Ja, ich bin ganz Deiner Meinung, dass man die Zuverlässigkeit nicht auf Basis von Anekdoten beurteilen sollte. Das ist genau mein Punkt.
https://www.bea.aero/etudes/thielert.tae125.engines/thielert.tae125.engines.pdf
Das Fazit ist, dass der Thielert eher zuverlässiger als die herkömmlichen Motoren ist. Soviel zum Thema es gäbe keine fundierten Zahlen.
Nicht ganz so schnell. Die verlinkt Studie hatte zum Ziel, festzustellen, ob die Zulassung der Thielert-Triebwerke neu aufgerollt werden sollte. Sie kommt zu Schluss, dass die vorliegen Zahlen das nicht rechtfertigen. Eine höhere Ausfallrate kann nicht nachgewiesen werden. Von "eher zuverlässiger" steht da nix.
Mein Kritikpunkt war jedoch, dass es keine öffentlichen und nachvollziehbaren Zahlen gibt. Daher ist es kaum möglich die Herstellerangaben sinnvoll in Relation zu setzen. Genau das ist aber auch das Ergebnis der zitierten Untersuchung. Wörtlich:
"[...] comparisons between a reference rate and the different manufacturers’ engine shutdown rates seem difficult to establish. Moreover, losses of power that prevent level flight being maintained should systematically be counted, their consequences being similar to those of an engine shutdown.
Das mündet dann in sogar in zwei Empfehlungen an die EASA mündet. Da steht sinngemäss:
- EASA möge sich mal eine Definition für "Motorausfalle" überlegen.
- EASA möge mal scharf nachdenken, ob es sich nicht lohnt auch Leistungseinbrüche, die das Halten der Flughöhe unmöglich machen, ebenfalls zu den Motorausfällen hinzuzuählen. Im Ergebnis mach das nämlich keinen Unterschied.
Von meiner Seite hätte ich gerne noch die Zahlen selbst gesehen, um die Schlüsse auch nachvollziehen zu können. Ich habe leider zuviele Behörden von innen gesehen, als dass ich an die Unabhängigkeit von Aufsichtsbehörden glaube könnte...