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6. Mai 2023 01:41 Uhr: Von Thomas W. an Reiner Wanger

Mhh, das Getriebe wird zu Rotax geschickt zur GÜ. Es kommt zurück ohne Form One - weil ist ja UL-Teil (aber so kam ja der ganze Motor auch mal). Nen Befund- und Arbeitsbericht gibts aber trotzdem - auch für UL-Getriebe-GÜs.
Jetzt baut eine Werft das Teil ein und gibt die Arbeit (Getriebe einbauen) frei.
Das Getriebe wurde also fachgerecht grundüberholt und fachgerecht eingebaut und der fachgerechte Einbau vom Prüfer bestätigt - wo ist das Problem?

6. Mai 2023 10:43 Uhr: Von Steff D. an Thomas W. Bewertung: +1.00 [1]
Da steckt der Teufel im Detail, denn sowohl bei der GÜ als auch beim Einbau muss eine Referenz geführt werden, wonach die Arbeit durchgeführt wurde.
Bisher ging das ( für den Einbau) mit Bezug zum Maintenance Manual von Rotax.
Für LSA geht das aber nicht, da aufgrund der Regularien das Rotax Manual nicht offiziell genutzt werden darf. Demnach hat der Prüfer das Problem, das er auf keine Arbeitsanweisung referenzieren kann. Das ist ein reines Papierproblem. Die Lösung kann nur sein, dass der LSA Hersteller in seinem zugelassenen Manuals die Arbeitsanweisung für den Rotax Motor implementiert, was aus Copyright Gründen nicht so einfach geht.


Die krux liegt halt in der Sache, das es LSA Herstellern ermöglicht wurde, nicht zugelassene Motoren einzubauen und diese dann über Umwege in ein zugelassenes Flugzeug zu bauen.
Da gibt es große Probleme bezüglich der Frage, wer ist eigentlich für was verantwortlich. Und derzeit ist es nun so, das der Hersteller die volle Verantwortung für nicht zugelassene Teile trägt und dafür auch den Support zu leisten hat. Gleichzeitig kauft der Hersteller aber die Version ein, die die geringeren Anforderungen erfüllt, verkauft es aber als „zugelassen“ weiter und lässt die Arbeit vom Zulieferer erfüllen. Dass das nicht alle Zulieferer toll finden, liegt auf der Hand.


Da das Thema leichter zu verstehen ist, ohne den Fakt das es noch zugelassen und nicht-zugelassen gibt.

Du kaufst von VW einem Motor zur eigenen Verwendung. Baust ihn in deine eigene Karosserie ein und verkaufst deine eigene geschaffene Marke an Kunden. Da steht jetzt dein Markenname drauf. Gleichzeitig aber sagst du, wenn da was gemacht werden muss, wende dich bezüglich Motor an VW und deren Dokumente, hab das bei denen gekauft.
6. Mai 2023 11:00 Uhr: Von Reiner Wanger an Thomas W. Bewertung: +1.00 [1]

Ja, mit gesundem Menschenverstand klingt das Vorgehen logisch. Da hätten wir aber auch selbst draufkommen können, sind wir auch.

Kein Prüfer mit allen Tassen im Schrank würde ein neues oder überholtes UL-Teil, selbst wenn's direkt von Rotax stammt, in einen zertifizierten Motor (es ist ja nun quasi ein "CzechAircraft 912") einbauen lassen und dafür seine Freigabe erteilen.

Wo liegt das Problem? Hier liegt das Problem: Es handelt sich rechtlich nicht mehr um einen UL-Motor von Rotax. Sondern ein vom Flugzeughersteller ("Certified as part of the aircraft") zu verantwortendes zertifiziertes Bauteil. Der Weg würde also lauten: Getriebe ausbauen, an CzechAircraft bzw. CruiserAircraft schicken. Die geben es zur Befundung/Überholung an Rotax oder den Dorfschmied ihres Vertrauens. Stellen anschließend das Form One dazu aus und schicken alles an den Flugzeughalter zurück. Den korrekten Einbau schließlich gibt unser Prüfer frei.

