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Fotostrecke: Aus dem (Dauer-)Regenwald in den Norden Neuseelands
Einträge im Logbuch: 33
Fotostrecke: Rarotonga – Es grüßt der NFD (Nürnberger Flugdienst)
 
8. November 2024 09:35 Uhr Jan Brill

Leserreise: Tage 33 und 34


Datumsgrenze: Der Flug nach gestern – Tonga und Rarotonga

Von Kerikeri ganz im Norden Neuseelands aus führte unser Flugweg am Donnerstag zunächst über 1.030 NM nach Nordosten bis Tonga/NFTF. Dort übernachteten wir bevor wir am Freitag über die Datumsgrenze nach Rarotonga/NCRG auf den Cook-Inseln weiterflogen. Der 860 NM lange Flug führt über die Datumsgrenze und bringt uns in Ostrichtung zurück nach gestern. Wir flogen am Freitag los und landeten am Donnerstag – bekamen also einen Tag geschenkt und zählen uns seitdem offiziell zu den ewig gestrigen!


Südsee-Sonnenuntergang am Strand von Rarotonga.
Der Flug von Neuseeland nach Tonga war fliegerisch nicht ganz einfach, da erst Gegenwind und dann kräftiger Seitenwind von links mit bis zu 60 Knoten herrschte. Das ist für solche Flüge von mehr als 1.000 NM immer etwas spannend, weil eine kleine Ungenauigkeit in der Vorhersage aus dem Seitenwind wieder einen Gegenwind machen könnte, was man im Pazifik freilich gar nicht brauchen kann wenn man eine einsame Insel wie Tonga anfliegt.

Wir rechneten also genau und beobachteten auf dem Flug die Entwicklung von Windrichtung und Windstärke. Zum Glück entsprachen die Bedingungen genau der Vorhersage und wir landeten mit reichlich Reserve in Tonga.

Hier in Tonga war nur eine flotte Übernachtung geplant. Die Abfertigung am Flughafen war beispielhaft unbürokratisch: Man kann einfach durch das Terminal laufen. Das war wirklich wohltuend. Die sehr konservativ-christlich geprägte Inselgruppe wird von einem König regiert. Das Land zählt rund 100.000 Einwohner. Es gibt recht strenge lokale Verhaltensregeln.

Die touristischen Highlights befinden nicht auf der Hauptinsel wo auch die Hauptstadt Nukuʻalofa liegt, sondern weiter nördlich auf den kleineren Inselgruppen zu denen man allerdings mit den lokalen Airlines hinfliegen muss. ATC und die Arbeit mit dem HF klappen gut, es geht gemütlich zu in Tonga, aber wenigstens gibt es dafür auch keinen Handling-Stress.


Die ewig gestrigen – wir haben heute einen Tag geschenkt bekommen. Wir sind am Freitag gestartet und am Donnerstag gelandet...
Am nächsten Tag planen wir den Abflug nach Rarotonga (Cook-Inseln) gegen 11.30 Uhr lokal . Seit Tagen beschäftigt uns die Frage welche Uhrzeit und welcher Tag lokal, Zulu und zuhause gerade herrschen.

Bei diesem Flug über die Datumsgrenze, die knapp östlich von Tonga verläuft, fliegen wir nach Zuluzeit am 7. November um 22.30 ab und landen nach Zulu-Zeit rund drei Stunden später um 01.30 Uhr. In Lokalzeit ist es etwas verwirrender: Wir starten am 8. November um 11.30 und landen am 7. November um 15.30 Uhr. Ohne die World-Clock im iPhone wären wir rettungslos verloren…

Der rund 860 NM lange Flug nach Rarotonga ist fliegerisch recht einfach heute – dank 60 Knoten Rückenwind und störungsfreiem Wetter. Leider gab es bei den Permissions zwischen unserem Dispatcher ATSD und der lokalen Behörde des Inselstaats aber wohl ein Kommunikationsproblem, denn im HF-Funk hören wir nach gut einem Drittel der Strecke: “you don’t have landing permission for Rarotonga and will not be granted one! Return to Tonga!” Beide Flugzeuge erhielten diese Information.

