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27 Beiträge Seite 1 von 2

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Sonstiges | Mit leichtem Stottern Pilot werden?  
13. Juli 2017: Von Konstantin G. 

Ich stottere manchmal leicht beim Sprechen. D.h. ab und zu brauche ich für ein Wort, das mit bestimmten Buchstaben beginnt eben paar Sekunden länger.
In den JAR's steht, dass keine "signifikanten" Sprach- oder Stimmprobleme vorhanden sein dürfen. Wie wird dabei “signifikant” definiert?
Heißt das, dass ich mein Traum vom Fliegen (PPL-A) aufgeben muss?

Viele Grüsse,
Konstantin

13. Juli 2017: Von Jürgen Boxberger an Konstantin G.

Ausschließen würde ich da garnix von vorneherein. Geh einfach mal zum Fliegerarzt und rede mit ihm darüber. Das klappt bestimmt.

13. Juli 2017: Von Achim H. an Konstantin G. Bewertung: +1.00 [1]

Ruf mal einen Fliegerarzt an und frag ihn ob er "leichtes Stottern" für "significant speech disorder" hält. Er entscheidet über die Tauglichkeit. Anhand des Telefonats kann er ja dann schon eine Einschätzung geben.

13. Juli 2017: Von Dr. Jürgen Schwarz-Boeck an Konstantin G. Bewertung: +1.00 [1]

Meine Erfahrung als HNO-Arzt ist, dass Stottern häufig nur in der Muttersprache auftritt, nicht aber bei Fremdsprachen oder auch beim Singen.

Insofern nicht entmutigen lassen und mal probieren, Funk über BZF und AZF gleich auf Englisch zu machen. Den Flugmediziner muss man bei der Erstuntersuchung auch nicht unbedingt mit der Nase drauf stoßen. Evtl. kann ein Attest vom Phoniater fällig werden

13. Juli 2017: Von Karpa Lothar an Achim H.

notfalls mehrere Fliegerärzte testen....

13. Juli 2017: Von Konstantin G. an Achim H.

Danke. Die Tauglichkeitsuntersuchung ist ja aber nur der erste Schritt. Was ist dann mit der praktischen Sprechfunkprüfung? Kann man das auch irgendwie schon im Voraus erfahren ob das Stottern ein wesentlicher Grund fürs Durchfallen werden könnte?

13. Juli 2017: Von Achim H. an Konstantin G.

Um die Nicht-Muttersprache-Idee eine Stufe weiterzuführen: mach Deinen PPL im Ausland, da gibt es diese BZF/AZF-Geschichte der Bundesnetzagentur nicht.

13. Juli 2017: Von Alexander Callidus an Konstantin G.

Egal wie das dann klingt, der im Cockpit muß spontan funken können. Fliegen kann sehr, sehr stressig sein - Du wirst Dich mit Auslösern und Therapiemöglichkeiten befaßt haben. Es kommt weniger auf die Diagnose als auf die Praxis an.

Sollte das mit der Fremdsprache stimmen, könntest Du notfalls den Schein im benachbarten Ausland (GB, NL, F) machen und umtragen.

13. Juli 2017: Von Achim H. an Alexander Callidus Bewertung: +1.00 [1]

Wer leicht stottert, kann problemlos kommunizieren. Es klingt nur für den anderen etwas ungewohnt und benötigt evtl. etwas mehr Zeit.

Sächsisch ist ja auch eine "significant speech disorder" aber bleibt unsanktioniert :-)

13. Juli 2017: Von Dr. Oliver Brock an Konstantin G. Bewertung: +0.33 [1]

Konstantin,

umgekehrt wird ein Schuh daraus:

BZF oder AZF prüft nur, ob Du die Sprechgruppen- und verfahren drauf hast... nicht, ob Du damit SICHER (i.S. von notfalls schnell, dann auch zuverlässig und verständlich) kommunizieren kannst.

Die Idee von Lothar "mehrere Fliegerärzte testen..." ist ganz schlecht, denn jeder muss eine Untauglichkeit ans LBA melden... wenn der nächste Dich dann für tauglich erachtet, hast Du ein Problem, denn das LBA wird hellhörig.

Der Fliegerarzt muss übrigens insgesamt entscheiden und kann, muss aber nicht Facharzt-Atteste 1:1 übernehmen. Am Telefon wird ein verantwortungsvoller Fliegerarzt auch keine go-nogo -Entscheidung treffen.

