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Reise | VFR durch Belgien  
12. März 2015: Von Michael Neininger, Dr. 
Servus Aviateure,

ich würde gerne im Frühjahr nach UK durch den belgischen Luftraum nach VFR fliegen (genauer: Hannover - Brighton). Der belgische Luftraum ist selbst unter Zuhilfenahme von SkyDemon ein Albtraum - ich blicke nicht mal in Ruhe zu Hause am PC durch und es gelingt mir auch nicht, eine Route um alle freigabepflichtigen Lufträume zu basteln. Auf mich alleine gestellt im Cockpit erscheint mir die Luftraumverletzung praktisch vorprogrammiert ....

Daher die Frage an die Praktiker, die schon VFR in Belgien unterwegs waren:

- ist ein Routing um alle freigabepflichtigen Lufträume möglich? (wäre ggf. dankbar für konstruktive Hinweise, Flug an einem Wochentag)
- sind die belgischen Lotsen einigermassen kompatibel - im Sinnne von handovers "call xxx to cross next airspace xxx on xxx" oder konkretes Vektoring um nicht freigegebene Lufträume herum?

Oder single pilot VFR besser die Finger davon lassen, um keine Anzeige wegen einer Luftraumverletzung zu kassieren?

Danke für Eure Tips!

VG der Doc
12. März 2015: Von Roland Schmidt an Michael Neininger, Dr.
Hallo Doc,
in der Praxis ist es nicht ganz so schlimm,wie es auf den ersten Blick aussieht. Über Venlo und dann zw. Brüssel und Antwerpen und dann über Kortrijk gibt's einen Korridor, in dem du aber (ohne Freigabe) bis auf 1500ft runter musst. Freigaben gibt's aber auch regelmäßig.
VG Roland
12. März 2015: Von Markus Doerr an Michael Neininger, Dr.
Die Lotsen sind sehr kooperativ. Aber der Luftraum um Brüssel ist heikel. Wenn du mindestens FL090 fliegen kannst, ist das Queren von Belgien einfach. Ein GPS mit IFR waypoints brauchst du dann schon.
12. März 2015: Von Alexander Callidus an Michael Neininger, Dr.
EDDV-EDWN-EHHV-EBYP-LFQN-EGKA sollte in 1000-1100ft ohne freigabepflichtige Lufträume gehen, oder?
12. März 2015: Von Lutz D. an Michael Neininger, Dr. Bewertung: +1.00 [1]
Moin Doc,

ich habe als Wahlbelgier erst die Frage gar nicht verstanden ;)
Sieht die VFR-Karte wirklich so abschreckend aus? Muss wohl.
Es ist aber machbar, in Belgien wird sogar Streckensegelflug erfolgreich ausgeübt.

Anyway, ein direktes Routing von Hannover nach Calais zur Kanalüberquerung lässt Dich den belgischen Luftraum eigentlich nur im äußersten Nordwesten, parallel zur Küste passieren, da liegen die Kontrollzonen von Oostende und Koksijde auf dem Weg, die sind beide mit Mode S Transponder problemlos zu durchfliegen.

Solltest Du eine Route von Ost nach West durch Belgien, mit Grenzquerung bei Aachen im Sinne haben, dann gibt es eine verlässliche, freigabepflichtige Route:

Ab Aachen fliegst Du parallel zur niederländischen Grenze bis zu November der Liege Kontrollzone, von dort setzt Du Kurs auf FLO VOR, dann direct LIERA-Fortress (so bezeichnet in Skydemon), Meldepunkt der Antwerpener CTR. dann geht es parallel zur Kontrollzone zu Whiskey der Kontrollzone, dann direct Calais und Du musst nur noch eine kleine Ecke der Koksijde Kontrollzone kurz vor der französischen Grenze abschneiden. Bei der Höhe geht es dann tatsächlich runter bis 1500ft = 1500 AGL, das sollte ja denkbar sein.

FIS gibt es auf zwei Frequenzen, Brussels Information (zivil) und Belga Information (militärisch), beide werden Dir wochentags gut helfen, ich bevorzuge bei militärischer Flugaktivität Belga. Nach Hilfe fragen wird Dir Hilfe bringen, selbst ein "can you assist me in crossing Belgium airspace inbound..." wird nicht abgelehnt werden.

Markus hat recht, sobald Du FL90 bieten kannst, geht es auch direkt. Die IFR Punkte habe ich noch nie dabei gehabt und auch noch nie gehabt, einfach ein VOR/Airfield in der Mitte des Landes und eines am Ende nehmen, das geht in vielen Fällen (in Deinem Fall bspw.: HUL VOR -> KOK VOR).

Ansonsten gibt es eine ganze Menge Notam-getriggerter Gefahrengebiete (vor allem im Süden des Landes), die kann man ehrlich gesagt in gewisser Weise ignorieren, wenn man auf FIS eingeloggt ist, da wird man Dir schon Bescheid geben.

