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In den Handbüchern von Cessna 1x ist ein Verfahren beschrieben um sicher durch eine Wolkendecke zu sinken.
Dieses Procedere ist ein - hier vermutlich recht prominenter FE - mit mir mal bei einem Überprüfungsflug geflogen. Erstaunlich! Wieder was gelernt.
Wir waren über einer - eher dünnen -Wolkendecke. Wir kannten die Untergrenzen. "Du hast jetzt die Orientierung verloren. Alles an Avionik aus. Wir müssen runter. Zieh langsam die Fahrt raus. Setze voll die Klappen im weißen Bogen. Die Überziehwarnung quiekt. Es wird keine Geschwindigkeit mehr angezeigt. Zieh weiter bis zum Anschlage, Halten halten halten halten.."
Die recht neue C172 sank im Sackflug durch die Wolken! "ruuuuhig halten halten,, kein Querruder" Nach nicht mal einer Minute war die Sicht wieder da...Und ich erstaunt. "Schon klar, daß das verboten ist oder? Aber im Notfall..." Dieses Sackflugverhalten kannte ich nur von der ASK21.
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Es funktioniert ohne Stress, aber trotzdem halte ich nichts davon. Denn Du musst im Sackflug auch den Flieger mit dem Seitenruder gerade halten. Das wird dann umso ungemütlicher, wenn Turbulenz in den Wolken im Spiel ist, was sehr häufig der Fall ist. Für das Geradehalten in der Wolke brauchst Du Erfahrung, wie Du mit dem künstlichen Horizont fliegst. Und das ist deutlich einfacher in einen Geradeaus-Sinkflug mit entspannter Sinkrate von 300-500 ft/min zu fliegen. Für das Geradehalten kannst Du instintiv mit dem Querruder arbeiten, wodurch weitaus weniger Risiko besteht in einem Spiralsturz zu enden.
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Für so ein Sackflugmanöver muss man allerdings sicher sein dass die C1xx auch korrekt geriggt ist und sollte - auch das - mal vorher geübt haben! Das selbe gilt auch für diejenigen mit Digitalen Autopiloten und Envelope Protection, "Panic Button" (für die die das noch nicht kennen: Level Straight Hold) + Power Idle (= Sinkflug definiert am Stall) gibt eine zur Not zum Überleben hoffentlich ausreichende Autoland Option, die man aber vorher auch sauber (mit ausreichender Marge) konfiguriert und geübt haben sollte, fühlt sich nämlich beim ersten Mal weniger gewohnt und gut an ;-), und natürlich nur für ein straight in wo auch immer.
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Hubert, so einigermaßen passt Deine Beschreibung für das Manöver, mit Idle, full flaps, trim for vs1. Wie auch anderweitig beschrieben, heißt es eben "Finger weg vom Querrruder". Der Flieger ist längsstabil und wird nur mit dem Seitenruder auf Kurs gehalten. Idealerweise auf einem Ost/West-Kurs, denn dann gibts keinen Kompassdrehfelhler, der die Orientierung noch erschwert. Auch dieses Manöver ist immer wieder mal zu üben um keine Überraschungen zu erleben, bekanntlicih verhält sich der Flieger anders, wenn ein Manöver am oberen oder unteren Gewichtslimit geflogen wird.
Nicht vergessen: unter Stress mutiert der Intelligenzquotient eines Piloten gegen Null, unabhängig von seinem Bildungs-, Familien- oder Finanz-Status.
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Ich würde das demnächst auch mal mit meiner BO207 machen. Das müsste genauso gehen. Wäre interssant, wie das mit Spreizklappen wirkt . Aber leider ist es verboten.. :-)))
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Hubert, einfach mal das POH Deines Fliegers verinnerlichen.
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Jetzt bin ich verwirrt. Im Abschnitt "NOTABSTIEG DURCH WOLKEN" im C172 POH wird kein "Sackflug" gemacht, sondern ein stabilisierter Sinkflug mit 70 - 80 KIAS.