Achim: Definiere "leicht stottern". Du weisst selbst, dass es bei heavy traffic in der Platzrunde oder der CTR manchmal SEHR schnell mit der Kommunikation gehen MUSS...wenn, man aber zB. fünf Sekunden braucht, um ein bestimmtes Wort zu beginnen, legt der Airliner im Final in der Zeit schon mal ca. 330m zurück... .

Wertvolle Zeit.... nur mal so als Gedankenanstoß.

Oliver

13. Juli 2017: Von Achim H. an Dr. Oliver Brock Bewertung: +2.67 [3]

Mit dem Qualitätsanspruch kannst Du 70% der deutschen Privatpiloten grounden...

13. Juli 2017: Von Thomas Knapp an Konstantin G. Bewertung: +1.00 [1]

Mein früherer Fluglehrer war gleichzeitig auch Berufspilot eines Firmenflugzeugs und flog später als Berufspilot für eine süddeutsche regionale Fluggesellschaft. In der normalen Unterhaltung hatte er durchaus ein wahrnehmbares Stottern. Beim Fliegen war dies dagegen überhaupt nicht vorhanden. Insofern gilt: nicht entmutigen lassen, einfach probieren.

13. Juli 2017: Von B. Quax F. an Achim H. Bewertung: +1.00 [1]

In einer Streß Situation und 5 Sekunden? Denke da liegt die Quote höher :-)

13. Juli 2017: Von reiner jäger an Konstantin G. Bewertung: +1.00 [1]

Hat ein Bekanter auch das Problem. Hat aber inzwischen IFR, also sogar AZF.

Anfangs hatten wir gespottet, daß am Funk die Gegenstation denkt da morst einer. Aber alles erreicht. Nicht entmutigen lassen! Machen!!

13. Juli 2017: Von Patrick Whiskey Echo Yankee an Dr. Oliver Brock Bewertung: +1.00 [1]

Die Idee von Lothar "mehrere Fliegerärzte testen..." ist ganz schlecht, denn jeder muss eine Untauglichkeit ans LBA melden...

Na, wenn wir eh schon bei im Ausland machen sind (ist ja eh keine schlechte Idee): "Jeder" muss das sicher nicht ans LBA melden. Vielleicht jeder in Deutschland.

Ansonsten sehe ich das wie die meisten: Ich würde das Thema an Deiner Stelle angehen und mich nicht entmutigen lassen! Das Airliner-Beispiel ist ein Ende der Skala. Am anderen Ende der Skala brauchst Du fürs Fliegen ja nicht zu funken und nicht zwingend und überall ein Flugzeug mit Funkgerät (wobei das schon ne eher sinnvolle Erfindung ist, finde ich).

Du wirst ja auch nicht gleich in die Kontrollzone Frankfurt einfliegen. Du wirst ja selber im Laufe der Zeit sehen, wie sich das mit der Sprache und beim Funken und in verschiedenen Situationen (Nervosität etc.) bei Dir verhält. Und dann kannst Du entscheiden, wie Du damit am besten umgehst..

Mit "jeder" ist natürlich jeder Fliegerarzt gemeint. Wenn demnächst die europäische Medical-Datenbank kommt (ein Effekt des Germanwing-Ausschusses der EASA), ist es eh vorbei.

Um es nochmals klarzustellen:

Es kommt natürlich auf das Ausmaß der Sprachstörung an. Es muss nicht immer Frankfurt sein... aber auch an einem unkontrollierten Flatz mit viel Verkehr wünsche mir zügige Positions-Ansagen, wenn ich frage, wo die anderen Flieger in der Platzrunde sind, weil ich herade mal nicht sehen kann. Nur so ein Beispiel.

So, und nun bin ich mal auf den Kommentar gespannt, der diesen Wunsch nach Flugsicherheit unnötig oder illegitim findet... :-).

13. Juli 2017: Von Lutz D. an Dr. Oliver Brock Bewertung: +5.00 [5]

Ist weder illegitim noch unnötig, aber vor dem Hintergrund jemandem dieses Wunder des Fliegens zu ermöglichen oder zu verunmöglichen vielleicht nicht so relevant und als vertretbares Risiko zu bezeichnen.

