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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Wartung | Sauerstoffverbrauch reduzieren  
13. August 2010: Von Rene Mogas 
Für den Sauerstofffluss der PA34 gibt’s nur die Stellung ON/OFF. Folglich sprudelt i.d.R. ein Haufen Luft durch die Kanülen ganz besonders in den von mir bevorzugten Höhen bis FL180. Ich suche nun einen Regler, der an die bestehenden Scott-Anschlüsse gestopselt wird also keinen Eingriff an der Anlage benötigt. Wer kann Tipps und praktische Erfahrung insbesondere auch zu der dann zu nutzenden "aktiven" Zeit geben? Es sollten damit wenigstens 4 Personen versorgt werden - mit Einzelreglern für jeden Port oder Sammelreglern, an die mehrere Kanülen/Masken angeschlossen werden können.

Aktuell verbrauchen 2 Personen mit den Nasenkanülen "Oxymixer" in FL180 in einer Stunde 500 psi also gut 1/4 des Vorrats!
Froh Flug
René
13. August 2010: Von Justus SJ an Rene Mogas
16. August 2010: Von Jens-Albert Schenk an Justus SJ
Ich verwende seit ein paar Flügen ebenfalls das Mountain-High-System und bin bestens zufrieden. Die Vorteile:

* Deutlich weniger Austrocknung der Nasenschleimhaut (gerade auf langen Flügen unangenehm)
* Ca. 40% Sauerstoffeinsparung bei gleichem Effekt
* Die MH-Anlage regelt die Sauerstoffabgabe automatisch in Abhängigkeit der Druckhöhe
* Kleine Abmessungen (etwa 2 x Zigarettenschachtel)

Man kann an der MH-Anlage ebenso einstellen, dass die Sauerstoffabgabe bereits ab Erdboden, 5.000 Fuß oder FL100 beginnen soll.

Ganz tolles Teil, fliege seitdem gerne in den großen Höhen und nutze den Turbo so erstmalig konsequent.

Besten Gruß,
Jens
17. August 2010: Von  an Jens-Albert Schenk
Dear All,

dazu dann noch ein Pulse - Oxymeter, um zu prüfen ob genug ankommt, bzw. zum runtergulieren der Zufuhr.

BlutSauerstoffgehalt ist individuell verschieden, 96/97/98 % wohl meistens.

Wer hat dies mal alles gemessen, ausprobiert usw. ?

Ca. 30 - 80 EU bei eBay, neu.

mfg aus Berlin Holger Has
17. August 2010: Von Jens-Albert Schenk an 
In meinen Augen wäre es sogar grob fahrlässig, Sauerstoff-pflichtige Flughöhen ohne Pulsoxymeter zu befliegen. Ich mache zu Anfang meines Reiseflugs (neuerdings meist in FL180) einen kontinuierlichen Check mit dem Pulsoxy, danach ca. alle 10 Minuten Stichproben. Selbst wenn dazwischen etwas passiert, ist die TUC immer noch länger. Meine Sättigung liegt oberhalb von 92%.

Die Sättigung ist c.p. nur dann interpersonell individuell, wenn der Sauerstofffluss konstant bleibt. Mit ihm kann man sehr leicht die Sauerstoffsättigung auf gesunde Niveaus einstellen. Beim Mountainhigh-System z.B. über die F5, F10 oder F15 Funktion.

Gruß,
Jens
20. August 2010: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Jens-Albert Schenk
Hallo,
Pulsoxymetrie ist ein gutes und einfaches Verfahren, die Sauerstoffsättigung zu überwachen, wenn man Sauerstoff zuatmet. Für die physiologische Funktion des Gehirns ist aber weniger die Sättigung als vielmehr der Sauerstoffpartialdruck entscheidet. Die Sauerstoffbindungseigenschaften des Hämoglobins sind nun dergestalt, dass die Sauerstoffbindungskurve, die die Abhängigkeit der Sättigung vom Partialdruck veranschaulicht, einen S-förmigen Verlauf hat (s. z.B. bei www.wikipedia.org/wiki/Sauerstoffsättigung), so dass ein deutlicher Abfall der Sättigung erst bei schon bedrohlichem Abfall des Partialdrucks sichtbar wird. Die Sättigung sollte also für ein funktionierendes Pilotenhirn über 95% sein.
P.S.: Bei starken Rauchern kann die Sättigung zu hoch angezeigt werden, da die Geräte (i.d.R., neuere Geräte können es zum Teil) nicht zwischen Sauerstoff- und CO-Sättigung unterscheiden können - das gilt natürlich auch im Falle eines Schadens an der Abgasanlage, der zu CO im Cockpit führt...
Grüße
21. August 2010: Von TH0MAS N02N an Hofrat Jürgen Hinrichs
Hallo Jürgen,

da hast Du m.E. etwas missverstanden:
Wie man an dem Diagramm auf

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4moglobin

entnehmen kann steigt mit dem O2-Partialdruck die O2-Sättigung.

