Login: 
Passwort: 
Neuanmeldung 
Passwort vergessen



Das neue Heft erscheint am 1. Mai
Fliegen ohne Flugleiter – wir warten auf ...
Eindrücke von der AERO 2024
Notlandung: Diesmal in echt!
Kontamination von Kraftstoffsystemen
Kölner Handling-Agenten scheitern mit Klage
Unfall: Verunglücktes Änderungsmanagement
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
Kurzstartverfahren
Sortieren nach:  Datum - neue zuerst |  Datum - alte zuerst |  Bewertung

  118 Beiträge Seite 4 von 5

 1 2 3 4 5 
 

18. Januar 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Malte Höltken
Zum Thema "Fliegender Start" oder "mit Tempo auf die Piste eindrehen" möchte ich einerseits mal meinen und Herrn Sünders Beitrag zur bösen 70%-Regel referenzieren: Startlauf-App

Die Erinnerung daran, dass die 70%-Regel eigentlich nur aussagen kann: "Wenn das nicht geschafft ist, hast Du 0 Chance", aber nicht: "Du bist grün", sollte m.E. immer wieder wiederholt werden, wenn man sie erwähnt.

Konkret beschleunigte meine DA40 etwa mit 2 m/s/s. Wer noch die Formel
Strecke = 1/2 * g * t * t
und
Zeit = g * t

kennt, kann also ausrechnen, wieviel Meter ein "fliegender Start" bringt. Wenn mein Fahrwerk und mein Mut hergibt, dass ich mit 4 m/s das Vollgas gebe (analog knapp 15 km/h), dann spare ich mir 2 Sekunden Startlaufzeit und spare eine Startstrecke von 4 Metern. Dagegen muss ich rechnen:
- dass ich sicherlich meinen Radius zum Startlaufstartpunkt weiter fassen werde, als wenn ich am äußersten Ende möglichst auf der Stelle drehe.
- ich meinen Prop nicht sofort auf voller Drehzahl habe
- bei "Brakes, Vollgas, kurz Strömung aufbauen" ein gewisses "Federmoment" habe, wie man es in der Grafik ganz gut sieht.

Finde ich nicht so überzeugend... Oder gibt es auch Kollegen, die mit 30 km/h auf den Startpunkt die Kurve nehmen? Ich habe zu Schülerzeiten eher die Ohren für "zu schnell um die Kurve" langgezogen bekommen.
18. Januar 2016: Von Erik N. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Beitrag vom Autor gelöscht
18. Januar 2016: Von  an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
Um eine Verkürzung der Startstrecke geht es bei dem "Aufrollen"-Verfahren doch nicht, oder? Wenn ich aufrolle und in einem Zug gleich starte, dann sehe ich dafür zwei mögliche Gründe. Der erste ist der Takt, wenn zum Beispiel viele Flugzeuge nacheinander starten wollen und man nicht unnötig den Abflugpunkt blockieren möchte, oder man im Sofortstart die Bahn für ein anfliegendes Flugzeug frei machen möge. Der zweite ist eine matschig, sumpfige Wiesenstartbahn, bei der ich Bedenken habe am Abflugpunkt einzusinken und nicht wieder los zu kommen. Mit dem Verfahren verkürze ich (oder ermögliche überhaupt erst) die Rollstrecke im Matschboden, erkaufe mir das aber mit einer langsamen Steigrate und einer verlängerten Startstrecke gegenüber einem POH Kurzstartverfahren.
18. Januar 2016: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an  Bewertung: +1.00 [1]
Ich musste nochmal nachschlagen, wer "Aufrollen" aufbrachte:

Thomas Stein auf Seite 2:

Sinn macht - so es die Platzverhältnisse zulassen - mit angemessener Geschwindigkeit auf die Piste zu rollen und sofort zu starten. Diesen Vorteil der Anfangsgeschwindigkeit am Pistenanfang kann man mit anderen Verfahren kaum toppen.

Ich sehe es genau wie Du: Das Aufrollverfahren ist eher hilfreich und berechtigt, wenn man nicht den letzten Meter Startbahn rauskitzeln möchte oder muss.

19. Januar 2016: Von Markus Doerr an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +1.00 [1]
Aber auch das Vollgas geben am Startpunkt mit den Bremsen hat nur den Sinn, dass man die Bremsen und die Griffigkeit der Landebahn testet. Sonst hat es nur Vorteile bei Turbinen, die erst noch hochdrehen müssen (besonders alte brauchen noch länger).
Bei Kolbenmotoren ist das echt zu vernachlässigen.
19. Januar 2016: Von Hubert Eckl an  Bewertung: +1.00 [1]

:::: Es sei denn Du willst den Kreisel noch einstellen. Es sei denn Du musst die Sporverriegelung noch reinpratzen... zugegeben selten heutzutage

19. Januar 2016: Von Richard Georg an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +0.67 [1]

Vorsicht beim "Aufrollverfahren"
Dabei kann es durch die Fliehkraft vorkommen, dass das Benzin in eine Ecke schwappt und die Entnahmestelle trocken liegt und der Motor kurzzeitig kein Benzin bekommt, was gerade beim Abheben zu einem Leistungseinbruch führen kann.
Bei meinem Flugzeug ist diese Startmethode bei weniger als 25% Tankfüllung laut Handbuch ausdrücklich verboten.

