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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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Offensichtlich fanden bei dem CoPi nach einer längeren Auszeit (weshalb?) Re-Tests statt.

Diese Frage stelle ich mir auch. In den Interviews und Statements von Winkelmann und Spohr wurde nie von
psychologischen Retests gesprochen. Die beiden bezeichnen wohl das normale Medical und den SIM-check zur Lizenzverlängerung oder Wiedererlangung als Retest.

Andreas L. war 2007/2008 auf der Flugschule. Im September 2013 fing er bei GW an. Fünf Jahre liegen dazwischen. Eine gewisse Zeit lang arbeitete er als Flugbegleiter. Doch einige Jahre fehlen.
Eigentlich untypisch für eine LH Karriere.
27. März 2015: Von Erik N. an Norbert S.

https://www.focus.de/panorama/welt/er-steuerte-den-airbus-in-die-felsen-vermerk-in-akte-zeigt-andreas-l-hatte-massive-psychologische-probleme_id_4573954.html

27. März 2015: Von Lutz D. an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]
Oh weja.
Damit können wir sämtliche Bemühungen, Behörden davon zu überzeugen, auch mal zu Gunsten des Piloten zu entscheiden, wenn Indizien vorliegen oder vorlagen (!), die auch nur leichte Zweifel an der Zuverlässigkeit begründen, ad acta legen.
Die zuständigen Stellen haben soeben gelernt, dass Bewährung, Nachsicht und Verhältnismäßigkeit keine Kategorien ihres Handelns sein können.
Für viele Piloten mit ähnlicher Krankengeschichte wird das das aus bedeuten. Die Bild wird - vielleicht sogar zu recht fragen - warum man einen Irren ins Cockpit ließ und der Mythos, die Lufthansa selektiere besonders streng ist tatsächlich Geschichte.

Ist das gerecht? Darauf die richtige Antwort zu finden fällt heute schwerer als vor ein paar Tagen.
27. März 2015: Von Hofrat Jürgen Hinrichs an Erik N. Bewertung: +10.00 [10]
Moin,

bevor jetzt die ganzen "ein Irrer im Cockpit, das konnte ja nicht gut gehen"-Spekulationen losgehen, nur ein kurzer Hinweis: je nach Untersuchung leiden 15-25% aller Menschen mindestens einmal im Leben an einer depressiven Episode. Das gilt auch für Piloten, Lokführer, Herzchirurgen, Forenteilnehmer...

In Deutschland sterben ca. dreimal so viele Menschen durch Suizid, wie im Straßenverkehr. Jedes Jahr. Ein erweiterter Suizid ist allerdings sehr selten. Daher ist es aus statistischen Gründen prinzipiell nicht möglich, durch ein wie auch immer geartetetes Testverfahren die hierzu bereiten Kandidaten zu erkennen. Man hätte in jedem Falle, vor Allem angesichts der Häufigkeit depressiver Erkrankungen, eine extrem hohe Rate an falsch positiven Ergebnissen, also "unschuldig gegroundeten".

Die einzig valide Aussage in diesem Zusammenhang ist, so schmerzlich das auch ist: hinterher ist man immer schlauer.

Grüße
27. März 2015: Von Lutz D. an Hofrat Jürgen Hinrichs
Die stimme der Vernunft ein letztes Mal zu hören, bevor es losgeht, tut gut, Jürgen.
Die Öffentlichkeit wird weniger Einsicht zeigen.
27. März 2015: Von Wolff E. an Lutz D. Bewertung: +1.00 [1]
Es würde mich leider überhaupt nicht wundern, wenn der Gesetzgeber "aus blinden Aktionismus" heraus nun neue Gesetze bezüglich Einstellungs- und Eignungstest sowie jährliche Wiederholgungstest bei Linienpiloten erlässt. So eine Art MPU für Piloten, diese allerdings jährlich. Da muss dann jeder "bibbern" der gerade sich von seinem Partner trennt oder einen nahen Angehörigen verloren hat.

Wird unter dem Strich vermutlich nicht viel bis gar nichts bringen und wieder zu 99 % die Falschen treffen, ähnlich der ZÜP, die auch keinen Terroristen verhindert hat. Und die ZÜP kam, weil ein verwirrter Nicht-Pilot einen Motorsegler aus Babenhausen entführte. Mit der Folge, das normale Bürger mit nicht terroistischen Gedanken nun durch "beamtenwillkür" ihre Lizenz verlieren, weil Sie z.B. ein Konkursverfahren laufen haben, die Steuererklärung falsch gemacht oder eine Vorstrafe wegen Körperverletzung haben. @Bundestag, setzen "6", Thema und Zielsetzung leider völlig verfehlt.

Wirklich sehr, sehr traurig...
27. März 2015: Von Gismar Dr.med. Dr.rer.soc. Ziegler an Wolff E.
@ Hofrat: Das ist völlig richtig! Und mit Tests geht das ohnehin nicht, diese Einschätzung ist viel zu komplex. Mein erster Patient, der sich suizidiert hat, tat dies in einer sehr guten Phase! Nicht in der Depression! Er wollte nur nie wieder die Depression erleiden müssen? Solche Gedanken können wir nie 'testen'.
Sicherheit wird es nie zu 100% geben.
27. März 2015: Von Markus Doerr an Wolff E.
Wie oben schon gesagt, die ZÜP wird nur um die MPU erweitert.
Das wird es zu riskant eine Lizenz in Deutschland zu halten. Ausflaggen ist dann die einzige Möglichkeit, wenn die Behörden keine Gnade mehr walten lassen.

