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Leserreise 2013 Around the World Live-Tracker: Keine Flüge heute
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Fotostrecke: Hotelpalast und Entspannung in Udaipur
Einträge im Logbuch: 60
Incredible India
 
27. Oktober 2013 schlageo1

Leserreise: Tag 58


Udaipur

Der Tag begann gemütlich und verlief gemütlich. Die Sehenswürdigkeiten hatten wir tags zuvor abgehakt, und so beschränkten wir uns auf eine Besichtigung des Dorfes zu Füssen des Königspalastes. Der Führer war nur schwer zu verstehen, aber geblieben ist mir, dass der typische Geruch in den Strassen tatsächlich vom Marihuana herrührt, welches die Männer des Dorfes legal und exzessiv rauchten.


Verhaltene Neugier bei den Einwohnern des Dorfes auf die Gäste des Palast-Hotels.
Offensichtlich ist man sich hier Besuch gewöhnt; die Strassen waren gewischt, allerdings beseitigt niemand die Abfallhaufen. Also balancierten wir zwischen den Zivilisationsabällen, den Kuhfladen und der offenen Kanalisation. Die Kinder spielten wie Marionetten nach der Taktvorabe des Guides ihre Begrüssungsfloskeln ab, und die Handwerker verneigten sich alle mehr als devot, wenn wir einen Blick in eine Näherei, in die Mühle und die Töpferei warfen. Der Töpfer beeindruckte durch ausserordentliches Geschickt und Geschwindigkeit, welche ihm erlaubte, 75 grössere Behälter pro Tag herzustellen; dabei musste er aber die Töpferscheibe von Hand antreiben.

Wir erfuhren einiges über die noch immer sehr rigiden Kastengesetze, die sich der Demokratisierung noch nicht angepasst haben. Wir waren froh, als wir wieder in unsere Luxusghetto zurückziehen konnten.

Für den nächsten Tag sprachen wir uns Mut zu. Es steht ein kurzer Flug von Udaipur/VAUD nach Ahmedabad/VAAH zur Ausreise an und dann ein langes Leg quer über den Indischen Ozean nach Muscat im Oman. Unser Handling-Agent, die Firma Freedom Air Ops, die in Indien nicht selten eher Belastung als Hilfe ist (da sie ständig versucht Probleme zu lösen, die man ohne sie nicht hätte), hat bereits gezeigt wie sie die Sache sieht. Zwei Crews (Mooney, C210) haben die keineswegs verpflichtenden Dienste dieses Unternehmens nämlich abgelehnt. Die Firma drohte daraufhin die gesamte Gruppe sofort hängen zu lassen, obwohl von Anfang an klar war, dass sogar auf Wunsch von Freedom die Flugzeuge einzeln abzurechnen und zu behandeln sind. Nur mit einiger Mühe konnten wir der Firma diese Form von Sippenhaft wieder ausreden.

Das Problem mit vielen Handling-Agenten in Indien ist, dass sie alles tun um den mehr oder weniger im Land erfahrenen Besatzungen ihre Dienste aufzudrängen. Dabei ist Handling auf den von uns angeflogenen Plätzen keineswegs vorgeschrieben. Die Agenten schüren Angst, schüchtern ein und schrecken auch nicht davor zurück ganz einfach zu lügen wenn es um die Frage der Notwendigkeit ihrer Dienste geht. Hinzu kommt eine chronische Unzuverlässigkeit bei Preisabsprachen (auch wenn Fehler interessanterweise immer nur in eine Richtung passieren), und – selbst wenn man sich auf ihre Dienste einlässt – ein ziemliches Missverhältnis zwischen Preis – 500 bis 1.500 US-Dollar – und Leistung: stundenlang warten müssen, keine Clearance und keinen Treibstoff bekommen.

Bislang hatten wir auf dieser Reise in Varanasi und Udaipur überraschend gute Erfahrungen gemacht. Das Drama aber, welches Freedom Air aufführte als zwei Crews die Dienste des Unternehmens dankend ablehnten, liess für den weiteren Verlauf nichts gutes vermuten. Angesichts der vielen freundlichen Kontakte und positiven Erfahrungen die wir in Indien erleben durften, ist dies eine wirklich bedauerliche Erschwernis.

Nach einem unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang nahmen wir alle gemeinsam ein frugales indisches Mahl auf der Dachterasse des Hotelrestaurants ein. Trotz der Sorgen mit dem Handling-Agent, welcher sogar erdreistete, uns im Hotel beim Essen zu stören um die Gebühren einzukassieren und die No-Handling-Crews zu überrumpeln, gab es viel zu lachen - es war insgesamt ein sehr gelungener Abend.


  
 
 





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