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Leserreise 2023 - Südamerika! Live-Tracker: Keine Flüge heute
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Brasilien mit Hindernissen und hohen Kosten
Einträge im Logbuch: 27
Puerto Rico
 
20. November 2023 23:45 Uhr Jan Brill

Leserreise: Tag 36 und 37


Bake and Shark in Trinidad – Und nochmal Brasilien

Für die meisten Crews war der Abflug aus dem feucht-heissen Manaus problemlos, wenn auch dank Handling-Monopolist Lider sehr teuer. Viel von Manaus gesehen haben wir nicht, die Crews kamen am Samstag müde an und mussten am Sonntag zeitig wieder abfliegen. Wenigstens bot unser Hotel direkt gegenüber der Oper einen schönen Ausblick auf das markante Opernhaus Teatro Amazona. Ausgerechnet das kleinste und schwächste Flugzeug in der Gruppe, die Mooney, bekam jedoch die volle Dosis Inkompetenz von Lider ab und musste sogar in die Verlängerung.


Menschenleerer Traumstrand nördlich von Port of Spain. Morgen kommt ein Kreuzfahrtschiff mit 3.000 Paxen hierher, heute haben wir das für uns!
Denn für die Mooney gab es auf dem Hauptplatz Manaus/SBEG kein Avgas. Macht nix, nur 3 NM daneben auf dem GA-Platz der Stadt SWEN gab es mehr als genug Treibstoff für den Kolbenmotor. Einen Flugplan für die sage und schreibe 3 (drei!) NM lange Strecke aufzugeben war für den selbsternannten Branchenführer Lider aber offenbar zu schwierig.

Geschlagene vier Stunden wartete die Besatzung der Mooney auf dem Glüh-heissen Vorfeld, bis der Flugplan gemacht und akzeptiert war. Und das nachdem uns Lider ausdrücklich empfohlen hatte ihren “Dispatch-Service” zu nutzen. Der sei der beste weit und breit. Und obwohl in SWEN einwandfrei Englisch gefunkt wurde bestand der Handling-Agent sogar noch darauf, dass einer seiner Mitarbeiter in der Mooney mitflog zum benachbarten GA-Platz. Der Mitabreiter konnte freilich weder funken noch fliegen oder sonst irgendetwas beitragen. Reine Schikane.

Nach dem Tanken musste die Mooney dann wieder zurück nach SBEG um dort noch einmal den Pass zu zeigen. Um 16.00 Uhr war die Crew dann endlich in der Luft und auf dem Weg nach Norden. Raus aus Brasilien!

Die vier Stunden Verzögerung bei der Flugplanaufgabe am Morgen kostete die Mooney dann das Tagesziel. Auf Höhe der Stadt Boa Vista/SBBV wurde die Crew informiert, dass Guyana Nachts keine Einmots im Luftraum gestatten würde. Die völlig entnervte Crew entschied sich in SBBV zu landen und am nächsten Tag weiter zu fliegen.

Nach der ungeplanten Landung ging zum Glück alles recht zügig, ein Hotel war schnell gefunden und die Crew konnte ausruhen. Am nächsten Tag machte Lider allerdings klar, dass man wegen der Landung in Boa Vista/SBBV erneut auf einer Handling-Gebühr von rund 2.000 US-Dollar bestehen würde, und das obwohl gar kein Lider-Mitarbeiter vor Ort war. Wegen der neuerlichen Ausreise. Natürlich!
Da man ohne Lider aber als Ausländer de-facto keinen Flugplan ins System bekommt entschied sich die Besatzung das Lösegeld zu entrichten. Denn bevor der per E-Mail versandte Zahlungslink nicht beglichen war, war auch der Flugplan nicht verfügbar.


Das Brix Hotel in Port of Spain, Trinidad. Wir haben nochmal einen Tag Flugpause bevor endgültig der Rückweg beginnt und wir verarbeiten langsam was wir in den letzten fünf Wochen gesehen und erlebt haben.
Lider nutzte die durch die eigene Inkompetenz bei der Flugplanaufgabe am Vortag erzeugte Verzögerung also um die Crew nochmals abzuziehen. Vor diesem angeblich IS-BAH zertifizierten Unternehmen kann man nicht eindringlich genug warnen. Das faktische Monopol ist zumindest für Ausländer ein triftiger Grund nicht nach Brasilien zu fliegen.

Zum Glück hatten wir in Trinidad zwei Nächte Aufenthalt eingeplant, sodass die Mooney am Montag wieder zur Gruppe aufschließen konnte.

Die restlichen Besatzungen machten in Port of Spain, Trinidad etwas Pause, besuchten einen menschenleeren Traumstrand unweit der Stadt und probierten die lokale Spezialität Bake and Shark: ein frittiertes Fladenbrot („Bake“), in das frittierte Stücke vom Hai (kleiner Schwarzspitzenhai) sowie diverse weitere Zutaten und Soßen gegeben werden. Eine Art karibisches Hai-Döner also und sehr lecker!

Morgen geht es weiter nach San Juan auf Puerto Rico. Südamerika lassen wir damit endgültig hinter uns, Permissions und gierige Handlingagenten hoffentlich auch. Auf der Dachterrasse des Brix Hotels bei angenehmen Temperaturen und kühlen Getränken beginnen die Crews zu verarbeiten was wir in den letzten fünf Wochen gesehen und erlebt haben …



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