Wäre ein harziger, aber gangbarer Weg, wenn der Hersteller Willens wäre, diesen Service zu bieten. Aber wie gesagt, die Firma stellt sich stumm. Und zwar nicht das erste Mal: die Lieferung eines Schiebefensters für die Haube zog sich über beinahe ein Jahr hin.

6. Mai 2023 12:46 Uhr: Von Steff D. an Reiner Wanger Bewertung: +1.00 [1]
„ Den korrekten Einbau schließlich gibt unser Prüfer frei.“

Kann er nicht, da er weiterhin kein anzuwendendes Manual/Handbuch hat.
Das müsste auch vom Hersteller des LSA kommen.
6. Mai 2023 13:55 Uhr: Von Reiner Wanger an Steff D.

Ups, da liegst Du richtig, Steff. Somit sind also Wartungarbeiten an CS-LSA mit solchen einstigen UL-Motoren unzulässig, wenn der zertifzierende Flugzeughersteller keine eigenen Manuals bereitstellt? Ich vermute mal, es trifft derzeit auf ALLE zu. Das hat Zündstoff.

6. Mai 2023 14:40 Uhr: Von Yury Zaytsev an Reiner Wanger

Jetzt mal eine dumme Leienfrage... wie wäre es eigentlich mit einer Neuzulassung als „Experimental“? Oder geht sowas nur in N-Land, bzw. es geht, aber es bringt erhebliche Nachteile oder Einschränkungen mit sich?

6. Mai 2023 14:45 Uhr: Von Steff D. an Reiner Wanger
Ob das alle betrifft muss in der Kombi einzeln betrachtet werden.
Sicherlich gibt es da Möglichkeiten zwischen den Firmen eine Lösung zu finden. Das reicht dann von eigenen Handbüchern bereitstellen bis hin zu „Lizenzgebühr“ an den Lieferanten. Oder einfach zugelassene Komponenten für zugelassene Flugzeuge einbauen.
6. Mai 2023 16:23 Uhr: Von Reiner Wanger an Yury Zaytsev

Nein, das wäre keine Lösung. Sondern ungefähr so, als würde man von München nach Hamburg den Umweg über Sydney wählen. Experimental-Zulassungen gibt es natürlich nicht nur in USA (N-reg), sondern z.B. auch in Deutschland. Gelten aber für Eigenbauten, ist ein Feld für sich, mit eigenen Freiheiten und Einschränkungen.

Es käme als drastische Lösung weitaus günstiger, den UL-Motor durch die zertifizierte Version zu ersetzen. Das fühlt sich dann auch ungefähr so an, als müsse man Sand kauen.

6. Mai 2023 16:31 Uhr: Von Reiner Wanger an Steff D.

Völlig korrekt. Es dürften, können, sollten, müssen sich Wege finden, die Kuh vom Eis zu befördern. Wie etwa die von Dir angeregten Lizenzen zur Verwendung der Rotax-Manuals etc. Scheint aber noch zu dauern, d.h. auch ein dreiviertel Jahr nach dem Service Letter hört man von keinem LSA-Anbieter über eine Einigung mit Rotax, geschweige über ein Bewußtsein bezüglich der Problematik.

Und ja, zertifizierte Teile in zertifizierte Motoren einbauen, wäre vielleicht ein Weg, den Betrieb aufrecht zu erhalten: Daher der Vorschlag unseres Prüfers, bei Rotax ein neues Getriebe mit Form One (wie erwähnt: 5.000 €, horrendes Geld) zu ordern, dessen Einbau er freigeben würde. Das verschiebt die nächste Entscheidung, spätestens fällig bei Erreichen der TBO: Wieder einen UL-Motor einbauen (den man über den Hersteller beziehen müsste...) oder gleich die rechtssichere zertifizierte Version einzubauen.

Man ist beim erlebten Geschäftsgebahren vom Anbieter des PS-28 (Czech Aircraft, heute: Cruiser Aircraft) versucht, die zertifizierte Version zu wählen.

6. Mai 2023 19:35 Uhr: Von Michael Söchtig an Reiner Wanger

Mal wieder ein gutes Beispiel dafür, was alles in der General Aviation falsch läuft. Bin kein Kartellrechtler, aber vielleicht könnte man mal an 19 Abs. 1 GWB denken.

