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Avionik | Datenchip-Defekt beim GNS 530  
26. Mai 2019: Von Jan M.  Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Forum,

ich wollte kurz von einer interessanten Fehlfunktion beim GNS 430/530 berichten.

Gestern bin ich von Eberswalde IFR nach Hannover geflogen. In FL80 mit Autopilot und GPSS - zum Glück in VMC - drehte der Flieger plötzlich nach links weg. Ich disconnecte den AP und schaue auf das GNS 530, welches gerade rebootet und dann anzeigt, dass es keine Wegpunkt-Datenbank erkennt. Die GPS-Funktion ist völlig weggefallen, Funk und Funknavigation funktionieren jedoch weiter. Ich habe das Gerät zweimal neu gestartet, was aber keine Veränderung brachte. Unter diesen Bedingungen konnte auch kein Flugplan neu eingegeben werden, da ja alle Informationen über die Lage der Wegpunkte fehlten. Zum Glück konnte ich in Hannover einen ILS-Approach fliegen und hatte ja noch das VFR-GPS auf dem iPad. Nach Ausschalten vom GPSS funktonierte der AP im Heading-Mode weiter, was Sinn machte.

Nach der Landung habe ich den Zweit-Chip mit den Daten des Vormonats eingesteckt und alles funktionierte tadellos. Mit dem aktuellen Chip ging weiterhin gar nichts. Offenbar läd das GNS die nur 4 MB große Wegpunktdatenbank nicht in den Arbeitsspeicher und ist ständig auf einen intakten Chip angewiesen. Wieso der Chip im Flug den Geist aufgeben konnte und ob er corrupted ist, muss ich noch untersuchen.

Da ich noch eine halbe Stunde zur Fehleranalyse hatte, war das Problem gut lösbar. Während des Approaches in IMC an einem Platz mit ausschließlich GPS Approaches wäre es deutlich ungemütlicher geworden.

VG
Jan

27. Mai 2019: Von Chris _____ an Jan M.

An diesem Finding finde ich nichts Ueberraschendes. Haette das 530 einen internen Speicher, wuerden die Updates wohl ueber USB gehen. So sind die Daten auf einer SD-Karte, und die muss halt funktionieren. SD-Karten leben nicht ewig.

27. Mai 2019: Von  an Chris _____

430/530/W nutzen keine “SD”-Karten, sondern sündhaft teuere proprietäre 4-oder 16 MB-Speicherkarten die leider auch mal kaputt gehen ....

27. Mai 2019: Von  an Jan M.

Während des Approaches in IMC an einem Platz mit ausschließlich GPS Approaches wäre es deutlich ungemütlicher geworden.

Das ohne Frage!

Wobei man sich die Frage stellen muss, ob so ein Anflug mit einem Flugzeug, dass nur mit einem GPS ausgerüstet ist überhaupt zulässig wäre.

Nach NCO.IDE.195 muss ja sicher gestellt sein, dass man in jeder Phase des Fluges auch bei Ausfall eines Ausrüstungsteils den geplanten Flug oder ein geeignetes Ausweichverfahren sicher fortführen kann. Das setzt m.E. bei einem Anflug voraus, dass man zumindest den Missed Approach auch bei Ausfall des GPS fliegen können muss (entweder mit dem zweiten GPS oder weil es auch einen funkbasierten missed approach gibt).

27. Mai 2019: Von Chris _____ an 

Dann halt kein SD sondern CompactFlash oder irgendein anderes (altes) Format. Die gibt es auch in teuer als "Industriekarten", dennoch - nichts Menschengemachtes ist für die Ewigkeit.

27. Mai 2019: Von  an Chris _____

Es ist eine proprietäre Karte, die nur Garmin für seine Karte einsetzte, keine CF o.ä. Dafür aber mit bis zu € 200 für 16 MB etwas teurer :-)

27. Mai 2019: Von  an Jan M. Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Jan,

defekte Datenkarten bei den 430/530/W sind gar nicht so selten. Es ist zwar ärgerlich weil die Teile unverschämt teuer sind - aber manchmal hat man Glück und findet auf ebay eine günstige Karte. Oder frag' Deinen Avioniker ob er noch eine übrig hat.

