An dieser Stelle möchte ich kurz zusammengefasst meine Ausbildung zum Enroute IR schildern. Aber zunächst zur Frage: Warum das Enroute IR?
1) Erschien mir das in 5 Tagen erreichbar (wie es kam, siehe unten); für das volle IR wollte und konnte ich nicht lang genug am Stück frei nehmen
2) Da wir an einem VFR Platz stationiert sind, erscheint es zweckmäßig
3) Mit dem Enroute IR in der Tasche kann man, sobald man 30 Stunden nach IFR hat, mit noch 10 weiteren Stunden das volle IR erwerben
Die Wahl der Flugschule ist bei derartigen Kompaktkursen essentiell. Zu oft habe ich in Deutschland schon von Flugschulen gehört bzw. es bei meiner Freundin erlebt, wie man für einen einfachen PPL über Monate hingehalten wird. Darauf hatte ich keine Lust. Mit der Flugschule Marl von Peter Luthaus fand ich jemanden, der mir mit diesem Vorhaben keinen Vogel zeigte, sondern mich kooperativ unterstützte. Mehr noch: Die Meldung unseres Flugzeugs als Schulungsmaschine war mit dem Ausfüllen der allfälligen Papiere relativ problemlos möglich. Aber die Meldung des Flugzeugs in die ATO ist sicherlich ein Kapitel für sich.
Theorie
Reden wir nicht drüber. Muss erledigt werden. Man kaufe sich den billigsten Kurs und klicke den besten Fragentrainer durch. Praxisgehalt bis auf MET in etwa null, auch nach Ausdünnung der Fragen. Muss halt gemacht werden und sollte sicherlich direkt zu Beginn erledigt werden, damit das nicht mit der Praxis kollidiert. Wir haben den Theoriekurs in U.K. gemacht bei ProPilot und die Theorie bei ACG abgelegt. So konnten wir wenigstens noch einen England und Wien Urlaub machen.
Praxis
4 Stunden bin ich außerhalb der ATO geflogen mit Lehrer (eher weniger strukturiert). Der Plan lautete insofern:
31.1.: Assessment Flug
4.2. - 7.2.: Flugstunden
8.2.: Skill Test
vs. Ist:
31.1.: Assessment Flug fiel aus, weil unser Flugzeug nicht ansprang -> hätte ansonsten stattgefunden
4.2.: Flugstunde fiel wetterbedingt aus, intensive Ground School
5.2.: Assessment Flug und erste Flugstunde im reduzierten Kurs
6.2.: Enroute Flug nach LFAC, tanken für 1,55 EUR/l; französischer AFIS Mitarbeiter in Calais versteht die Welt nicht, warum wir mit Z Flugplan von einem IFR Platz abfliegen. Also fliegen wir IFR ab.
7.2.: Manöver üben (Holdings, Procedure Turns, Steilkurven, Stalls, Partial Panel)
8.2.: Rosenmontag, der Karnevalsumzug in Düsseldorf wird sturmbedingt abgesagt. Flugstunde mit Wiederholung des o.g. Stoffs. Progress Check und Skill Test wetterbedingt verschoben (Halter hat Angst um Flugzeug)
12.2.: Progress Check morgens und nachmittags Skill Test -> PASS
Toll war die 1:1 Betreuung während der intensiven Trainingsphase. Kein Fluglehrerwechsel, sondern einfach konzentriert die Sache durchziehen. So habe ich mir das vorgestellt. Die Fluglehrer sind allesamt sehr kompetent und selber in den meisten Fällen auch Prüfer. Dass ich mit den Minimum Stunden auskam, lag sicherlich auch daran, dass ich das Flugzeug schon gut kannte und früher viel im MS FlightSim geflogen bin (kein Scherz jetzt - das Aspen sieht genauso aus wie das Panel der 737 damals im MSFS). Funken mit Langen Radar macht auch viel Spaß, den Umgang mit Radar kannte ich bereits aus den USA oder dem europäischen Ausland. Das Enroute IR in 15 Stunden zu machen ist absolut möglich, auch bei forderndem actual IMC (hatten wir zu Genüge).
Wie geht es weiter?
Den Sommer über Enroute IR fliegen und dann innerhalb von zwei Tagen die restlichen 10 Stunden mit Lehrer fliegen für das volle IR. Bis das Rating aber eingetragen ist, spiele ich viel mit dem autorouter von Achim und lasse mich von der einfachen Flugplanung begeistern.
Fazit: Sehr empfehlenswert!
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