6. Mai 2023 20:25 Uhr: Von Steff D. an Michael Söchtig
Hier lässt sich nun wirklich nicht erkennen, wo ein Unternehmen seine marktbeherrschende Situation ausnutzt. Wenn diese überhaupt in einer Art vorliegt.

Auch ich bin kein Jurist, aber wer sich die Mühe macht das SL von Rotax genau zu lesen kann durchaus sehen und verstehen, das Rotax sich hier selber auch absichern muss.

Da ist einfach Murks im System, das hoffentlich zeitnah eine Lösung finden wird. Bis dahin ist und bleibt es ein Drahtseilakt in der Grauzone für alle betroffenen.
7. Mai 2023 20:39 Uhr: Von Thomas W. an Reiner Wanger

Naja, einfach einen zertifizierten Motor einbauen, entspricht ja dann nicht mehr den Bauvorschriften des Herstellers, denn der hat ja explizit in seinen Baumuster-Unterlagen den UL-Motor dokumentiert.

Zudem ist es ja mit dem Motor nicht getan... auch nicht zertifizierte Dynons, Garmins, Props, Räder, Reifen, Servos, Spritpumpen u.s.w. sind in LSAs verbaut und vom Hersteller im Gesamtkonstrukt zertifiziert.

Sollten diese Hersteller sich genauso anstellen wie Rotax, wird das Kontrukt LSA quasi wieder vernichtet...

7. Mai 2023 21:10 Uhr: Von F. S. an Thomas W.
Es ist absolut normal, dass Flugzeughersteller (nicht nur bei LSA) Teile verwenden, die nicht zertifiziert sind. Hierfür stellt der Flugzeughersteller dann die entsprechende Spezifikation, Qualität, etc. sicher. Und natürlich kann man dann Ersatzteile, etc. auch nur vom Flugzeughersteller und nicht vom ursprünglichen Produzenten kaufen.

Das einzige, was hier besonders ist, scheint zu sein, dass der Flugzeughersteller nach den Aussagen des OP wohl einen schlechten Kundendienst hat. Dafür kann der Teileproduzent aber nichts.
Das in diesem Fall der Teileproduzent auch selber zertifizierte Teile herstellt ist dabei völlig irrelevant.

Warum stellt es das Konzept der LSA in Frage, wenn ein einzelner Hersteller (zumindest nach Meinung des OP) einen schlechten Kundenservice hat?
8. Mai 2023 17:09 Uhr: Von Reiner Wanger an Thomas W.

Wie am Anfang bereits erwähnt: Der zertifizierte Rotax 912 S2 ist im TCDS (type certificate data sheet) ausdrücklich als Alternative zum 912 ULS erwähnt und deshalb zulässig.

8. Mai 2023 17:15 Uhr: Von Reiner Wanger an F. S.

Wie am Anfang bereits erwähnt: Auslöser der Misere ist Rotax' Service Letter vom 12.10.2022, SL-912-027-xxxx (Download hier: https://www.flyrotax.com/de/p/serviceleistungen/technische-dokumentation). Das betrifft die LSA aller Hersteller, in denen so ein UL-Motor steckt und geht hin bis zur Verwendung von Wartungsunterlagen. Einfach mal lesen.

Dass im speziellen Fall des PS-28 von Cruiser Aircraft (vormals Czech Aircraft) der Hersteller den Support seiner Kunden scheut, ist eine zusätzliche Herausforderung. Wie am Anfang bereits erwähnt.

8. Mai 2023 21:12 Uhr: Von F. S. an Reiner Wanger

Ich habe den SL natürlich gelesen - verstehe aber nicht, welche Misere er ausgelöst haben soll. Er ändert doch materiell gar nix, sondern fasst nur die Rechtslage zusammen, die auch ohne den SL schon immer galt. Offensichtlich gab es zu viele dieser LSA-Kunden, die von Rotax irgendwas gewollt haben, was Rotax gar nicht leisten darf.

