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11. November 2023 08:19 Uhr: Von Mario Fest an Yury Zaytsev
Das bei Austrocontrol „alles“ viel besser sein soll und beim LBA alles unmöglich, hört man oft. Aber eher als Allgemeinplatz. Du scheinst Dich dazu eingearbeitet zu haben. Es wäre schön, wenn Du das Relevante mal zusammenfasst. Wie läuft das ab? Man macht in Deutschland seine Flugstunden, die theoretische Prüfung in Österreich und die praktische Prüfung wieder in Deutschland mit einem deutschen Prüfer? Die Fragen müssten doch eigentlich im Prinzip die gleichen sein? es geht also nur um die schnelle Terminfindung und ein etwas „netteren“ Service?! Und dafür reist man nach Österreich?
11. November 2023 10:33 Uhr: Von Yury Zaytsev an Mario Fest Bewertung: +2.00 [2]

Wie läuft das ab? Man macht in Deutschland seine Flugstunden, die theoretische Prüfung in Österreich und die praktische Prüfung wieder in Deutschland mit einem deutschen Prüfer? Die Fragen müssten doch eigentlich im Prinzip die gleichen sein?

Zunächst einmal braucht man in Deutschland eine ATO, die flexibel genug ist, die Unterlagen bei einer EASA-Behörde nach Wahl einzureichen. Bei vernünftigen ATOs ist das kein Problem, da es im Grunde keinen Unterschied macht (solange du dich selbst um Paperwork und Examiner Differences kümmerst), bei unvernünftigen will man vielleicht nicht ausbilden.

Als nächstes musst du die Formularseite deiner Behörde finden und dich schlau machen. Bei AustroControl findest du das hier (jetzt erste Hausaufgabe für dich, gibt es so eine Seite auch beim LBA, oder sind die Formulare ganz clever über die ganze Materna-Seite verstreut?)

https://www.austrocontrol.at/piloten/pilotenlizenzen/formulare_part-fcl

EASA Examiner Differences sind hier zu finden:

https://www.easa.europa.eu/en/domains/aircrew-and-medical/aircrew#group-easa-downloads

Dann brauchst du noch ein Medical. Soweit ich weiß, kannst du die Erstuntersuchung ganz normal in Deutschland machen und dann den Antrag von AustroControl verwenden und AME sagen, dass er die Unterlagen dorthin schicken soll. Ich selbst habe aber ein Medical beim LBA erworben, und dann müsste ich später erst nachweisen, dass ich überhaupt eines habe, und dann mühsam transferieren. Ich hätte einfach eine Mail geschrieben oder angerufen und nachgefragt, worauf ich achten muss, wenn ich die Erstuntersuchung in Deutschland beabsichtige mit dem Ziel, eine Lizenz bei AC zu erwerben.

Die theoretische Prüfung kann man entweder vor Ort in Österreich oder online (bei einem Remote-Testcenter) ablegen. Die Details sind hier beschrieben: https://www.austrocontrol.at/piloten/pilotenlizenzen/pruefungswesen . Die Fragen kommen von ECQB-PPL - https://aircademy.com/ecqb-ppl-en/ . Nicht alle deutschen Behörden verwenden ECQB, daher kann es Unterschiede geben, aber der abgefragte Stoff ist natürlich derselbe.

Dann braucht man ein Funkzeugnis. Das kann man wieder in Österreich machen ( https://www.fb.gv.at/Pruefungen/pruefungen-flug.html ) - oder in Deutschland und dann anerkennen lassen (im Gegensatz zum Medical ist das absolut in Ordnung und unproblematisch).

Zuletzt muss man den praktischen Teil absolvieren und von der ATO zur Prüfung angemeldet werden. Das kann ein FE(A) in Deutschland machen, die Unterlagen müssen dann aber in Österreich eingereicht werden.

Was ich hier beschrieben habe, gilt aber für alle EASA Behörden, nicht nur für AustoControl. Unterschiede gibt es hauptsächlich im Funkbereich - viele haben kein separates AZF- / BZF-Zeugnis, sondern einfach ein RT-Privilege innerhalb der Lizenz.

AustroControl ist für Deutschsprachige nur insofern besonders interessant, als Muttersprachler dort Level 6 Deutsch eintragen lassen können und die Amtssprache Deutsch ist. Bei den anderen Behörden ist die Landessprache Amtssprache, die Kommunikation erfolgt in Englisch und für Level 6 Deutsch muss eine Prüfung abgelegt werden (was aber unproblematisch ist).

es geht also nur um die schnelle Terminfindung und ein etwas „netteren“ Service?! Und dafür reist man nach Österreich?

Ich persönlich sehe folgende Vorteile (dies ist keine persönliche Erfahrung):

  • Verwaltung funktioniert überhaupt (*)
  • Schnelle und örtlich flexible Termine
  • Professioneller Service
  • Eintragung der deutschen Sprache
  • Keine ZÜP

(*): Solange man nicht betroffen ist, ist alles in Ordnung. Wenn man aber monatelang auf ein Rating warten muss und/oder jahrelang durch Behördenversagen gegrounded wird, wofür man dann nie eine Entschädigung bekommt, dann macht es weniger Spaß.

Muss jeder für sich selbst wissen, es gibt mehr als genug Privatpiloten, die eine Lizenz beim LBA haben und viele davon haben damit kein Problem. Einfach alle zwei Jahre die SEP per Handeintrag durch den Prüfer verlängern lassen und gut ist. Aber sobald man mit der Behörde interagieren muss, wird es kompliziert - aber die Mehrheit braucht das nicht, und das ist auch in Ordnung.


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