Baller nicht ungefragt/ungemeldet durch die Dropzones von Spa, Zwartberg, Namur, Moorsele und Schaffen, die sind bei gutem Wetter auch in der Woche aktiv.

Ansonsten gilt, dass alle freigabepflichtigen Lufträume VFR auch gut zu durchqueren sind, mit der Ausnahme der inneren Ringe um die Militärbasen und der Brüsseler Kontrollzone.

Guten Flug

Lutz
12. März 2015: Von Jens Richter an Michael Neininger, Dr. Bewertung: +2.00 [2]
Hallo Michael,
ich bin in den letzten drei Jahren mehr als zwanzig mal durch Belgien nach Frankreich oder England geflogen.
Die ersten Male habe ich auch versucht, meine Flugplanung durch alle Lufträume freigabenfrei/arm zu planen: in vielen Fällen - insbesondere in der Woche - ein hoffnungsloses Unterfangen.
Aber: ich bin dann jedesmal ohne grosse Umwege durchgekommen und in vielen Fällen mit Freigaben selbst durch in Notams aktivierte Beschränkungsgebiete.
Mein Tipp: frühzeitig vor der Grenze mit Brussels Info Funkkontakt aufnehmen, Dein Flugvorhaben kurz schildern und um ein direktes Routing bitten. im Fall, dass Du dabei durch militärische Beschränkungsgebiete musst, wirst Du dann oft nach Belga (militärische Lotsen) übergeben und von denen gelotst. Ich habe alle belgischen Lotsen immer als GA freundlich und kooperativ erlebt.
Und es gab keinen request, dem nicht unmittelbar oder mit einer sinnvollen Alternative entsprochen wurde.
Die Brussel CTR/TMA habe ich natürlich immer gemieden, nördlich der Antwerpen CTR im Korridor zur niederländischen Grenze kommst Du immer bis 3500ft MSL via EBHN nach Gent von Ost Nach West und vice versa durch, oder bleibe weiter im Norden und fliege möglichst lange durch Holland und durch die CTRs von Oostende und Koksijde bin ich immer durchgekommen, allerdings auch schon mal in nur 1000 ft.
Mein Fazit: keine Angst vor Belgien - nur fleissig funken und requesten - dann wird Dir geholfen.

Viele Grüsse
Jens
13. März 2015: Von Markus Doerr an Jens Richter Bewertung: +1.00 [1]
Warum haben alle Angst vor der Brüssels TMA?
Wenn man seine Höhe halten kann und ein GPS hat ist das durchfliegen das einfachste von der Welt.
Niemand beißt einem was ab. Alle sind nett, professionell und höflich. Was geht wird machbar gemacht.
Nur reden muss man. Ich mach das im Sommer alle 2 Wochen ist quasi Routine.
13. März 2015: Von Roland Schmidt an Markus Doerr
ist quasi Routine

Damit hast du dir die Eingangsfrage selbst beantwortet.

Eine Frage noch in diesem Zusammenhang: Wenn du in > FL 150 vom belgischen dich dem englischen Luftraum näherst, musst du vor London ja krass sinken. machst du das autark (mit Freigabe einholen natürlich) oder weist dich ATC in Belgien entsprechend an?

13. März 2015: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Lutz D.
Die Länder haben ja teilweise ihre "Vorzugsphrasen". Während man bei UK das "Pass your message" und das "Wo erreichen Sie die Küste?" (Wie heisst das noch mal?) die "Überraschungen" beim Erstkontakt sind, ist das "Typische" für Belgien:
a) Das "Regional QNH" (verstehe ich wohl richtig als "QNH für ganz Belgien", oder?)
b) Die Phrase "No reported traffic in vicinity", die typischerweise als Erstantwort auf "Request traffic information" kommt.

Da die Qualität des Englisch auf Brussel Info unterschiedlich ist, und die Funkqualität an der Grenze in< 1500 ft auch oft schlecht, hilft es ja, sich auf erwartete Phrasen vorzubereiten.
13. März 2015: Von Norbert S. an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu
"Wo erreichen Sie die Küste?"

zu übersetzen mit "to make landfall"

rgrds
James Cook
13. März 2015: Von Markus Doerr an Norbert S.
Falsch. Coasting - in oder coasting - out, je nach Richtung
13. März 2015: Von Norbert S. an Markus Doerr
;-) boy I'm talking Oxford English e.g. "a good landfall" - one that corresponds well to the calculations made by the ship's officers ...

( Quelle: The Advanced Learner's Dictionary of Current English )
13. März 2015: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Markus Doerr
"Coasting in" / "Coasting out": Genau!
Das ist die britische Phrase, wo ich auch irritiert war, als ich zum ersten Mal über dem Kanal "London Information" reingedreht hatte und die Frage erhielt.

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