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27. Januar 2021: Von Rolf A. an Matthias Reinacher Bewertung: +18.00 [18]

auch auf die Gefahr der einen oder anderen roten eins, aber ich schreibs trotzdem, auch für Piloten mit weniger IFR Wintererfahrung:

Aus meiner Sicht ist das eine typische lange Kette von unglücklichen Entscheidungen

1) Wetter oft geprüft. Das mache ich immer dann, wenn es grenzwertig ist. Und jedes Mal sagt diese Stimme im Hinterkopf "ist bestimmt keine gute Idee, wenn Du so oft nachsiehst, bist Du Dir unsicher...". Wetter ansehen ist ja leider nicht mit Wetter verstehen gleichzusetzen

2) 8h in den letzten 90 Tagen. Die Monate vor dem Unfall hatten wir gut fliegbares IFR Wetter mit den typischen Stratuslagen in 4000-6000ft, etwas Eis, aber nichts Schlimmes für einen TKS-Flieger. Es hat erst um Weihnachten angefangen zu schneien. 8h vor Abflug in 90 Tagen wären mir persönlich zu wenig Erfahrung (das sind schöngerechnet max 8-10 Instrumentenanflüge in 90 Tagen), um bei Eis und Schnee am Minimum zu operieren

3) Der non-precision approach wurde mit Wetterwerten unter Minima begonnen. Nach FAA wäre das aus gutem Grund nicht erlaubt

4) Der Approach ist schwierig (steil) und es hat beim Anflug bei den Bedingungen bestimmt Eis gegeben. Dann will man intuitiv, auch in einer Grenzsituation, nicht wieder durchs Eis durch (ist mir leider auch schon so gegangen)

5) Mit der Cirrus ist bei den Bedingungen (Schneematsch) eine Runway Excursion wahrscheinlich (gibt sicher bessere Piloten als ich...)

6) Abflug als selbstgestrickter circle to land. Zell am See ist auch VFR in MVFR nicht einfach und bei der Wetterlage hat es bestimmt auch Turbulenzen an den Hängen

7) Die Avionik wird nicht 100% beherrscht und ein Fliegen von Hand (Punkt 2) war wohl mühsam

Der Unfallbericht ist aus meiner Sicht etwas verhalten, wenn man an den Punkt, was können wir alle daraus lernen denkt.

Keiner von uns ist gegen Fehlentscheidungen gefeit. Ich wollte Montag Morgen EDMA - EDVE fliegen und hab stattdessen den Schneeräumern zugeschaut, wie sie die Landebahn in EDMA nicht freibekommen. Dann habe ich den Heizer ausgeschalten und bin unverrichteter Dinge (failed mission) abgezogen. Und da war sie, die kleine Stimme der Unvernunft "...Feigling, der Flieger kann das doch bestimmt...". Dafür habe ich einen weiteren "Nicht-Flug" übelebt. Mein Mitgefühl ist mit der Familie!


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