In so fern ist auch ein Satz aus Deinem OP missverständlich:

Rotax sieht diese von den Herstellern durch Einbau in CS-LSA geadelten UL-Motoren rechtlich nicht mehr als Rotax-Motoren an.

Das hat nichts damit zu tun, was "Rotax ansieht", sondern ist schlicht geltende Rechtslage. Es sind keine Rotax-Motoren, sondern Motoren des entsprechenden Flugzeugherstellers, die nur "zufällig" von Rotax zugeliefert wurden.

Und das wussten die Käufer doch auch - warum sonst hätte z.B. Cruiser Aircraft das praktisch gleiche Flugzeug sowohl mit UL-Motor als auch mit (praktisch identischem) zertifizierten Motor anbieten sollen?

P.S.: Um zur konstruktiven Problemlösung beizutragen:

bliebe laut dem Ermessen unseres Prüfers noch der Einbau eines neuen zertifizierten Getriebes, Lieferzeit 2 Monate, Kostenpunkt ca. 5.000 €

Wenn der Prüfer Dir zusagt, dass er das abzeichnet, würde ich das sofort machen! Das erscheint mir als extrem kulante Lösung (weil es natürlich auch kein Service Manual gibt, dass die Kombination eines von Rotax zertifizierten Getriebes mit einem vom Flugzeughersteller zertifizierten Motor regelt), aber wenn er es unterschreibt, dann habt ihr bis zur nächsten Motorüberholung Ruhe.

8. Mai 2023 23:48 Uhr: Von ingo fuhrmeister an F. S.

jaaa - aber....wenn ein hersteller als OEM in seinem zertifiziertem luftfahrtgerät noch nicht zertifizierte

geräte in sein zertifiziertes luftfahrzeug einbaut, diese in allen unterlagen erfasst sind als teil des zertifizierten

luftfahrtgerätes...benötigt der flugzeughersteller überhaupt dann eine form 1 dafür? er baut doch das fluzeug

mit dem TC und ausrüstungsliste....

oder verstehe ich etwas falsch?

die wartungsunterlagen kann er selber erstellen, ohne kopien, dann ist es seine erstellte doku die mit zugelassen ist...

mfg

ingo fuhrmeister

9. Mai 2023 07:33 Uhr: Von F. S. an ingo fuhrmeister

benötigt der flugzeughersteller überhaupt dann eine form 1 dafür?

Der Flugzeughersteller braucht natürlich kein Form 1. Das gibt es ja für das Teil, das der Flugzeughersteller einbaut, gar nicht, da es kein zertifiziertes Luftfahrtteil ist.

Wer ein Form-1 braucht ist (in Fällen in denen Form-1 grundsätzlich nötig sind) der Halter, der vom Flugzeughersteller ein Ersatzteil bezieht. Dieses Form-1 stellt aber nicht der ursprüngliche Hersteller des (unzertifizierten) Teils, sondern der Fligzeughersteller aus - der in einer solchen Konstellation die Verantwortung trägt, dass alle Teile nach den Design-Spezifikationen mit der notwendigen herstellungsqualität gefertigt wurden.

die wartungsunterlagen kann er selber erstellen, ohne kopien, dann ist es seine erstellte doku die mit zugelassen ist...

Das kann er nicht nur, sondern muss es sogar! Es ist nur, und darum geht die ganze Geschichte, anscheinend so, dass es Flugzeughersteller gibt, die genau das nicht gemacht haben.

9. Mai 2023 09:00 Uhr: Von Len Schumann an F. S. Bewertung: +1.00 [1]

Einfach ausgedrückt, dokumentiert ein Form One, wer für ein Bauteil den Kopf hinhält und dass das Bauteil in Einklang mit dem gültigen Luftrecht, dem gültigen Handbuch und den gültigen Bauunterlagen hergestellt und geprüft wurde.

Ein Flugzeughersteller mit DOA und POA kann daher in seiner DO festlegen wie ein Bauteil ein geprüftes Bauteil wird und in seiner PO nach diesem Verfahren vorgehen. Ob das ein Klumpen Alu ist, aus dem ein Frästeil für das Fahrwerk wird oder ein Motor ist spielt dabei ersteinmal keine Rolle solange es ein Verfahren gibt, wie die lufttüchtigkeit festgestellt/geprüft werden kann.

