssig im Flug, weil ich dann erst umrechnen muss, welche Dichtehoehe es ist. Ich habe ein G600, das zeigt auch im Flug immer ISA plus/minus x Grad an. Dann muss man im Kopf immer erst auf Dichtehöhe umrechnen, um damit was brauchbares anfangen zu können. Zumindest fasse ich das so auf. Und eine 3,4,5 oder nicht mehr OAT ? Für was? Da macht Dichtehöhe mehr Sinn.
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In welchem Bereich hast Du denn die OAT Probe montiert?
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Die Mooneys haben den Factory-Sensor in einem Deckel unter der rechten Fläche noch innerhalb des Fahrwerks. Da ist auch der GI275-Sensor drin.
Der JPI-Sensor sitzt ine dem NACA-Einlauf in der linken Cockpit wand, so etwa auf Knie-Höhe.
Temperaturdifferenz immer etwa 3-4°
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2. OAT vom EDM830. Damit wird letztlich die motorleistung berechnet. Der Sensor sitzt in einem NACA-Hutzen am Rumpf links. Die Anzeige ist im Flug grundsätzlich 3-4 HÖHER als das factory gauge. Im Hangar identisch. Ich vermute, das Dig atmet dann doch etwas warme Luft vom Motor
So ist das wohl. Die Probe sitzt im Propellerstrahl und vermutlich auch im Abgasstrahl? JPI weist extra darauf hin, dass er außerhalb sein sollte. Die Position unter der Fläche ist schon mal gut, weil auch die Sonne nicht drauf scheint.
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Was sagt denn der Partner (Miteigentümer?) warum er die kontinuierliche ISA-Anzeige braucht?
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Du kannst im EDM die Temperatur manuell adjustieren. Dann stimmt der Wert im Stand zwar nicht überein, aber im Flug ungefähr, was für die Leistungsanzeige sicher förderlich ist. Wenn du abschätzen kannst, dass im Flug die EDM Anzeige 4 Grad zu hoch ist, stellst du sie entsprechend im EDM -4 ein. Im Stand ist diese Anzeige dann natürlich 4 Grad zu „kalt“.
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Ja, auch schon überlegt. Die Message ist halt, daß der Sensor falsch positioniert ist ( oder "prblematisch") - wenn auch herstellerkonform.
Ich möchte einfach verstehen, warum die Einstellung so getroffen wurde. Kann ja sein, daß man da irgendwas wichtiges draus abliest.
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Wäre es dann nicht am einfachsten, den Partner zu fragen, weshalb er die da haben will?
Oder einfach ausschalten, oder den Wind anzeigen lassen, und damit ganz neue Fragen eröffnen ;-)
"Die Mooneys haben den Factory-Sensor in einem Deckel unter der rechten Fläche noch innerhalb des Fahrwerks"
Diese Verallgemeinerung ist falsch.
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Aber wieso brauche ich eine kontinuierliche ISA-Anzeige im Flug?
Das kommt vermutlich von größeren Flugzeugen. Da habe ich öfter mal performance Tabellen gesehen, die man mit ISA +- benutzt und die Piloten dieser Flugzeuge wollen dann Angaben wie FL350 ISA +10 um in die richtige Tabelle zu schauen.
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Sorry, anders rum: Nach dem Einbau steht das auf ISA (" das g'hört so"). Der Partner will aber OAT - dabei haben wir schon 2 OAT-Anzeigen.
Mir geht es darum zu verstehen WARUM eine ISA-Anzeige Sinn machen könnte
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Also ich habe in meiner alten Dame keine ISA-Anzeige. Wenn der Zeitpunkt einmal gekommen sein wird, an dem ich mir die Abweichung der OAT zur Standardatmosphäre nicht mehr ausrechnen kann, weis ich nicht, ob ich noch ein Flugzeug führen soll oder will. Ich bin ein Fan von Überschlagsrechnungen; Und da sollte man einfach wissen, was große Temperaturabweichungen bedeuten. Egal, ob in die eine Richtung (z.B. LOWI an einem Sommertag mit 34°C, das betrifft die T/O-Performance, aber auch ISA+15 im Flug - die Mühle geht zwar möglicherweise ein bissl schneller aufgrund der geringeren Dichte, aber der Triebling hat auch weniger Luft zum Atmen... trifft sogar auf Jettriebwerke zu...) und auf der anderen Seite ebenfalls: Anflug in LOWI im Winter, und man hört auf ATIS: raise approach minima by 200 ft due to... "im Winter Sind die Berge höher" ...weil Schnee drauf liegt...oder so ähnlich...