Es gibt auch den Fall "corrupt database" auf einer funktionierenden Karte. Hatte ich anfangs 2,3 Mal. Läßt sich meit dadurch verhindern. dass man die Karte vor JEDEM neuen Download neu formatiert! Seitdem ich das mache (seit 2014) hatte ich nie mehr Probleme.

27. Mai 2019: Von Wolff E. an  Bewertung: +1.00 [1]

Wenn die Karte beim G430 im Betrieb immer wieder gelesen wird und der Datenbestand nicht beim Boot in einen Speicher geladen wird, kann es gut sein, dass irgendwann die Max-Writes auf der Karte erreicht werden und es zu "Corrupt Media" kommen kann. Da ist formatieren vorm Update ggf eine gute Wahl, da dann ggf. corrupe Spuren als "defekt" markiert werden könnten. Ich denke, schaden tut es nicht....

27. Mai 2019: Von  an Wolff E.

Ich meine die GNS Karten haben auch beim Formatieren keine Defektbehandlung, jedenfalls haben sie keinen Spares Bereich und werden auch nicht kleiner mit den Jahren, Das einzige was passiert ist, dass man den „rostigen“ Bytes beim Formatieren etwas Beine macht.

27. Mai 2019: Von  an Wolff E. Bewertung: +1.00 [1]

Es gint eine große Menge Erfahrungsberichte über den Download von Daten für das 430/530/W bei COPA - und da heben sich eindeutig drei Sachen herauskristallisiert:

1. Wenn man die Karten vor jedem Download formatiert kommen "corrupt data"-Fahler so gut wie nie vor

2. Die Karten können plötzlich defekt sein, dann hilft nur tauschen.

3. Am GNS lag es in keinem mir bekannten Fall.

27. Mai 2019: Von Jan M. an 

Danke für den Hinweis. Dass die Formatierungsmöglichkeit besteht, wusste ich noch nicht.

Ansonsten werde ich den zweiten Chip mit den Daten des Vormonats jetzt immer im Flugzeug dabei haben, um ein spontan auftretenden Chip-Fehler in der Luft ggf. fixen zu können.

27. Mai 2019: Von  an Jan M.

Du musst ihn am PC formatieren, im Jeppesen-Adapter!

27. Mai 2019: Von Tee Jay an Jan M.

Bin der einzige, der das gerade bedenklich findet? Ein AP disengaged, bzw. muß ausgeschaltet werden, ein Flugzeug verliert seine GPS Daten und NavDaten könnte in IMC abstürzen und warum? Weil eine Plastik-SD Karte im Materialwert von wenigen Cents kaputt gegangen ist.

Das hat was!

27. Mai 2019: Von Sven Walter an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Ist aber nicht so selten, auch nicht in der kommerziellen Luftfahrt. Single point of failure sollten es nicht sein, Redundanz und gutes Training Vieles verhindern, aber ich denke da an den Absturz in den Everglades, mitverursacht durch eine defekte Instrumentenbeleuchtung (? ist lange her), oder die nicht gecheckten Taschenlampenbatterien, Commuterklasse Düsseldorf, 80er, wenn ich mich recht entsinne... immer nur beisteuernde Faktoren, aber passiert halt. Dann muss halt mit den anderen Sachen gearbeitet werden.

Das ist der Grund, warum Mickeys nicht in Wolken dürfen :-) (irgendwer muss ja Andreas vertreten)

27. Mai 2019: Von Jan M. an Tee Jay

Ich denke, die meisten dürften der Ansicht sein, dass der Chip-Fehler bedenkliche Auswirkungen hat.Diese sind sicherlich dem Alter der GNS Technologie geschuldet und ein Argument mehr für ein Upgrade auf ein GTN oder IFD anstelle des 530 WAAS. Diesen Punkt habe ich in der Diskussion aber nie gehört, es ging i.d.R. um Fragen der besseren Bedienbarkeit (Touch-Screen, effiziente Eingabe v. Wegpunkten, etc.)