27. März 2015: Von Carsten G. an Markus Doerr

Dabei gibt es doch eine ganz einfache Lösung des Themas und somit Vermeidung des Risikos eines solchen Suizids: vollständiges Verbot des Fliegens (Ironie aus).

Das Problem der "bruchsicheren" Tür halte ich für den wesentlicheren Ansatz, solche Vorgänge künftig zu verhindern. Das 2-Personen-Cockpit wird bei LH/GW und anderen kommen und verringert damit eventuell der Risiko solcher Vorfälle - mehr als standardisierte Befragungen eines Psychologen. Übrigens: gehört bei RyanAir schon länger zu den SOPs.

@Dr. Ziegler. Habe ich in meinem Bekanntenkreis auch erlebt. Genauso. Kommentar des Therapeuten: " In tiefer Depression ist Suizid eher unwahrscheinlich. Erst nach der Talsohle des Tiefs findet der Patient die Kraft dem ein Ende zu setzen."
27. März 2015: Von Dr. Thomas Kretzschmar an Lutz D. Bewertung: +3.00 [3]
Ab jetzt sind alle Flieger, die, warum auch immer, eine Auflage wegen eines Problems im Medical haben (SIC) stigmatisiert. "SIC" lässt nicht erkennen, um welches Problem es sich handelt, ob ein etwas stärkerer Sehfehler, eine koronare Herzkrankheit, eine Laserkorrektur der Augen oder eine durchgemachte depressive Periode die Ursache war. Und das Kürzel "SIC" suggeriert irgendwas mit SICherheit. Bei der Bewerbung wird "SIC" ein K.O.-Kriterium werden. Ein Flieger kann bei einem Burn-Out, vor dem niemand sicher ist, sicher sein, nachher schnell arbeitslos zu werden. Also wird er sich nicht (ganz schlecht) , oder unzureichend (auch nicht gut) behandeln lassen, da die damit verbundene Arbeitsunfähigkeit vom AMC überprüft werden muss, ob die auslösende Krankheit gegen eine Tauglichkeit spricht. Ein Gutachter des AMC wird nach dieser Geschichte auch nicht mehr eine sichere Prognose bescheinigen. Mir graust es vor der Zukunft und der Überreaktion der Bürokraten.
Moin Herr Kollege,

der Begriff "Test" war von mir in einem eher methodologischen Sinn gemeint, umfasst also ausdrücklich auch die psychiatrische Exploration und Einschätzung. Auch diese ist ja nach testtheoretischen Kriterien mit einem Fehler 1. und 2. Art behaftet, trifft also eine mit Unsicherheiten behaftete Aussage, sei es diagnostisch oder prognostisch.

Ich gebe Ihnen völlig recht, auch ich habe diese Erfahrung leider machen dürfen.

Viele Grüße
27. März 2015: Von Dr. Günther Schönweiß an Erik N. Bewertung: +4.00 [4]

»SIC« (»specific regular medical examination«) im Medical bedeutet, daß der Pilot aus einem Grund, der die Kompetenz des Fliegerarztes/AMC übersteigt, regelmäßig zur eigentlichen fliegerärztlichen Untersuchung einen aktuellen externen Befund zur Ermittlung der Flugtauglichkeit vorlegen muß. Unterstellt man, daß dies beim GW-CoPi ein externes neurologisches/psychiatrisches/psychologisches Gutachten war, so ist der praktische Beweis erbracht, daß kein Psycho-Test und kein Psycho-Doc der Welt in der Lage ist, (erweiterte) Suizidalität sicher vorherzusagen. Bleibt zu hoffen,daß das vom Referat L5 (Flugmedizin) des LBA auch so gesehen wird, sonst wandern wir vielleicht doch bald regelmäßig zur Psycho-ASU (absolut sinnlose Untersuchung) …

27. März 2015: Von Juergen Baumgart an Carsten G. Bewertung: +1.00 [1]
Alles zu kurz gedacht.... Wieder blinder Aktionismus ...

Was soll das "2-Mann-Prinzip" bringen, wenn dann z.B. gerade die 2te Person die man reinholt den Selbstmord verüben will ?
Da muss ich sagen der Winkelmann hat recht, 100%ige Sicherheit wird's halt nicht geben....
Sonst hätten wir die schon lange und würden uns momentan nicht über dieses Thema unterhalten müssen.
27. März 2015: Von Juergen Baumgart an Juergen Baumgart Bewertung: +1.00 [1]
Eigentlich noch ein Erfolg der Terroristen:

Diese Türen wurden ja nach den Anschlägen von 2001 eingebaut und haben diesen Ablauf sozusagen erst möglich gemacht.
Frage: Wieviel echte Anschläge haben Sie seither wohl wirklich verhindert ?
27. März 2015: Von Carsten G. an Juergen Baumgart
Also zumindest muss man in der 2-Personen-im-Cockpit-Variante einen anderen vorab ausschalten, bevor man das tun kann, was passiert ist. Der CoPi wird das Prozedere sicherlich durchgespielt haben und nicht völlig spontan agiert haben. Hätte der Captain das Cockpit nicht verlassen, könnten die 150 Menschen wohl noch leben - bis zum nächsten Versuch.

Aber ich stimme zu - vollständig eliminieren kann man das Risiko nie, ein Restrisiko (furchtbares Wort in diesem Zusammenhang) bleibt.

PS @Juergen - das war auch mein Gedanke. Wie viele Anschläge verhindert worden sind, kann man nicht sagen. Aber ziemlich sicher sagen kann man wohl, dass die Stahltüren nicht nur diesen einen erweiterten Suizid begünstigt haben.


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