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IFR & ATC | Jet missachtet Lotsen - zweites Flugzeug nur knapp verfehlt  
8. Februar 2007: Von  
Düsseldorf:

Quelle: ZEIT online, Tagesspiegel | 06.02.2007 15:32

Flugverkehr:
Jet missachtet Lotsen - zweites Flugzeug nur knapp verfehlt


In Düsseldorf ist es beinahe zu einer schweren Kollision zweier Flugzeuge gekommen. Der Pilot einer italienischen Maschine hat trotz Halte-Aufforderung der Fluglotsen mit seinem Jet die Startbahn eines zweiten Flugzeugs überquert.

Düsseldorf - Der Eurowings-Pilot habe rechtzeitig abheben können und die italienische Maschine in etwa 50 Metern Höhe überflogen. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand. Beide Flugzeuge blieben unbeschädigt.

Eine Störung des Funkverkehrs schloss die Deutsche Flugsicherung aus: Der italienische Pilot habe die Halte-Anweisung bestätigt, sei dann aber mit dem Jet trotzdem weitergerollt. Die Alitalia-Maschine vom Typ Embraer 145 hat knapp 50 Plätze, der Eurowings-Jet vom Typ Avroliner B 463 etwa 100 Plätze. Dort waren 71 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder an Bord. Die Eurowings-Maschine mit Lufthansa-Flugnummer setzte ihren Flug nach Zürich nach dem Vorfall fort.

Untersuchung angekündigt

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung werde den Vorfall untersuchen, hieß es. "Unser Start war genehmigt, der Pilot hat die Maschine hochgezogen und den italienischen Jet überflogen", sagte ein Eurowings-Sprecher. Die Gesellschaft werde den Behörden für die Untersuchung alle Flugdaten zur Verfügung stellen.

Bei Alitalia in Rom hieß es, "es habe zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Kollision bestanden". Die Alitalia-Maschine mit 20 Passagieren an Bord habe das Flugfeld überquert, nachdem die startende Maschine bereits in der Luft gewesen sei. Offenbar habe es ein "Missverständnis" mit dem Tower gegeben. (tso/dpa)
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Das ist ein klassischer Fall einer Runway-Incursion, aber nicht das, was in Tegel passiert ist, vor allem weil man gar nicht die genauen Umstände, Abstände und Ablauf dort kennt.

Tegel scheint mir im Gegensatz dazu eher ein Fall zu sein, bei dem ein Flug mit Status VIP durch die Lotsin bevorzugt und zügig abgewickelt werden sollte, aber die Crew einfach etwas getrödelt hat, kurz vor dem Kreuzen einen Blick aus dem Fenster macht, den anfliegenden Verkehr sieht und dann doch meint "Ach, das ist uns zu nah, wir stoppen und kreuzen erst hinterher".
Dies teilt man der Lotsin mit und daraufhin wird die Crossing-Clearance widerrufen. Das es hinterher eine Meldung gab, kann damit zusammenhängen, das es vielleicht eine kleine Debatte darüber gab, ob noch "gecrossed" wird oder nicht, das der Flug Priority hatte u.s.w.. Das übliche "Gewürge" von Piloten, wenn´s mal nicht nach Ihrem Kopf geht, bzw. deren Rechtfertigung, warum Sie das Angebot des Lotsen diesmal nicht annnehmen können...

Wie gesagt, das wäre auch ein Erklärungsversuch für die Tegel-Sache...
###-MYBR-###Grüße,
TS
8. Februar 2007: Von  an 
Neueste Meldung:

Quelle: RP-Online vom 08.02.07:

Zitat:###-MYBR-###=================================================
"Lokales für: Düsseldorf
Gefährdung des Luftverkehrs
Beinahe-Kollision: Polizei ermittelt gegen Piloten


Eine Alitaria-Maschine war an dem Vorfall in Düsseldorf beteiligt.

(RP) Nach dem Beinahe-Zusammenstoß am Flughafen Düsseldorf hat die Polizei Ermittlungen gegen den Piloten einer Alitalia-Maschine aufgenommen. Am Dienstag war es fast zu einer Kollision zwischen einer Alitalia-Maschine und einem Jet der Linie Eurowings gekommen. Der Alitalia-Pilot soll nach ersten Erkenntnissen entgegen der Anweisung der Fluglotsen die Rollbahn überquert haben, von der aus die Eurowings-Maschine startete. An Bord der beiden Flugzeuge befanden sich zu diesem Zeitpunkt knapp 100 Menschen.

Nach Augenzeugenberichten betrug der Abstand zwischen den Maschinen etwa 50 Meter. Das entlastet den Alitalia-Piloten aber nicht. „Er hat den Anweisungen nicht Folge geleistet“, sagte gestern Michael Fuhrmann, Sprecher der deutschen Flugsicherung, unserer Zeitung, da sei es müßig, über 50 oder 100 Meter zu diskutieren.

Der Alitalia-Mann soll die Aufforderung zum Stoppen sogar noch bestätigt haben, dann aber einfach weitergerollt sein. Der Pilot sieht sich nun dem Vorwurf der Gefährdung des Luftverkehrs ausgesetzt, erläuterte Andreas Stüve, Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, unserer Zeitung. Bei nachgewiesener Fahrlässigkeit könnten dem Kapitän bis zu fünf Jahre Haft drohen. Wann mit Ergebnissen der Ermittlungen zu rechnen ist, konnte Stüve gestern nicht sagen.

