unterschiedliche Darstellung von Vereisungsbedingungen
Ich würde so ketzerisch sein und behaupten, Vereisungsbedingungen lassen sich mit aktueller Technik kaum vorhersagen. Man kann es grob eingrenzen auf in Wolken 0 bis -40 Grad C. Aber genauer wird es schwer.
Es hängt sehr vom Flugzeug ab. Unterschiedliche Flugzeuge setzen ganz unterschiedlich Eis an. Deshalb sind selbst aktuelle Pireps ungenau. Wenn man schnell unterwegs ist erwärmen sich die Vorderkanten und jemand der langsamer fliegt hat plötzlich ein Problem.
Es hängt vom Flugverlauf ab. Wenn man mit vollen Integraltanks und -40 C kaltem Treibstoff ankommt, friert da selbst oberhalb von 0C noch ordentlich etwas an. Und in gefrierendem Regen setzt man selbst knapp oberhalb von 0C schnell Eis an.
Vereisung tritt real nur in einem Bruchteil der vorhergesagten Fälle auf und dann allgemein auch eher schwach. Aber selten kommt es dann dicke. In ganzen 7 Jahren fliegen quasi nach Kalender (mit FIKI) hatten wir 2x unangenehmes Eis. Einmal war es im Steigflug dann doch mehr als gedacht und die Zelle hat trotz deice dann 30 Minuten komische Geräusche gemacht bis es im Reiseflug weg sublimiert ist. Vermutlich unbedenklich aber trotzdem unheimlich. Das andere mal kam bei ca. FL280 plötzlich Eis nahe -40C. Habe ich zuvor nicht gesehen aber an dem Tag wurde die Luft wohl so schnell gehoben, dass noch flüssiges Wasser da war. Sehr unangenehm weil man bei der Kälte die Boots nicht mehr benutzen will, um keinen $$$ Schaden zu haben.
-> Im Ergebnis führt jedes "herantasten" ohne gutes deice dazu, dass man denkt ist schon nicht so wild bis man dann irgendwann auf die Mütze bekommt. Selbst mit FIKI muss man gut aufpassen.