Das ist natürlich der GAU auf einem Flug über den Pazifik. Nach kurzer Berechnung der Optionen entschieden wir allerdings, dass ein Rückflug gegen den Wind das größere Risiko beinhaltet und teilten mit auch ohne Permission nach Rarotonga fortsetzen zu wollen, was bestätigt wurde mit: “copied, but you might face charges.” Nochmal GAU! Aber die sichere Flugdurchführung geht vor und weiter zu fliegen war hier eindeutig die weniger riskante Entscheidung.

Via Satphone wiesen wir ATSD Dispatch auf die Probleme hin und bis zu unserer Landung waren diese auch weitgehend bereinigt, sodass wir – auch dank dem freundlichen Verhandlungsgeschick von Sabine – in Rarotonga bleiben durften und keinen Strafzettel bekamen.

Wichtig ist sich nicht von solchen administrativen Problemen in eine riskante Flugdurchführung drängen zu lassen (z.B. Umkehr gegen den Jetstream!). Erstmal sicher landen und alles weitere dann am Boden klären. Wer in dieser Region zögerlich ist seine rolle als PIC auch wirklich auszuüben, der kann angesichts der enormen Entfernungen im Pazifik schnell in echte Schwierigkeiten kommen.

Rarotonga jedenfalls ist ein echtes Südseeparadis wie man es sich vorstellt. Wir kommen in den “Magic Reef Bungalows” direkt am Strand auf der Westseite der Insel unter und genießen erst einmal den malerischen Sonnenuntergang über dem Pazifik.

Nach drei Tagen Fliegen sind jetzt erst mal wieder zwei Urlaubstage geplant.



Bewertung: +7.00 [7]  
 
 




8. November 2024 13:08 Uhr: Von Alexander Wolf an Jan Brill Bewertung: +1.00 [1]

Laut der Map auf der Website habt ihr gestern auch echt Strecke gemacht! ;)

10. November 2024 02:19 Uhr: Von Jan Brill an Alexander Wolf Bewertung: +2.00 [2]

Laut der Map auf der Website habt ihr gestern auch echt Strecke gemacht! ;)

Ja, das ist der gute alte Anti-Meridian-Bug in der GeoJSON Spec (pardon: Feature!).
Haben wir jetzt mit einem Übel-Hack gefixed.

Falls das Polygon immer noch gebrochen wird, einfach Force-Reload.

Manche Probleme hat man halt erst wenn man mal über 180° Longitude drüber geflogen ist ;-)

viele Grüße aus dem Südpazifik-Software-Lab,
Jan

10. November 2024 11:05 Uhr: Von Wolfgang Lamminger an Jan Brill

... Südpazifik-Software-Lab, ...

wo die Gekos im WLAN-Router wohnen?! ;-)

LG

10. November 2024 12:19 Uhr: Von Tim Walter an Jan Brill

"nach Zuluzeit am 7. November um 22.30 ab und landen nach Zulu-Zeit um 01.30 Uhr am gleichen Tag"

01.30 uhr zulu am 8ten

10. November 2024 13:12 Uhr: Von Michael Söchtig an Tim Walter

Wie gibt man das eigentlich im Flugbuch an?

10. November 2024 13:55 Uhr: Von Johannes König an Michael Söchtig Bewertung: +2.00 [2]

Der Text oben ist etwas unglücklich formuliert. UTC tickt selbstverständlich nur vorwärts, auch wenn man die Datumsgrenze überfliegt, da diese für UTC nicht relevant ist.

Das Logging erfolgt ganz normal. Man schreibt Starttag und Zeit (beides nach UTC) auf, ebenso die Landezeit. Wenn diese am nächsten UTC-Tag liegt, dann ist das halt so.

10. November 2024 16:26 Uhr: Von Michael Söchtig an Johannes König

Danke. Eigentlich hätte ich selber drauf kommen können dass UTC genau für solche Fälle unschlagbare Vorteile bringt.

10. November 2024 18:24 Uhr: Von Jan Brill an Johannes König

Der Text oben ist etwas unglücklich formuliert. UTC tickt selbstverständlich nur vorwärts, auch wenn man die Datumsgrenze überfliegt, da diese für UTC nicht relevant ist.

Stimmt, danke für den Hinweis, ist geändert.


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