19. Januar 2016: Von Wolff E. an Markus Doerr
@Markus: Bei Kolbenmotoren ist das echt zu vernachlässigen.

Ich gebe nie "schell" Vollgas. Auch bei Kolbenmotoren nicht. Da entsteht soviel Wärme, die muss sich erstmal "verteilen", da sollte man ruhig mal innerhalb 2-3 Sekunden langsam das Gas reinschieben bis max. Leistung erreicht ist. Dein Motor wird es dir danken und das ganze gilt erst recht für Turbomotoren!
19. Januar 2016: Von Erik N. an Wolff E.
Für die Beech sieht das Handbuch vor, erst Vollgas, dann Bremsen los. Weil man dann z.B. sehen könnte, ob der Motor ordnungsgemäß unter Volllast läuft und ob die Bremsen wirklich funktionieren. In der PPL lernt man dieses Verfahren ja eigentlich nur für den Kurzstart, aber ich frage mich immer, wäre es nicht generell besser - bevor man mögliche Probleme erst bemerkt, wenn man schon die halbe Bahn hinter sich hat oder im schlimmsten Fall in 200ft der Ventilator ausgeht ?

Oder schädigt es mehr die Bremsen als daß es hilft ? Was ist da die gängige Meinung ?
19. Januar 2016: Von Roland Schmidt an Erik N.
Ich denke, das kommt viel auf das Flugzeug und den Untergrund an. Bei nassem Gras/Schnee/Eis gehst du bei Vollgas sowieso ab wie auf Schmierseife und falls lose Steinchen rumliegen, würde ich auch von einem Vollgasstandlauf absehen. Ob die Bremsen wirken, stelle ich bei meinem Flugzeug schon beim Rollen fest (Einzelradbremsen) etc. etc.
19. Januar 2016: Von Erik N. an Roland Schmidt
Ja, mir ging es weniger um das Kurzstartverfahren, sondern auf Asphalt. Schädigt es die Bremsen und zB den Prop ?
19. Januar 2016: Von  an Markus Doerr
Bei Kolbenmotoren ist das echt zu vernachlässigen.

Ich jubel auch einen Kolbenmotor nicht von jetzt auf gleich auf Vollgas. Das im Stand mit Bremsen gesetzt hochfahren "bringt" auch für die Rollstrecke schon ein bisschen, jedenfalls wenn man es mit leichten Klappen kombiniert und die Klappen entsprechend im Prop Strom liegen. Läuft der Motor Vollgas, liegt beim Losrollen schon die Strömung an den Klappen an und macht zusätzlichen Auftrieb. Zugegeben, es macht nicht so viel Effekt, aber auf wilden Wiesenbahnen erhöht jeder Zentimeter weniger Rubbelstrecke den Komfort. Bei Flugzeugen deren gesetzte Klappen nicht vom Prop angeströmt werden, würde ich sehr wenig Effekt erwarten, aber das muss einer der Kollegen beantworten.
19. Januar 2016: Von Markus Doerr an 
Ich juble meinen Motor auch nicht hoch, aber die 3 Sekunden machen beim Startlauf am Anfang nicht wirklich viel aus. Das ist mehr gefühlt als echte Meter. Wo doch am Anfang der Bahn immer mehr kleine Steine sind, über die sich der Prop wirklich freut.
Ist ja nicht so wie ein altes RR Viper Triebwerk, das von idle auf Volllast doch schon mal 30 sec braucht.
19. Januar 2016: Von Thomas Nadenau an Erik N.
Die Bremsen werden nicht geschädigt, und, solange du im Bereich der Haftreibung bleibst, hast du noch nicht einmal einen Verschleiß.
Wann ein Pilot das Verfahren für Kurzstart anwendet, obliegt ihm ganz alleine. Ich persönlich sehe keinen wirklichen Sicherheitsgewinn bzgl. Motorstillstand kurz nach dem Abheben, den Motor im Stillstand auf max. Drehzahl zu bringen.
19. Januar 2016: Von Thomas Nadenau an Wolff E.
Ich bin mir nicht sicher, ob der Temperaturgradient wirklich so stark positiv beeinflusst wird, wenn du 2-3 Sekunden brauchst, um Vollgas anstehen zu haben.

Allerdings, einige unserer Motoren arbeiten mit verstellbaren Ausgleichsgewichten an der Kurbelwelle. Ich habe gelernt, dass durchaus ein Risiko besteht, dass diese sich verschieben, wenn man zu schnell Gas gibt, oder Gas weg nimmt.

Ich habe nur theoretische Erfahrung mit Turbomotoren. Hier gilt, je nach Ausstattung, doch eh ein eher noch vorsichtigeres Gas geben, oder?
19. Januar 2016: Von Malte Höltken an Hubert Eckl Bewertung: +1.00 [1]
Es sei denn Du willst den Kreisel noch einstellen. Es sei denn Du musst die Sporverriegelung noch reinpratzen... zugegeben selten heutzutage

Das muß man aber alles nicht bei Vollgas machen.