14. Juli 2017: Von Achim H. an Dr. Oliver Brock Bewertung: +14.00 [14]

Wenn ich einen Fliegerarzt anrufe und mit meinem Sprachfehler frage, wie er zu diesem steht, ist das keine fliegerärztliche Untersuchung und niemand erfährt davon.

Der Fliegerarzt wird sagen "da sehe ich überhaupt kein Problem, Sie wollen privat fliegen und nicht Sprecher bei der Tagesschau werden, kommen Sie einfach vorbei, dann kriegen wir das hin".

Ich halte es ehrlich gesagt für keinen guten Zug von Piloten, wenn man Leute mit kleinen Abweichungen von der Norm versucht fernzuhalten, damit ja niemals in der Platzrunde gestottert wird. Die wenigsten Leute hier sind fliegende Arno-Breker-Skulpturen.

14. Juli 2017: Von David Smith an Konstantin G.
14. Juli 2017: Von armin mueller an Konstantin G.

Einer meiner Flugschüler und jetziger Segelflugscheinbesitzer stotterte leicht. Ergo, sollte das kein Problem sein. Viel Spaß beim Fliegen!

14. Juli 2017: Von Wolff E. an armin mueller

Ich kenne einen, der stottert auch (sogar recht stark, vor allem, wenn man ihm in die Augen schaut). Der hat sogar eine Malibu...

14. Juli 2017: Von Erik N. an Dr. Oliver Brock Bewertung: +1.00 [1]

mit Ihren Kriterien scheiden 80% der Wochenendflieger mit sofortiger Wirkung aus. Hören Sie eigentlich ab und zu mal bei der FIS rein ?

Lieber einer stottert, und fasst sich kurz, als ungestottert 5 Minuten für die Anmeldung zu brauchen.

14. Juli 2017: Von Markus Vogt an Konstantin G. Bewertung: +1.00 [1]

Hallo Konstantin,

Praktische Erfahrung, allerdings aus meiner aktiven Motorradzeit, als wir noch Rennen organisiert haben. Wir hatten einen lieben, netten Kollegen (mit wahrnehmbarer Sprechhemmung im persönlichen Gespräch), der als Streckenposten mit dem Funkgerät einen astreinen Job machte.

Er sagte selbst: Ich muss nur das Funkgerät anschauen, und keinem direkt ins Gesicht, dann geht das.

Ich würde mich deshalb nicht vom Fliegen abhalten lassen wollen.

Markus

14. Juli 2017: Von Alexander Callidus an Achim H. Bewertung: +2.00 [2]

"Ich halte es ehrlich gesagt für keinen guten Zug von Piloten, wenn man Leute mit kleinen Abweichungen von der Norm versucht fernzuhalten, damit ja niemals in der Platzrunde gestottert wird. Die wenigsten Leute hier sind fliegende Arno-Breker-Skulpturen."

Ich finde weder unter den Beiträgen der Ärzte hier noch unter denjenigen der anderen welche, die kleine Abweichungen von der Norm problematisieren. Und ja, auf meinen beiden Heimatplätzen mit gleichberechtigten Nord- und Südplatzrunden bekomme ich auf auf meine Frage, wo denn die entgegenkommende Maschine gerade sei, von den 99% Piloten ohne Sprachstörungen in über 30% keine Antwort.
Das kann aber kein Argument sein.

Dennoch: "gehe nich zu Deinem Ferscht, wenn Du nicht gerufen werscht!" Sinnvoll ist (sofern nicht schon längst geschehen) ein informelles Gespräch mit einem HNO-Arzt und mit einem Neurologen, dann Schnuppern z.B. in einem Verein und danach ein informelles Gespräch mit einem Fliegerarzt. In der Reihenfolge.

14. Juli 2017: Von Konstantin G. an Alexander Callidus

Ich danke euch allen für eure ermutigende Worte und Tipps! Ich halte es wirklich für eine gute Idee erst mit einem informellen Gespräch mit einem HNO-Arzt anzufangen und dann sich weiter “heranzutasten”.
Das mit der Fremdsprache kann ich übrigens bestätigen, deshalb wäre das sicherlich auch eine interessante Alternative.

Ich bin gespannt ob der Weg zu meinem Traum frei ist; ich werde es hier berichten.

Also danke noch mal für die guten Tipps.

Konstantin


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