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Fotostrecke - Am Titicaca-See
Einträge im Logbuch: 25
Über Kuba unterwegs nach Key West
 
26. Februar 2007 Jan Brill

Leserreise: Explorationsflug 07


Unterwegs von Peru nach Ecuador

Live aus dem Cockpit des Redaktionsflugzeuges: Position um 2005Z: S09° 55' W078°10' in FL140. Wir haben gerade den Luftraum um die peruanische Hauptstadt Lima hinter uns gelassen und sind nun auf dem Weg die Pazifikküste hinauf in Richtung Ecuador. Eigentlich wäre der Takeoff heute morgen in Juliaca (SPJL) der Aufmacher des heutigen Logbucheintrages gewesen, wesentlich nervenaufreibender als der Start bei 14.800 ft Dichtehöhe und dem anschliessenden Andenüberflug "On Top" in FL200 war jedoch die Taxifahrt von Puno zum Flughafen nach Juliaca. Wir hatten leider den "Henker von Puno" als Fahrer erwischt - selbst für Bombay-geprüfte Fahrgäste war dies ein nicht ganz alltägliches Erlebnis.


Takeoff in Juliaca bei 14.800 ft Dichtehöhe.
Den Takeoff vom Flughafen Juliaca am Rande des Titicaca-Sees in 14.800 ft Dichtehöhe erledigte unsere brave Twin Comanche problemlos. Bei Anden-typischem Schauerwetter musste dann der Hauptkamm in Richtung Pazifikküste gequert werden. Unseren ursprünglichen Plan, VFR zu starten und die Berge taktisch und je nach Wetter zu überfliegen um dann jenseits des Hauptkamms den IFR- Plan zu öffnen konnten wir der peruanischen ATC leider nicht wirklich vermitteln. Man liess uns aber in einem eher undefinierten VIFR- Verfahren freie Hand, so dass wir schliesslich in FL200 den Hauptkamm kreuzten.

Anspruchsvolle Region

Auf die Einzelheiten dieser Flüge im Andenhochland werden wir in punkto ATC, Wetter und Gelände beim Vorbereitungsbriefing am 12. Mai noch ausführlich eingehen. Man muss dieser Region erheblichen Repekt zollen, und der Ausflug nach La Paz und/oder Puno mit den relativ kurzen Strecken über Hochland-Gebiet (nie mehr als 100 NM) erscheinen uns als das absolute Maximum, welches mit Flugzeugen wie Mooney, PA30 oder C340 noch sicher zu machen ist. Weiter innen im Hochplateau gelegene Ziele wie Cuszco, bei denen man über hunderte von Meilen mit den speziellen Wetter- und Geländebedingungen fertig werden müsste, sind definitiv nicht zu machen.


Auch in FL200 ist die Region noch sehr granithaltig.
Logistisch präsentiert sich auch Peru rundum positiv. Sicher, es geht alles etwas langsamer hier, aber Abfertigung und Flugplanaufgabe in Juliaca waren problemlos und dauerten insgesamt nicht länger als 30 Minuten. Auch die Horrorgeschichten über Gebührenabzocke in Peru können wir nicht bestätigen. Die Airway- Gebühren sind mit rund 300 US-Dollar für das ganze Land zwar recht happig, Landung und abstellen kostet aber im Schnitt gerade einmal 10 Dollar pro Flughafen. Insgesamt lassen wir rund 330 US-Dollar an Gebühren in Peru, Handling braucht man hier nicht, jedenfalls solange man nicht nach Lima fliegt.

Recherche für einen stressfreien Weg durch Peru

Aufgrund langjähriger Erfahrung versuchen wir auf den Leserreisen große Flughäfen zu meiden wie die Pest. So haben wir denn auch auf unserem Weg nach Norden in Richtung Ecuador den unvermeidlichen Zwischenstopp (Tanken und Ausreise) in Peru nicht auf Lima (SPIM) gelegt, sondern auf den kleineren Flugplatz Pisco (SPSO) gut 100 NM südlich der Hauptstadt. Der zivile Flughafen überrascht uns: Duzende Militärmaschinen drehen hier Platzrunden, LAN-Peru Airbusse kommen zum Tanken! Bald wissen wir warum: Sprit ist hier günstig, für das Avgas zahlen wir gerade einmal 1,15 US-Dollar pro Liter - das relativiert die Airway-Gebühren ein wenig.

Der Platz ist komplett in der Hand der peruanischen Luftwaffe, das schlägt sich in straffer Organisation nieder: Auch hier sind Flugplanaufgabe, Tanken und Bezahlung in weniger als 30 Minuten erledigt. Außer einem AIS-Büro, einer großen, großen Tankstelle und einer langen Piste gibt's hier nichts - gar nichts, aber mehr brauchen wir auch nicht auf diesem Stopp.


Pisco (SPSO) - die Riesentankstelle in der Wüste.
Einziges Fragezeichen: Die Ausreise. Der Zoll schaut sich kurz unser Flugzeug an, ist aber ansonsten desinteressiert und möchte nichts abstempeln (ungewohnt hier!). Auch die Ausreise findet irgendwie nicht statt. Wir sind etwas verunsichert, da niemand unsere Pässe stempeln will oder unsere Immigracion-Karten einsammelt. Also fragen wir auf dem Tower nochmal nach: Der Flugplatzchef sieht's gelassen und telefoniert mit irgendwem in Lima, dann mit noch jemandem und noch jemandem. Schliesslich gibt er uns das Thumbs up- Zeichen und sagt bestätigt "okay, no problem!". Von uns ist nur noch eine Staubwolke zu sehen - nix wie weg!

Insgesamt war der Stopp in Pisco also problemlos, jedenfalls sehr viel schneller, günstiger und schmerzloser als ein Behördenlauf auf dem Flughafen von Lima. Ob der hier offensichtlich eingeschlagene kurze Dienstweg bei der Ausreise auch für die Gruppe gangbar ist, werden wir noch genauer klären. Günstigen Sprit und einen 30-Minuten- Turnover gibt's in SPSO auf jeden Fall.

Inzwischen ist die EET für unser Tagesziel Guayaquil (SEGU) in Ecuador auf 2:22 Stunden zusammengeschmolzen. Dort werden wir unseren letzten Übernachtungsstopp in Südamerika einlegen, bevor wir morgen mit Tankstopp in San Jose Costa Rica nach Key West in den USA fliegen.


  
 
 





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