Moin, die SF23 hat Hackenbremsen, die leidlich gut funktionieren. Der Sperling, den ich flog, hatte die Bremsen nur auf der Pilotenseite, also nur bedingt zur Spornradschulung einsetzbar.

Generell ist der Sperling durch den kurzen Rumpf und das große Seitenruder relativ fickerig. Anfänger neigen meiner Erfahrung nach zum Überreagieren. Hinzu kommt, dass man ziemlich genau im Drehpunkt sitzt und deviationen optisch zu erfassen ist nicht so einfach wie in der PA18/7GCBC/Jodel/Zlin. Am einfachsten fand ich bisher die PA18/J3 von hinten zu landen. Der Sperling ist nicht überaus anspruchsvoll, aber als Fluglehrer sollte man schon überlegen, ob man die SF23 so gut kennt, dass man Flugschüler auch Fehler machen lassen kann. Insbesondere bei Wind.

Ansonsten ist das ein toller Flieger, der auch in der Luft üblich ausgebildeten Motorfliegern ihre Fußfäule austreibt.

Side-by-Side-Spornradflieger aus den 1950/60er Jahren haben meist nur links Bremspedale. Zum Vertrautmachen empfiehlt sich dann ein Grasplatz mit breiter Piste. Das minmiert das Risiko. Schlecht sind Pisten mit Hartbelag und Landebefeuerung, an der im übelsten Fall ein ausbrechendes Flugzeug hängen bleibt.

SF23 da fragt selten einer danach..als Eigentümer von einem SF23(B) antworte ich da gern drauf.

Nun, wie Malte schon sagt, Hackenbremsen.

Der SF23 hat Trommelbremsen die mit Seilzügen betätigt werden.

Funktion, je nach "Wetterlage" mit vorsicht zu genießen, wennse zu gut greifen ist halt ruck zuck der Propeller kürzer..

Grundlegend sage ich so hart wie es ist: es gibt von Ursprünglich ca 31 gebauten SF23 noch ca. 10 Stück davon ca 8 Flugteuglich und Du wirst wohl keinen finden der nicht mindestens einmal einen Landeschaden hatte..Das hat auch seine Gründe..

Ich würde grundlegend davon abraten auf einem SF23 eine Unterschiedsschulung spornrad zu fliegen.

1. tiefliegender Motor und dadurch einvollkommen andere Sicht als bei den üblichen Spornradkisten (piper PA18/J3 usw)

2. vollständig anderes überziehverhalten als andere Spornradflieger (wird nicht weich im Ruder, stick vibriert nur etwas)

3. Spornrad lenkt über starke Federn am Seitenruder IMMER mit und kuppelt anders wie bei PA18 und co nicht aus.

-Da wo bei der Landung das Seitenruder hinzeigt, dahin biegt er auch aprupt ab-

4. Das Fahrwerk verzeiht kein hartes aufsetzen, sondern prallt wie ein "Gummiball" vom Boden ab.

5. bei den Versionen mit Klappen: Spreizklappen sind lustig, aber für die meisten gewöhnungsbedürftig und beim SF23 nicht so ganz ohne vorsicht zu genießen..

6. die Versionen OHNE spreizklappen: ..nunja..es hatte gründe warum Scheibe sehr fix Klappen nachgerüstet hatte..

Ich muß sagen, ich liebe meinen SF23. er fliegt und landet sich absolut traumhaft, liegt exakt an der Steuerung und bietet einige Optionen für fast alle "Lebenslagen" an. ABER slebst mit Spornraderfahrung ist das am Anfang eine Herausforderung, bis man ein Gefühl für den Flieger entwickelt hat und das ist bei Scheibe Flugzeugen immer nötig..

Kannst mir glauben, ich hab mir das SF23 Fliegen selber beibringen müssen...da waren einige AHA Erlebnisse dabei, die in keinem Handbuch stehen..

..Segelflieger die Scheibeflugzeuge kennen kommen idr. mit dem SF23 sehr fix klar..ich würd aber wie gesagt die Unterschiedsschulung auf spornrad NICHT mit nem SF23 machen.