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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Fotostrecke: Gegenwindschlacht durch Indien
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Von Ägypten in die Steiermark - Abschlussfeier in Graz - Alle Flugzeuge wieder in der Heimat!
 
19. November 2017 Jan Brill

Leserreise: Tag 46


Über die Arabische Halbinsel

Die drei gestern nach Muscat gekommenen Crews brachen am Sonntagmorgen zeitig dort wieder auf. Unser geänderter Reiseplan sah vor mit einem Tankstopp in Bahrain/OBBI bis nach Taba/HETB in Ägypten zu fliegen. Für Cheyenne, Citation und TBM schon ein langer Tag, angesichts von bis zu 100 Knoten Gegenwind, für die Mustang, die mangels Parkplatz (!) gestern in Ahmedabad/VAAH in Indien bleiben musste eine enorme Aufgabe.


Das Problem: Der Anflug nach Taba/HETB ist alles andere als direkt, da in der politisch brisanten Strasse von Eilat die Flugsicherungen von Ägypten, Israel, Jordanien und Saudi-Arabien nicht koordiniert sind.
Abflug und Abfertigung klappten wie immer in Muscat/OOMS problemlos und wir waren sehr froh im Abflug die Stimme der Mustang-Piloten im Anflug auf OOMS zu hören. Nach einer unbeschreiblichen Nacht in Indien hatte die Crew zumindest früh in Ahmedabad abfliegen können und war nun fliegerisch nur ca. eine Stunde hinter uns, hatten aber natürlich eine sehr viel kürzere Nacht als wir.

Der Flug nach Bahrain/OBBI war problemlos, am Boden musste jedoch erst einmal der Tankwart motiviert werden. Der einzige Tankwagen mit Overwing-Refueling hatte nur noch 250 Gallonen im Tank und der Tankwart war drauf und dran zum Refill mit kombinierter Mittagspause zu verduften. Das hätte uns locker zwei Stunden Zeit am Boden gekostet.

Sein Kollege mit dem großen Pressure-Refueling Wagen bot an ihm an Ort und stelle ein paar Tonnen “rüberzumachen” was dieser aber mit Aussicht auf eine lange Mittagspause nicht wollte. Ein dabeistehender irakischer 737-Pilot ließ daraufhin eine derart scharfe Ansprache an den Tankwart ab (die auch ohne Arabischkenntnisse gut zu verstehen war!), dass dieser physisch zusammenzuckte und sofort an die Arbeit ging.

Das drauf folgende Leg von knapp 900 NM über Saudi Arabien war mit massivem Gegenwind eines der haarigsten der Reise. Der Wind nahm mit der Höhe auch deutlich zu, sodass wir in der Cheyenne in einer geringeren Flughöhe von FL200 - FL240 wenigstens noch mit Max-Power fliegen und so die Flugzeit unter vier Stunden halten konnten. Citation, TBM und Cheyenne schafften die Aufgabe mit ca. einer Stunde Reserve, trotz diverser Umwege aufgrund von militärischen Lufträumen.

Besonders ärgerlich: Der Grenzpunkt KITOT zwischen Saudi Arabien und Cairo liegt nur 30 NM vom Ziel entfernt. Da beide Flugsicherungen aber nicht voll koordiniert sind, war ein ökonomischer Sinkflug nicht zu machen und wir mussten den Punkt in oder über FL180 passieren und dann den gesteuerten Absturz nach Taba/HETB fliegen. Auch das kostet Treibstoff.


Bahrain: Der einzige Tankwagen mit Overwing-Rüssel ist leer und der Tankwart muss erst motiviert werden das Backup eines anderen Tankers anzunehmen.
Mit Directs braucht man in dieser Region nicht zu rechnen. An der Straße von Eilat treffen Ägypten, Israel, Jordanien und Saudi-Arabien aufeinander. Nicht mal Ägypten und Saudi-Arabien sind hier ATC-seitig koordiniert. Und alle An- und Abflug-Verfahren sind vor allem darauf ausgelegt den Luftraum des Feindes oder Bruders zu vermeiden. Hier sollte man nicht mit Minimum-Fuel hereinpurzeln.

Für die Mustang, die aber ohnehin den härtesten Tag hatte, war das Leg nicht zu schaffen. Mit deutlich über 100 Knoten Gegenwind in FL410 und keiner Möglichkeit tiefer zu fliegen, weil dies die Fuel-Economy des kleinen Jets nicht zulässt, musste die Crew umplanen und einen weiteren Tankstopp in Kuwait oder Saudi Arabien machen. In diesen Ländern keine einfache Aufgabe so kurzfristig.

Mit kräftiger Unterstützung unseres deutschen Permission-Agents bekam die Crew in Bahrain die Erlaubnis für einen Tankstopp in Riad und konnte die 900 NM nach Ägypten in zwei Legs aufteilen.

Gegen 20.00 Uhr Ortszeit erreichte die Mustang-Crew das nächtliche und sehr einsame Taba. Nach vier Legs und einem frühen Start in Indien!


Bewertung: +3.00 [3]  
 
 




20. November 2017: Von Olaf Musch an Jan Brill

Man muss wohl doch ein kleinwenig masochistisch veranlagt sein, wenn man sich solch eine Tour vornimmt, oder? ;-)

Ich hoffe aber, Eure Erlebnisse, Eindrücke, Erinnerungen (und nicht zu letzt Fotos) entschädigen Euch aber auch für diesen immensen Aufwand.

Viel Erfolg weiterhin auf der Rückreise

Olaf

20. November 2017: Von Wolff E. an Olaf Musch

bald wieder in der Heimat.....


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