Der Vorfall wird auch der Bundesstelle für Flugunfall-Untersuchungen gemeldet. Dort werden der Funkverkehr und die Daten aus Cockpit und Radar ausgewertet.
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Zitat Ende

Link zum Originalartikel

Grüße,
TS
8. Februar 2007: Von Kai-Olav Roscher an 
Hallo Thomas!

Du schriebst:
"Tegel scheint mir im Gegensatz dazu eher ein Fall zu sein, bei dem ein Flug mit Status VIP durch die Lotsin bevorzugt und zügig abgewickelt werden sollte, aber die Crew einfach etwas getrödelt hat, kurz vor dem Kreuzen einen Blick aus dem Fenster macht, den anfliegenden Verkehr sieht und dann doch meint "Ach, das ist uns zu nah, wir stoppen und kreuzen erst hinterher".
Dies teilt man der Lotsin mit und daraufhin wird die Crossing-Clearance widerrufen. Das es hinterher eine Meldung gab, kann damit zusammenhängen, das es vielleicht eine kleine Debatte darüber gab, ob noch "gecrossed" wird oder nicht, das der Flug Priority hatte u.s.w.. Das übliche "Gewürge" von Piloten, wenn´s mal nicht nach Ihrem Kopf geht, bzw. deren Rechtfertigung, warum Sie das Angebot des Lotsen diesmal nicht annnehmen können... "

Genau das ist mir auch als allererstes durch den Kopf gegangen, als ich von der Sache gelesen habe (nicht in PuF und auch _vor_ dem 1. Februar). Man stelle sich dann noch vor, der Pilot gibt als Grund für die Verzögerung an die Kabine weiter: "die Lotsin wollte, dass wir kreuzen, aber da war eine anfliegende Maschine schon zu nahe" und male sich dann die Reaktion des VIP-beförderten Staatsoberhauptes aus...

Die Tatsache dass Herr Brill seit Tagen nicht auf die Nachfragen zur Substanz des Artikels antwortet, lässt ausserdem in Bezug auf die Qualität der Recherche dieses "Fachmagazins" tief blicken - bemerkenswert ist auch, dass ich auf den Fehler bezüglich des Veröffentlichungsdatums des Vorfalls hingewiesen habe und bis dato noch nichts im Artikel korrigiert ist - würde jemand anders so schlampig arbeiten, wären Brill und PuF in erster Reihe am krakelen.

Ich bin gespannt, ob der Artikel wirklich in der Printversion erscheint - und wenn, auf die Reaktion der DFS - könnte ein Spass werden... :)

Viele Grüsse,
Kai-Olav Roscher.
9. Februar 2007: Von Armin Mueller an 
Lieber Thomas,

was willst Du uns mit dem Satz "Das übliche "Gewürge" von Piloten, wenn´s mal nicht nach Ihrem Kopf geht" sagen?

Ich habe nicht den Eindruck, daß da viel "gewürgt" wird.
Auf den Flugplätzen- Häfen auf denen ich mich regelmässig bewege werden Anweisungen und Clearances entweder ausgeführt oder mit "unable" quittiert.
Was geht und was nicht geht wird dabei von den Profis in den Cockpits in vertrauensvoller Zuammenarbeit mit denen auf den Türmen oder vor den Scopes geklärt - ohne "Würgen".
9. Februar 2007: Von  an Armin Mueller
Hallo Armin,

zunächst stimme ich dir zu, was die professionelle Zusammenarbeit betrifft. Zu 85% ist das auch so!

Aber wie überall im Leben gibts eben auch Leute (Piloten aber auch Lotsen), die immer was zu nörgeln haben, dennen es nicht schnell genug geht, die sich ausheulen, weil Ihre Turbinen bei einem kleinen Stopp ja das teure Kerosin sinnlos verbraten u.s.w.. Das erlebe ich fast jede Woche...

Was ich damit sagen wollte ist also, dass vielleicht die Crew anfangs schnell bedient werden wollte (STS-Priorty-Flight) und dann etwas getrödelt hat und nach dem Blick aus dem Fenster (wie weit weg die andere Maschine war, ist ja noch nicht klar) zu dem Schluss kommt, dass Sie wohl nicht mehr crossen möchte. Was dann evtl. noch diskustiert wurde und in welchem Ton, das scheint mir den Ausschlag gegeben zu haben, dass sich hinterher jemand beschwert hat und das ganze aufgeblasen hat. Nach dem Motto: So lassen wir uns nicht behandeln und jetzt machen wir ein Fass auf.

Bei den Piloten, die zu den 15% gehören, denen man es eigentlich nie rechtmachen kann, hat in deren Augen die Schuld immer der Lotse, das Wetter, die schlechte Laune und überhaupt alles was an diesem Tag schief gelaufen ist... aber nie er selbst.
Kommt es dann zur "Diskussion", dann ist das meist eine unendliche Geschichte von angeblich nicht vorhandenem Servicegedanken, Bürokratie etc. Selbstkritik Fehlanzeige!

Wie gesagt: Die meisten Teilnehmer am Luftverkahr, sei es am Boden oder in der Luft, arbeiten sehr gut zusammen,aber es gibt eben auch die "ewigen Nörgler"...

Grüße,
TS

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