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Unsere Beech hat auch Performancetables mit ISA-20, ISA, ISA+20. Ich finde die ISA-Derivation-Anzeige schon sehr hilfreich, um schnell zu wissen, wohin ich interpolieren muss...
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Hmmm, Matthias, wohin, weis ich eigentlich auch immer ohne Anzeige - dass die Mühle "im Warmen" schlechter geht, und umgekehrt "im Kalten" besser, weiss ich auch ohne Anzeige. Zweifelsohne nehme ich es aber bis heute manchmal sehr prägnant wahr, um WIE VIEL die performance-Wete (egal ob aerodynamischer Natur, oder seitens des power-output) divergieren.
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Ok, hast Recht, ich habe mich schlecht ausgedrückt. Was ich meinte: Ich sehe auf einen Blick, ob ich mich in der Mitte zwischen ISA und ISA+20 befinde, oder bei 3/4...
Natürlich ist das letztlich in unseren Flugzeugen Spielerei und ich schaffe es auch noch, das aus OAT und FL zu berechnen. Aber es ist auch nett, wenn die Avionik es einem einfach macht.
Mein letztes "warum geht denn die Mühle nicht" bzw. "Performance passt absolut nicht" war nachdem ich zum ersten Mal einen coupled Goaround mit dem neuen AP geflogen bin. Ich hatte so eine Freude an der Automatisierung, dass das Gear noch draussen war...
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ISA Anzeige macht Sinn bei großen Höhen und hohen Geschwindigkeiten. Bei Jets sind auch die Performance Daten bezogen auf Abweichungen zu ISA angegeben.
Beispiel: CAS 210 KTAS, FL400, IAT = TAT = RAT = -39 C. Was ist die OAT und wie hoch ist die Abweichung zu ISA? (Letztere ust entscheidend für die Performance Calculation und ob der Vogel mit aktueller Masse da überhaupt fliegen kann.)
Ram Rise = ca. 1,3 (TAS/100)² mit Ram Rise in C und TAS in kts.
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ich wage mich mal näherungsweise ohne Tabellen heran - was würde man sonst am Nachmittag zu Allerheiligen tun ;-) :
bei Näherung von 2%/1.000 ft sollte die TAS irgendwo bei 380 kts. liegen.
ram Air Temp. rise dann 3,8^2, also ca. 14°C
TAT= -39°C - 14°C = -53°C
ISA in FL400: -65°C, Abweichung daherca.: ISA +12°C.
Und die Mühle wird also auch dort droben schlechter gehen (sowohl aerodynamisch, als auch seitens thrust...
Also gar nicht so viel anders, als "herunten" ;-)
Andreas: hast Du entsprechende Werte aus einem Handbuch, damit ich weis, ob ich mich mit meiner Kaffee-Betrachtung komplett in die Nesseln gesetzt habe ? ;-)))
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Die ISA Temperatur bleibt oberhalb von FL360 konstant (-56,5 C).
PFMA E6B: sehr zu empfehlen.
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Herrje - dieser Lapsus ist mir tatsächlich passiert ;-) Ab FL360 herrscht ja Isothermie...
Aber wenn ich nun den Rest betrachte, bin ich mit meiner Näherung dennoch zufrieden ;-) ! Ist zwar schon 24 Jahre her, beruhigt aber, sowas immer noch aus dem Kopf abrufen zu können ;-) !
Dennoch: gerade durch das Quadrat bei der Ram-rise gehen durch den Fehler bei der speed (380 vs. 400 KTAS) schon ca. 2°C "verloren", und eben auch sonst sind es nur Näherungen...
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Besser ist die Näherung: Ram Rise = ca. 1,3 (TAS/100)² Ich habe die Formel in meinem Post oben editiert. (TAS/100)² wird oft als Näherung genannt.
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