Hier der Handbuchauszug:
NOTABSTIEG DURCH WOLKEN (aus POH C172) Wenn die Wetterbedingungen die Wiederaufnahme des VFR-Fluges durch eine 180°-Umkehrkurve nicht zulassen, muß ein Abstieg durch die Wolken durchgeführt werden. Wenn möglich, bitten Sie über Funk um eine Genehmigung für einen solchen Notabstieg. Um einen Spiralsturz zu vermeiden, wählen Sie einen Ost- oder Westkurs, um Kompaßfehler durch wechselnde Rollwinkel zu vermeiden. Lassen Sie außerdem die Hände vom Steuerhorn fern und fliegen Sie geradeaus mit Hilfe des Seitenruders und des Wendezeigers. Uberprüfen Sie regelmäßig den Kompaßkurs und führen Sie notwendige Korrekturen durch, um einigermaßen den Kurs beizuhalten.
Bevor Sie in die Wolken einsinken, stabilisieren Sie Ihren Sinkflug wie folgt: 1. Stellen Sie Gemischhebel auf voll reich 2. Leistung tür 500 bis 800 f/min Sinkflug einstellen 3. Höhenruder- und Seitenrudertrimmung tür stabilisierten Sinkflug mit 70 - 80 KIAS stellen 4. Hände weg vom Steuerhorn!! 5. Wendezeiger beobachten und notwendige Korrekturen nur mit Hilfe des Seitenruders durchführen 6. Kompaßanzeige beobachten und vorsichtig Korrekturen mit dem Seitenruder durchführen, um eine Drehung zu beenden.. 7. Nach dem Austritt aus den Wolken, normalen Reiseflug fortsetzen
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Bei welchen Varianten gibt es den Abschnitt, ich nehme an nur bei den Neuen?
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Sorry, aber jetzt wird´s echt abstrus. Rettungsmanöver für VFR-into-IMC: Im Spiral-Sacksturzflug zum Beginn des GCA!? Come on, guys - hier lesen am Ende noch Leute mit, die das Ernst nehmen!
Mein Fluglehrer hat mir sogar einen Spiral Approach beigebracht. So sei man früher durch eine Wolkenschicht abgestiegen im Stall und Spiralflug
Immer Vorsicht, wenn Euch jemand etwas "von früher" zeigen will. Meist hat es einen guten Grund, dass das in die Mottenkiste gewandert ist.
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Der Auszug ist aus einem C172S-POH, Stand 19. Oktober 1998
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Tobias, Du würdest staunen, wenn ich schreiben würde WER mir das gezeigt hat.
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Danke Mark für den POH Auszug, hatte das Manöver nur aus dem Gedächtnis beschrieben, so wie ich es in der Ausbildung fliege, jedoch nie durch eine Wolke.
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Mich überrascht in diesem Thread nichts mehr :-)
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@ all,
bei der ganzen Diskussion wird immer nur von Notlandung gesprochen. Bekanntlich gibts auch eine genehmigungsfreie "Sicherheitslandung" (para 25 LVG) zur Abwendung von Schaden um einen Notfall zu vermeiden. (FORDEC abarbeiten). Hierunter würde ich durchaus eine wetterbedingte Außenlandung und einen Wiederstart bei Wetterbesserung verstehen. Der Pilot muss sich vielleicht dennoch dem Vorwurf einer mangelnden Flugvorbereitung stellen. Dennoch halte ich eine "Sicherheitslandung" für besser als das in EDDS erzielte Ergebnis.
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Seh ich genau so. Demonstrier den Sackflug mal einem FI im Rahmen der Vorbereitung der FAA-Prüfung - der kriegt die Panik. Hab ich spaßhalber ein paar mal gemacht, als ich noch nicht kapiert hab, wie diese power on/off stalls prüfungsgerecht zu demonstrieren sind (nicht in Wolken)... Und bei der Prüfung wird man wahrscheinlich durchfallen. Die wollen Recovern sehen, bevor es zum Sackflug kommt.
Wieso so ein - anspruchsvoller - Mist in einem POH steht wundert mich schon...aber dazu ist glaube ich genug gesagt.
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