 |
|
Bei uns ist der Segelflug um das Jahr 2000 an Nachwuchsmangel eingegangen. Klare Ursache: Der Zeitbedarf passte nicht mehr ins persönliche Budget. Wir waren nur 20 Leute, der Gruppenbetrtrieb lief nur mit Anwesenheitsquoten ab 50%, und das ging und geht in moderner Zeit einfach nicht. An Flugbegeisterung und Thermikfähigkeiten hat es nie gemangelt. Heute sind wir ein Motorfliegerverein, der von damals 70 auf 250 Mitglieder gewachsen ist.
|
|
|
So ähnlich wird es auch bei unseren Segelflugverein kommen. Viele Flugschüler bemängeln bei dem Vereinsbetrieb die lange Anwesenheit bei zu wenig Segelflugschulstarts. Wer nicht um 9 Uhr beim Aushallen da ist, der fliegt nicht, oder sehr spät als letzter am Tag, wohlbemerkt dieser muss dennoch am Tag mithelfen, den Segelflugbetrieb zu organisieren, also Startschreiber, Seilrückholer, Windenfahrer und Flugleiter, Segelflugzeuge mit dem Tracktor wieder zum Start rollen. Segelflug im Verein ist sehr Zeitintensiv. Nicht wenige Segelflugschüler kommen zur Überzeugung, bei einer kommerziellen Segelflugschule schneller mit weniger Zeitaufwahd zur Segelfluglizenz zu kommen. Ich sehe das inzwischen genau so.
Im Verein kommen die Flugschüler an dem Tag zu 3, maximal 4 Windenstarts.
Im Verein fliege ich wesentlich günstiger, aber heutige Segelflugvereine, zumindest unser, hat nur noch Kunststoffsegelflugzeuge, ASK 21 für die Grundschulung bis zur Alleinflugreife, danach Discus. Im Verein haben wir Doppelsitzer der Marke Arcus M, Eigenstartet, Kaufpreis etwa 340 000 Euro. Prost malzeit. Für mich entwickelt sich der Segelflugsport zu einen reiche Leute Sport. Für das Fliegen im Arcus müssen erhebliche Eigenanteile bezahlt werden. Somit sammelt sich eine Verdienstgruppe in den Vereine, welche auch das Geld dazu hat, in einer kommerziellen Segelflugschule innerhalb eines Monats die Segelfluglizenz im Ganztagesflugbetrieb zu erreichen.
Zudem bildet sich unter den Vereinsmitgliedern eine nicht unerhebliche Anzahl von Mitglieder, welche eigene eigenstartfähige Segelflugzeuge kaufen, und so eigentlich vereinsunabhängig werden.
|
|
|
Als ich 1968 mit 14 Jahren anfing, war der Segelflug die von Motorfliegern bemitleidete Armejungenabteilung. Heute sieht es genau so aus wie du es beschreibst - aber der Motorflug ist doch keine Alternative. Auto fahren mit einer zusätzlichen Dimension und besserer Aussicht ist ja ganz nett - aber ist das wirklich so viel Geld wert? Vom FLIEGEN her keinesfalls, vom REISEN her vielleicht schon. Also zurück zum Ur-Poster: Ihm sei gesagt, dass genussvolles Segelfliegen nicht ohne relativ große Opfer und Durchhaltevermögen zu haben ist.
|
|
|
Beitrag vom Autor gelöscht
|
|
|
Motorfliegen macht man, Segelflieger ist man!
Es ist kein Wunder, dass bei sehr vielen Segelfugvereinen die aktive Mitgliedschaft fast ausschliesslich aus Schülern und Rentnern besteht. Dazwischen haben einfach sehr wenige Menschen die Zeit, den Lebensstil eines Segelfliegers (also von SR am Samstag bis SS am Sonntag auf dem Platz) zu leben. Und noch weniger PartnerInnen von Segelfliegern haben Lust dies im Wohnwagen am Platz ebenfalls zu tun...
|
|
|
Zum Einen wollen die Kolleginnen und Kollegen in Kirchheim, Poppenhausen, Bruchsal, Pociunai, Bielsko-Biała, Potchefstroom, usw. ja auch an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben. Das gilt ebenso für die in Wichita, Wiener Neustadt, Dulluth Mi, usw.
