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Das neue Heft erscheint am 30. März
War früher alles besser?
Frühjahrsflug in die Normandie
EDNY: Slot-Frust und Datenleck
Triebwerksausfall kurz nach dem Start
Der kleine QRH-Bausatz
Unfall: Wer zu oft warnt ...
Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Operation Hobbit  
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Flugdaten vom  
Zeit
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Zeit
Funkaufzeichnung / Textnachricht aus dem Cockpit
10:03:17 Funkaufzeichnung: COM 1   Checkin mit Release vom letzten Controller Teil 2
09:53:29 Funkaufzeichnung: COM 1   Checkin mit Release vom letzten Controller Teil 1
06:00:40 Funkaufzeichnung: COM 1   ATC in Indien: Dass im Hintergrund eine Radiostadtion auf der Frequenz spielt hilft nicht immer bei der Verstaendlichkeit.
05:05:23 Funkaufzeichnung: COM 1   Das Englisch der Controller ist nicht immer ganz leicht zu verstehen, aber Hauptsache wir in Deutschland zeichnen Sprachpruefungen auf!
Permission-Probleme: Elefantenrücken statt Cockpit
Einträge im Logbuch: 27
Fotostrecke: Gegenwindschlacht durch Indien
 
16. November 2017 Jan Brill

Leserreise: Tag 43


In letzter Minute - Wir sind in Kathmandu!

Der Morgen des 16. November begann für die Crews in Luang Phabang wie der Vortag. Mit warten auf Permissions. Allerdings war die Erlaubnis für Nepal nun wohl soweit fortgeschritten, dass wir vorab die Indische Permission für den Tankstopp in Guwahati/VEGT bekamen. Dies erlaubte zumindest den rund 700 NM langen Flug in die Region Asam am Fuße des Himalaja. Wie es dort weitergehen würde wenn die Permissions aus Nepal nicht vorlägen, das wollten wir uns gar nicht näher ausmalen. Eine lange weil ungeplante Einreise nach Indien und ein Ausweichen nach Jaipur wären die Folgen gewesen.


Anflug mit 5,3 Grad ins schwarze Loch von Kathmandu mit den Bergen im Hintergrund.
Der Abflug aus Laos klappe dann zunächst problemlos. Allerdings mussten wir ein selbst für die Verhältnisse dieser Region schamlos überteuertes Handling mit unzähligen Fantasie-Positionen bezahlen. Luang Phabang und Laos sind in dieser Beziehung teuer, das ist klar, allmählich aber sind die Kosten des Handling-Agenten am Platz - Asia Services Holding Co. Ltd. aus Hong Kong - ein NoGo ($ 3.500 mit allem BS und Gebühren!!).

Von dieser Firma kann man wirklich nur abraten. Für vier zusammen abgestellte Flugzeuge wurde sogar der gar nicht bestellte Night-Guard vier mal mit 200 Dollar abgerechnet! Auf die Frage ob dann auch vier Guards zugegen waren nur ein breites Grinsen. Der Handling-Agent erschien dann beim Abflug zu spät und gab nur höchst wiederwillig eine Quittung für den erhaltenen Betrag aus. Grauenvoll! Und die bislang schlechteste Handling-Erfahrung der Reise.

Auf dem Flug nach Nordost-Indien war dann vor allem die Funkerei ein Problem. Das Englisch der laotischen und burmesischen Controller ist nur mit einiger Fantasie und Glück zu entschlüsseln. Allerdings war entgegen unserer Erwartungen ein bequemer Direct sogar über die Landesgrenze von Lashio VOR bis nach Imphal in Indien fliegbar. Das sparte locker 70 NM.

Im Anflug auf Guwahati/VEGT gab es dann viel Eis dank viel Feuchtigkeit. Der Tankstopp klappte sehr zügig, allerdings wollten wir auch nicht einreisen. Denn buchstäblich Minuten vor unserer selbst gesetzten Abbruchzeit für einen Flug nach Nepal kam tatsächlich die Permission.
Ein solches Gezerre haben wir auf unseren Reisen bislang nie erlebt, und wenn das der neue Normalfall für Nepal ist, dann kann man private Flüge nach VNKT mangels jeglicher Planbarkeit eigentlich auch knicken.


Wir begutachten den riesigen russischen Helikopter.
Wir lernten auf dem Vorfeld noch die Crew eines gigantischen russischen Mi-8 Helikopters kennen, die hier Linie fliegt. Schnell entwickelte sich ein Gespräch und wir begutachteten neugierig gegenseitig die Fluggeräte. Dass man allerdings um die halbe Welt zum Spass fliegen würde, dass konnte sich die Crew beim besten Willen nicht vorstellen!

Der Flug am Himalaja entlang nach Nepal war dann wie erwartet ein fliegerischer Leckerbissen. Wenn auch der Hauptkamm ab etwa der Landesgrenze von einer Wolkenschicht etwas verdeckt war – das Gebirge ist unglaublich eindrucksvoll.

Ungewohnt ist die Tatsache, dass selbst die indischen ATC-Dienststellen untereinander nicht miteinander vernetzt sind. So muss man z.B. bei Baghdogra melden, dass man von Guwahati released wurde. Das kostet einige Mühe, vor allem, weil auf machen Frequenzen auch noch Radiostationen spielen (siehe Funkbeispiele oben) und die wichtigsten Flugplan-Daten immer wieder neu abgefragt werden.

Kathmandu/VNKT arbeitet an seiner absoluten Kapazitätsgrenze und das ohne Radar. Die gegebenen Slotzeiten mussten wir genau einhalten. Die eingeplante Zeitreserve brachte uns zwei Holdings. Der VOR-Anflug auf die Piste 02 ist dann mit 5,3° recht steil. Die Kulisse ist aber unvergleichlich. Vor allem bei Sonnenuntergang, wenn Berge noch angestrahlt werden und man ins schwarze diesige Loch von Kathmandu abtaucht. Wir bekommen sogar noch einen Regenbogen dazu und wahren nach diesem Anflug mit Nepal wieder versöhnt.

Am Boden erwartete und dann ein höllisches Verkehrschaos auf der Strasse. Die Infrastruktur erweist sich als katastrophal. Umso heftiger der Kontrast, wenn man in die parkähnlich angelegten Luxushotels einbiegt.


VOR DME Anflug aus dem Holding auf die Piste 02 von Kathmandu/VNKT.
Einen Tag werden wir hier noch verbringen. Der Weiterflug ist noch keine ausgemachte Sache. Iran fällt aus, da entgegen der im Juli eingeholten Auskunft doch keine Crew-Visa bei der Ankunft möglich sind, jedenfalls nicht für mehr als 12 Stunden, was natürlich nicht ausreicht.

Die alternative Route über den Golf ist vom herrschenden Wind her absolut gruselig. Es werden auch andere Vorschläge erörtert, aber am 21.11. müssen wir zurück sein ... so wird uns wenigstens nicht langweilig.



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