Die zertifizierten und unzertifizierten Bauteile können im übrigen komplett baugleich sein. Der Unterschied ist im wesentlichen, dass die Dokumentation und Rückverfolgbarkeit, sowie die behördlichen Ansprüche an Hersteller und Zulieferer deutlich höher sind, als bei unzertifizeirten Teilen. Denn bei zertifizierten Teilen muss jederzeit nachvollzogen werden können wo es herkommt, bis zum Rohmaterial zurück.

9. Mai 2023 12:53 Uhr: Von Sven Walter an Len Schumann Bewertung: +1.00 [3]
https://www.postkarten.de/postkartencat/postkarten-a6/postkarte-a6-lustig-haifischfutter_69994_32352
9. Mai 2023 15:12 Uhr: Von Thomas W. an Sven Walter Bewertung: +7.00 [7]

Ich bin beim Verfolgen des Threads doch mal wieder ins Grübeln gekommen... Ist der Regelungswahn noch wie erdacht sicherheitsfördernd oder außer Kontrolle?

Da ich die besagten Getriebe selber schon öfters gewechselt habe um sie zur GÜ zu schicken, kenne ich den technischen Vorgang:
1. Man läd sich bei Rotax (frei verfügbar) das jeweils aktuellste Maintenance Manual herunter (die perfekteste technische Doku übrigens die ich im Vergleich kenne).
2. Man baut das Gertriebe aus (10 Schrauben, eine dicker Mutter, ein Drückwerkzeug).
3. Man sendet es zur GÜ - bekommt es (je nach Typ) mit oder ohne Form1 zurück.
4. Man baut es mit neuer Mutter und 10 Schrauben und nem Drehmomentschlüssel und Loctite wieder ein.

Ich will niemanden ohne entsprechende Einweisung/Ausbildung dazu animieren - aber es ist nicht schwieriger als ein korrekter Radwechsel am Auto - und dauert auch nicht viel länger.

Wenn dann nach -gesundem Menschenverstand- noch der Einbauende seine Unterschrift dafür ins Bordbuch schreibt, dass er alles fachlich korrekt gemacht hat, wäre der Fall erledigt und der Flieger fliegend.
(Arbeit korrekt nach Handbuch und Verantwortlicher dokumentiert)

Statt einfach diesen simplen Vorgang ausführen zu können, muss hier nun diskutiert werden ob man ganze Getriebe erneuert, evtl. sogar einen ganzen Motor erneuern muss, den Flieger in der Saison lange Zeit außer Betrieb nehmen muss bis ein Zellenhersteller sich auch mal für einen zugekauften Motor verantwortlich fühlt ....
... weil... ja warum... weil wir uns komplett in irgendwelchem Vorschriftswahn verrannt haben und nicht mal mehr ein Prüfer sich trauen kann eine Unterschrift zu leisten, dass er 10 Schrauben und eine Mutter korrekt angezogen hat...

Hier läuft was schief - trotz ELA1, ELA2... und wir machen diesen Unsinn brav mit...

9. Mai 2023 16:23 Uhr: Von F. S. an Thomas W.

Das Problem ist in diesem Fall nicht, das Getriebe auszubauen und zur GÜ zu schicken, sondern "nur", wer diese GÜ machen kann.
Im vorliegenden Fall kommt der Motor und das Getriebe von Cruiser Aircraft und deswegen sind sie für die GÜ verantwortlich (und müssen auch das Form-1 ausstellen, das der Halter braucht, weil es sich um ein zertifiziertes Flugzeug handelt). So weit so einfach. Es scheint aber so zu sein, dass sich Cruiser Aircraft weigert oder zumindest nicht reagiert, wenn man dort eine Überholung beauftragen will.
Die ganze Rotax-Geschichte hat damit eigentlich nichts zu tun und führt nur zur Verwirrung: Luftrechtlich ist das ein CruiserAircraft-Motor und kein Rotax Motor, weil eben ...

"... bis ein Zellenhersteller sich auch mal für einen zugekauften Motor verantwortlich fühlt ...."