Dann kann man einen Arcus M 2024 wohl kaum mit einem Doppelraab 1952 vergleichen. Hm, eine C172 von 1955 mit einer Skyhawk 2024 dagegen ... * duckundrennweg *
|
|
|
Eigentlich paradox... Es wird hier oft über umweltfreundliches Fliegen diskutiert, aber eigentlich ist es mit dem Segelfliiegen schon lange erfunden. Tatsächlich wird ob der Verplanungen der Leute Segelfliegen anscheinend immer unattraktiver, da der Zeitaufwand schon da ist und man am Anfang auch den Magen trainieren muss, Aber so ist es halt manchmal mit der Nutzung der Naturkräfte. Auch die jugendlichen Umweltfreunde, die mit dem Segelschiff den Atlantik umweltfreundlich überqueren wollten und wegen Flaute lang gebraucht haben und dann bei Seegang oft "die Fische fütterten" mussten dies erfahren...
Man muss sich halt beim Segelfliegen viel intensiver mit dem Wetter befassen und lernen Luftströmungen/Aufwinde/Flugwege optimal zu nutzen. Bringt aber fürs fliegerische Gesamtverständnis sehr viel, auch fürs Motorfliegen.
|
|
|
Es gibt auch immer noch die K6 oder K8 im vierstelligen Euro-Bereich. Kann man auch den ganzen Tag oben bleiben damit.
|
|
|
Bei den Vereinssegelflugbetrieben bin ich als Segelflugschüler den ganzen Tag am Flugplatz gebunden, vom Aushallen bis zum Einhallen.
Im Schnitt gibt es 5 Flugschüler, je nach Wetterlage bekommt jeder 3 bis 5 Schulstarts. Oft wird danach im Sommer um 18 Uhr aufgehört, selbst wenn man noch gute 2 Stunden schulen könnte.
So bekommt der einzelne Flugschüler am Tag etwa 3 Schulstarts, in Abhängigkeit des Wetter, wenn man gute Thermik aus der Winde bekommt, dann hat der Flugschüler maximal eine Schulstunde. Und damit hat es sich am Tag.
In einer kommerziellen Segelfluhgschule kaufe ich einen Fluglehrer für den ganzen Tag, und das Schulflugzeug dazu. Dann kommt mir kein anderer in die Quere. Natürlich kostet dann so ein Schulungstag 150 bis 200 Euro. Ich kann mit dem Fluglehrer vorher den Tag planen, um wie viel Uhr ich komme, und wann ich gehe. In gemeinsamer Absprache wird vorher ein vernünftiger Durchführungsplan gestaltet. Je nach persönliche Eigenschaften und individuellen Ermüdungserscheinungen und Wetter können am Tag etwa 5 bis 20 Windenstarts pro Flugschüler gemacht werden. Wenn dann 4 Wochen am Stück gebucht wird, kann ich mir vorstellen, die Abschlussprüfung zu machen.
Ich habe mal Fallschirmspringen gemacht. Am Tag kommen schon 10 Sprünge aus 4000 Meter zusammen, das kostet alles etwa 500 Euro/Tag. Nur zum Vergleich.
|
|
|
Also nen ganzen Tag in ner K8 sitzen - dann noch mit der Originalsitzschale mit dem Knubbel für das Schrimpäckchen? Also ich weiss ja nicht ...
Aber ja - im Prinzip geht das.
Und bevor man in eine "früher war Alles besser"-Nostalgie verfällt: Aus der Erinnerung war es in den 80ern auch schon so, dass bei uns Segelfliegern hauptsächlich Schüler und Rentner waren. Und schon damals galt der Spruch, dass man entweder genug Zeit, oder genug Geld zum Fliegen hat, aber nie beides - und wer mehr Zeit als Geld hat fliegt Segel, wer mehr Geld als Zeit hat, fliegt Motor.
|
|
|
Hey, mal nicht so jammern, Ich habe alle Bedinungen für Silber-C in der Ka8 geflogen, inklusive 5h Hangflug, aua.
|
|
|
Sehr gut, da haben wir etwas gemeinsam. Meine Silber C stammt aus 1974 ebenfalls auf Ka 8b, alles in EDFG erflogen, incl 5:50 h am Hang mit 1260 m Startüberhöhung. diese fast 6 h wurden langeweilig, also habe ich mich mit einem Looping versucht, nachdem mir der Dreck vom Kabinenboden in die Nase und die Augen flog, habe ich das Manöver wieder gelassen Ka6E dann Streckenflug nach Bamberg mit 130 km. Rückflug dann aus Bamberg nicht vollständig geschafft, musste so 5 km vor EDFG mangels Thermik zu den Kühen Also vor ziemlich genau 50 Jahren.
Damals gabs noch keine Medien die über eine "Notlandung eines unerfahrenen Segelfliegers in einer Kuhweide" berichtet hätten. (Ironie aus).
|
|
|
Hättest du eine umkehrkurve geschafft?
Die kühe hätten die augen verdreht und
Marco einen sonderpreis für rückholung und
Inspection gemacht...
|
|
|
|
13 Beiträge Seite 1 von 1
|
|
|
 |
|
|
|
 |
|
 |