Vollgas am Abflugpunkt bei angezogenen Bremsen kann über dies auch dann sinnvoll sein, wenn man (bei geringen Luftdichten) das Gemisch noch einstellen möchte, um im Startlauf tatsächlich die maximale Leistung zur Verfügung zu haben.
19. Januar 2016: Von Erik N. an Thomas Nadenau
Ok, Bremsen - kein Schaden. Was ist mit dem Prop ? Es gab in einem anderen Forum eine längere Diskussion, ob es nicht evtl. den Governor und die Propverstellung schädigt, wenn der Prop immer wieder eine längere Zeit ohne Vortrieb Vollgas leisten muss. Ich kann es mir kaum vorstellen, der ist ja nicht aus Zucker... aber gibt es da eine gängige Meinung hier ?
19. Januar 2016: Von Malte Höltken an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]
Wie ist denn die Argumentation in dem anderen Forum, die den Schaden am Propeller vorhersieht?
19. Januar 2016: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]
Das einzige, was da in Frage kommt, sind zu hohe Temperaturen, weil schlicht die Kühlung fehlt. Der static thrust sollte eigentlich nicht außerhalb der Limits liegen. Welche Kräfte sollten denn da wo zu hoch werden? Allenfalls der Anstellwinkel, mit dem der CS Prop bei full throttle Luft schaufelt, ist ja immer gleich, egal, ob static oder bei 100kn. Beim FP Prop ist er static größer - und liefert deshalb weniger Schub und Drehzahl.
20. Januar 2016: Von Thomas Nadenau an Erik N.
Ich verstehe nicht, was mit dem Prop sein soll. Der Governor ist im Endeffekt eine Ölpumpe, deren Antrieb Form schlüssig mit dem Motor verbunden ist. Der ist es sicherlich egal, ob ihr Öl für die Propverstellung benutzt wird, oder einfach nur in den Kreislauf zurück fließt.
Aber was bedeutet denn "längere Zeit"? Wenn für alle Einstellungen mehr als 10 Sekunden gebraucht werden, dann sollte die Prozedur vielleicht überprüft werden. ... und wenn es denn länger dauert, dann würde ich die CHT im Auge behalten.
20. Januar 2016: Von Erik N. an Lutz D.
Es hat nichts mit dem thrust zu tun. So ein Prop + Welle ziehen ein >1000kg schweres Flugzeug mehrere Kilometer in die Luft hoch. Da geht nix kaputt. Nein, die Argumentation ist, daß der Prop, besonders bei Vollgas, vor/unter dem Drehkreis eine Windhose erzeugt, die Steinchen und Dreck aufsaugt, die ja dann gegen die Propellerblätter schlagen und ggfs. auch eingesaugt werden. Im Prinzip schon einleuchtend, man macht deshalb ja zB. auch die Vergaservorwärmung wieder aus nach der Landung.
20. Januar 2016: Von  an Malte Höltken
Wieso eigentlich "am Propeller"? Schlimmer finde ich an manchen Plätzen den Steinhagel, der dann gegen Leitwerk und Rumpf prasselt.
20. Januar 2016: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +5.67 [6]
Erik, Du hast oben in Deinem Beitrag vom Gouvernor und der Propverstellung bei static full throttle gesprochen, dann machen sich drei Leute die Mühe nachzudenken und aufzuschreiben, warum das unproblematisch ist. Und dann schreibst Du neunmalklug, das sei schon alles klar, es ginge um Steinschläge und foreign objects, was ein völlig unbestrittener Sachverhalt ist. Ich fühle mich da zunehmend verschaukelt.
20. Januar 2016: Von Malte Höltken an 
Der Steinhagel an Rumpf und Leitwerk ist einfacher zu verkraften als die Kerbwirkungen von Beschädigungen, die am mechanisch hochbelasteten Bauteil "Propeller" entstehen können. Von der potentiellen Unwucht zu schweigen. Aber Du hast recht, Erik sprach von Propverstellung und Governor.
20. Januar 2016: Von Erik N. an Lutz D.
Das sollte nicht neunmalklug klingen Hätte ja von euch auch einer schreiben können: och, das einzige was mir einfällt, ist Steinschlag... Ich spendiere gerne mal ein Red Bull oder so, falls das harte Nachdenken zu großen Schaden angerichtet hat ;) Wichtig ist doch, dass die Empfehlung (immer erst Vollgas dann Bremsen los) von Beech nicht so toll ist, außer für Kurzstart (finde ich).

  118 Beiträge Seite 4 von 5

 1 2 3 4 5 
 

Home
Impressum
© 2004-2024 Airwork Press GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Airwork Press GmbH. Die Nutzung des Pilot und Flugzeug Internet-Forums unterliegt den allgemeinen Nutzungsbedingungen (hier). Es gelten unsere Datenschutzerklärung unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (hier). Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA) Hub Version 14.22.03
Zur mobilen Ansicht wechseln
Seitenanfang