Die Zuatmung in der Höhe machst Du ja, damit der O2-Partialdruck erhöht wird und damit die O2-Sättigung. Und deshalb kann man sehr schön mit dem Pulsoximeter messen messen, ob die O2-Zugabe ausreicht um den O2-Partialdruck in den notwendigen Bereich anzuheben.

Der Gedankenfehler sitzt schon hier:
"Für die physiologische Funktion des Gehirns ist aber weniger die Sättigung als vielmehr der Sauerstoffpartialdruck entscheidet."
Für die Zellfunktion ist die Sättigung entscheidend, und die wird durch den pO2 der Einatemluft bestimmt.

Interessant finde ich den Hinweis das CO-Hämoglobin mitgemessen wird - auch wenn ich nicht rauche :-))

Gruss Thomas
21. August 2010: Von Carmine Bevilacqua an TH0MAS N02N
Hallo,

ich würde sagen, ihr habt beide Recht, habt nur aufgrund eines Mißverständnisses nicht zueinandergefunden.
Ein paar Dinge sind entscheidend:

1. Das Gehirn braucht Sauerstoff :-)
2. Mit vertretbarem Aufwand lässt sich nur die Sättigung messen
3. Die Sättigung ist eine Funktion des Partialdrucks
4. Die Sauerstoffbindungskurve hat keinen linearen sondern einen sigmoiden Verlauf

Wichtig ist die Tatsache zu erkennen und zu bedenken, das die über Pulsoxymetrie gemessene Sättigung bis zu einem Abfall auf 90% den flachen Bereich der Kurve abbildet und damit falsche Sicherheit erzeugt. Danach fällt der Partialdruck als Ausdruck des Sauerstoffangebot im Blut rapide ab. Wenn also bei 95 % SpO2 ein Problem mit der Sauerstoffversorgung auftritt, geht es ab da bald ziemlich schnell in den Keller.

Gruß und sicheres Fliegen,
Carmine Bevilacqua
22. August 2010: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Carmine Bevilacqua
Genaus so ist es gemeint. Man darf eben nicht denken "ich habe ja noch über 90%", der Abstand zum Sauerstoffmangel ist nicht mehr groß. Und natürlich ist die Sättigung eine Funktion des Partialdrucks, insofern ist meine Aussage "Es kommt mehr auf den pO2 als auf die Sättigung an", missverständlich. Was ich ausdrücken wollte ist, dass eben eine Sättigung von 85% noch zahlenmäßig ganz gut aussieht ("ist ja fast 90%"), aber eben einem pO2 von ca. 55mmHg entspricht, der in der Intensivmedizin in der Regel schon an der Grenze zur Beatmungspflicht ist. Der pO2 ist also der empfindlichere Parameter zur Überwachung der Sauerstoffversorgung, da die Sättigung über einen weiten Bereich des pO2 relativ stabil bleibt.
In praxi (im Flugzeug) ist der pO2 aber, wie Carmen schrieb, nicht mit vertretbarem Aufwand zu messen.
Also mit der Sättigung immer schön über 95% bleiben....
Viele Grüße
23. August 2010: Von Jens-Albert Schenk an Hofrat Jürgen Hinrichs
Vielen Dank an Euch beiden, das wusste ich so detailliert auch noch nicht.

Eins sollte man in der Praxis aber nicht vergessen, was den Gebrauch von O2-Kanülen angeht: Es ist konsequentes Atmen durch die Nase angesagt! Dann habe ich schnell Werte um 98%. Sobald ich mit ATC oder Paxen länger rede, geht die Sättigung schnell in den Keller (halt um die erwähnten 90%). Ich habe einem Pax deshalb neulich von einem Nickerchen in FL180 mit Nasenkanüle abgeraten. Die Atmung durch den Mund schien mir zu überwiegen.

Mit bestem Gruß
Jens

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