28. Mai 2019: Von  an Jan M.

Die GNS sind trotz ihres Alters grundsolide Geräte, die allermeisten davon fallen nie aus. In meiner PA-28 wurde 2000 ein GNS430 eingebaut, das seitdem (inklusive Darenkarten) fehlerfrei funktioniert.

Datenkarten oder USB-Sticks können immer mal versagen - aber für genau so ein Szenario hat ein IFR-Flugzeug genügend Redundanz.

28. Mai 2019: Von Mich.ael Brün.ing an Tee Jay Bewertung: +1.00 [1]

Künstlicher Horizont und Funkgerät reichen zum Überleben.

28. Mai 2019: Von  an Tee Jay

Bin der einzige, der das gerade bedenklich findet?

Ja, weil es nicht bedenklich ist! Das der AP mal disconnected passiert öfter - sicher kein Grund zum abstürzen. Zumal er ja sogar funktioniert, nur halt nicht mehr im NAV-Mode.

Und der Ausfall eines Navigators ist erst Recht kein Grund zum Abstürzen - auch nicht in IMC. Nicht mal ein Emergency. Nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern auch NCO.IDE.195 sagt einem, dass das kein Problem sein darf. Dafür hat man dann entweder ein zweites GPS (ich habe noch nie erlebt und noch nie davon gehört, dass bei einem Flug in gleich zwei GPS die Karten kaputt gegangen sind) oder andere Navigationseinrichtungen, mit denen man den Flug mit dem „Plan B“ fertig bzw. In sicheres VMC fortführen kann.

Ich persönlich würde kein IFR in IMC in einem Flugzeug fliegen, dass nur ein GPS hat. Das wär mir von der Planung her zu aufwändig. Aber legal machbar ist es und wenn man weiss was man tut und es kann auch in keiner Weise unsicher.

28. Mai 2019: Von  an 

Wenn eine Datenkarte kaputt geht funktionieren alle mir bekannten Navigatoren und APs natürlich auch im NAV-Mode – mit Funknavigation.

Da ist natürlich der im Vorteil, der ein Radial intercepten kann.

28. Mai 2019: Von  an 

Ja, natürlich - hab ich ungeschickt ausgedrückt. Meinte im „GPS-Navigations-Modus“. Der „VOR-Nav-Mode“ funktioniert natürlich.

Neben dem anschneiden eines Radials braucht man dazu aber eine Flugplanung, die über VORs/Radiale/etc. funktioniert. Wenn man kein zweites GPS hat, dann braucht man daher zwei Flugplanungen - und das wäre mir zu viel Aufwand und Komplexität...

28. Mai 2019: Von  an  Bewertung: +1.00 [1]

Für den Ausfall eine GPS würde ich (VFR) sicher keine zweite Flugplanung machen, sondern "freihändig" nach Sicht und VORs navigieren. Wahrscheinlich würde ich einfach mit Hilfe von Skydemon und dessen "Track Vector" fliegen.

28. Mai 2019: Von Matthias Reinacher an 

Zum Glück hat jeder Pilot heute drei GPS dabei und kann im Zweifel den Flug mit dem iPad erfolgreich zu einem Platz mit ILS durchführen. Brauchste keine zwei Flugplanungen...

lasst mich mal tiefer in die chip-technik einsteigen: alle datenträger in usb-massenspeichern haben einige schutzdioden im dice integriert, die vor spannungsspitzen, bösen kriechströmen und irgendwie vor den sog latch-up-vorgängen (das weis ich aber jetzt nicht mehr so genau...) schützen sollen. gehen einige diodenreihen kaputt, tritt das ein, was beschrieben wurde.

mfg

ingo fuhrmeister


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