CruiserAircraft in diesem Fall nicht nur ein "Zellenhersteller" ist, sondern das ganze Flugzeug inkl. Motor hergestellt hat.

9. Mai 2023 19:30 Uhr: Von Steff D. an Thomas W.
Was heißt in diesem Fall „ brav mitmachen“?

Wenn wir das aus Schrauber/Prüfersicht betrachten, wollte sicher keiner der Beteiligte ein Konstrukt wie die LSA. Und das Regelwerk bezüglich Zulassungsvoraussetzungen gibt es nicht erst seit 1 Jahr. Das man sich da jetzt überrascht gibt, ist allgemeiner Konsens in der GA. Hat halt nie einer gelesen und genauer nachgeforscht. Selbst Rotax, die ja nun hier genannte werden, hat auch erstaunlich lange gebraucht, um klarzustellen das seine UL Motoren nicht den Anforderungen der LSA nötigen Norm entsprechen. Aber das ist eigentlich auch nicht die Aufgabe von Rotax das zu prüfen.
Was es aus meiner Sicht braucht, ist relativ simpel.
Ein Wartungshandbuch vom Hersteller für die Instandhaltung des Motors (im konkreten Fall für den Austausch des Getriebes) und ein Hinweis, dass die GÜ von einem zugelassen Betrieb inkl. aller Dokumente (Form One) durchgeführt werden soll. Einbauen und fertig. Den Motor können wir in diesem Fall als zugelassen betrachten, daher ist das so kein Thema.


Der Geschädigte ist dann erstmal der Halter. Wenn sich Prüfer finden die das nicht so eng sehen, sei es drum. Denn das Gesetz gibt es erstmal schon her, das dieser auf eigene Verantwortung arbeitet/frei schreibt. Das Problem (für die persönliche Lizenz) fängt erst an, wenn:

-etwas passiert
-der erst zugewande Kunde plötzlich selber Probleme bekommt
-bei einer Überprüfung ein motivierter Sachbearbeiter (anderer Prüfer) aktiv wird


Kein Prüfer sucht sich dieses Drama aus. Generell ist er eh der Buhmann.
Darum ist eigentlich die generelle Verweigerung solcher Grauzonen-Maintenance die angenehmste Lösung.
9. Mai 2023 23:04 Uhr: Von Ernst-Peter Nawothnig an Thomas W. Bewertung: +7.00 [7]

Auch wenn das alles nach Recht und Gesetz und konform mit 1000 Verordungen so ist und so sein muss - nein, es ist total absurd, und zwar genau deswegen. Wir füttern einen unfassbar großen Wasserkopf von Sachbearbeitern, Gutachtern, ahnungslosen Vorgesetzten bis hin zu Staatssekretären, nur um angeblich die Flug- und Betriebssicherheit von ein paar mickrigen Privatflugzeugen zu erhöhen. Diese würden zweifellos bei selbstverantwortetem Betrieb, der bei Millionen von Motorrädern und Booten problemlos zugelassen wird, innerhalb kurzer Zeit abstürzen und tausende Opfer am Boden in den Tod reißen. Oder etwa nicht? Oh nein, das können Regierungspräsidien, Landesluftfahrtbehörden, Verkehrsministerien, LBA, EASA, BAF und DFS nicht riskieren, obwohl sie alle selber an ihrem Vorschriftenwust mit seiner minimalen Halbwertzeit ersticken und nur noch jämmerlichen Output zustande bringen.

Man darf, ich sage man muss, gelegentlich mal die Perversionen unseres Fliegerdaseins beim Namen nennen. Wir tragen geduldig unser Päckchen an Bürokratie, obwohl es täglich schwerer wird und der Weg nur noch bergauf geht - und träumen insgeheim von OKLAHOMA.

Eigentlich wollten wir fliegen.

10. Mai 2023 06:08 Uhr: Von ch ess an Ernst-Peter Nawothnig
Im Grunde sind wir nicht weiter als die Gallier, die Angst hatten, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt.

Die Analogie mit insbesondere Booten kann extrem traurig machen.
Bei Betrieb und Wartung.

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