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28. Juni 2019: Von Gerald Heinig an Chris _____

Nuja, welche Gründe gibt es denn, zur Bundeswehr zu gehen?

Das ist eine andere Frage. Meine Frage war, warum es ein Irrweg gewesen sein soll, die Wehrpflicht abzuschaffen.

Da wo ich aufgewachsen bin - also England - funktioniert die Berufsarmee hervorragend seit 1960 ohne Wehrpflicht. Wieso sollte Deutschland anders sein?

28. Juni 2019: Von Chris _____ an Gerald Heinig Bewertung: +1.00 [1]

Na warum gab es denn die Wehrpflicht?

Niemand hat jemals behauptet, eine Berufsarmee würde nicht funktionieren. Auch die Kostengründe standen nicht im Vordergrund.

Es ging darum, dass nicht eine zweite (und massiv bewaffnete) Polizei oder gar der "Staat im Staate" entsteht, sondern dass ein starker Austausch zwischen Bundeswehr und Bevölkerung stattfindet. Um eine Lagerbildung zu vermeiden.

So zumindest mein Verständnis. Und deshalb habe ich die Abschaffung (ohne jede öffentliche Debatte!) nicht verstanden.

Natürlich lassen sich aggressive Auslandseinsätze, die gar nicht der Verteidigung unserer Grenzen sondern lediglich der Durchsetzung von wirtschaftlichen Interessen dienen (unserer oder derjenigen des "Bündnispartners"), geräuschärmer mit einer Berufsarmee durchführen. Siehe seinerzeit die Bemerkung von Horst Köhler.

Und wenn dem so ist, dann ist die Bezeichnung "Söldner" immer noch nicht formal korrekt, aber weist als stilistische Überzeichnung auf ein reales Problem hin.

28. Juni 2019: Von Erik N. an Gerald Heinig Bewertung: +4.00 [4]

Meiner Meinung nach schafft die Wehrpflicht eine erheblich bessere Verankerung des Militärs in der Bevölkerung, bzw. vermeidet, dass das Militär eine Art „Parallelgesellschaft“ wird. Was wir im Moment leider erleben.

28. Juni 2019: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Dein Argument ist der "Klassiker": Die Verankerung des Militärs in der Gesellschaft. Das ist m.E. aus folgenden Gründen überholt:

  • Die Bundeswehr ist kein Staat im Staat. Ich erinnere mich dunkel, wie Volker Rühe (damals Verteidigungsminister) bei der Abwahl von Kohl zugunsten Schröder zwar sagte: "Wir werden die Niederlage akzeptieren", und mein bester Freund und ich uns anguckten, und einer von uns sagte: "Ach nee, was denn sonst?". Die Bundeswehr ist kilometerweit entfernt davon, "zu putschen" und die Macht im Staat übernehmen zu wollen
  • Mit der Bundeswehr haben über ca. 5 Jahrzehnte junge Männer verbunden: "Durch den Schlamm robben, wenn der Oberfeldwebel brüllt". "Klappe halten". "Gehorchen". Die neue Bundeswehr wirbt um die Menschen, sie hat ihren Schrecken als Zwangsinstitution verloren. Schon die unterste Führungsebene muss Menschen halten und motivieren, statt sie zu demütigen. Das kann für das Personal der Bundeswehr m.E. nur positiv sein.
  • Die Gesellschaft ist ggü. der Bundeswehr offener geworden. Auch die Grünen bekennen sich grundsätzlich zur Bundeswehr. Die u.a. aus dem Zwang zur Wehrpflicht getriebene Opposition und Polarisierung ist überwunden. In dem Maße, wie die Rebellion gegen eine Bundeswehr durch Teile der Gesellschaft zurückgegangen ist (Beispiel: Die "Soldaten sind Mörder"-Diskussion der 80er und 90er), kann sich auch der Soldat uneingeschränkter mit der Gesellschaft im Ganzen identifizieren.

Ich sehe daher die Bundeswehr heute besser als vor 20 Jahren in der Gesellschaft verankert.

28. Juni 2019: Von Gerald Heinig an Erik N.

Meiner Meinung nach schafft die Wehrpflicht eine erheblich bessere Verankerung des Militärs in der Bevölkerung, bzw. vermeidet, dass das Militär eine Art „Parallelgesellschaft“ wird. Was wir im Moment leider erleben.

Tut sie das? Die Akzeptanz des Militärs war zu meiner Zeit in GB viel besser als die der Bundeswehr hier in Deutschland, als ich '91 hier ankam.

Und woher kommt diese Idee, daß "Parallelgesellschaften" entstehen können? Hat man so etwas schon mal beobachtet?

Die meisten Putschversuche (erfolgreich oder nicht) die ich kenne, sind mit Wehrdienstleistenden gemacht worden. Spontan fallen mir Brasilien, Argentinien, Irak, Libyen, Russland, Portugal und Spanien ein. England, Australien und die USA hatten dagegen mit ihren Berufsarmeen noch keinerlei Probleme mit ambitionierten Militärs.

Zum Thema "Söldner": ein Söldner ist jemand, der primär des Geldes wegen als Soldat tätig ist. Kein Mensch geht wegen der guten Bezahlung zur Bundeswehr (oder zur Fremdenlegion oder sonst wohin)! Ein richtiger Söldner würde für jeden Arbeitgeber arbeiten. Würden die meisten Bundeswehrsoldaten morgen bei der Russischen Armee anfangen, wenn man ihnen 5000 Euro mehr im Monat zahlen würde? Mit absoluter Sicherheit nicht, erst recht nicht, wenn sie dann auf ehemalige Kameraden schießen müßten.


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