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Mein Ansatz hier wäre also nicht dem Fliegerkameraden durch ggf. am ende nicht zu rechtfertigende Denunziation in rechtliche Bedrängnis zu bringen, sondern der Ansatz wäre hier objektive Hinweise darüber zu sammeln wie gründlich und gewissenhaft der Fliegerarzt der das Medikal ausgestellt hat so ist.
Noch einmal: Der Fliegerarzt kann nur eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Untersuchung machen. Ich lese aus diesem Post von Dir tatsächlich folgendes heraus: Du forderst, dass der Fliegerarzt seine Berechtigung zur Ausübung seiner Tätigkeit verliert, weil er Alkoholismus nicht detektiert. In meiner Familie gibt es (leider) Alkoholkranke. ALLE (so viele sind´s zum Glück nicht!) - ohne Ausnahme - übten oder üben verläßlich ihre Jobs aus. Einer meiner Onkel (er ist mittlerweile gestorben, drum schreibe ich es hier) baute ein Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern auf; trotzdem (oder vielleicht auch deswegen ?) war er schwerster Alkoholiker. Er fuhr pro Jahr ca. 30.000 bis 40.000 km mit dem Auto. Neben ihm lag immer eine Mineralwasserflasche, stark versetzt mit Wodka (sehr schwer erkennbar, weil man den praktisch nicht riecht). Meine Schwester fuhr vor mehr als 25 Jahren bei ihm im Auto mit, trank einen Schluck aus der Flasche, ohne sich was dabei zu denken: Erst da kriegte sie das erste mal mit, was eigentlich los war... Erst weitere 10 oder 15 Jahre später konnte ich sehr offen mit ihm darüber sprechen, da er erst zu diesem Zeitpunkt Einsicht zu seiner Krankheit zeigte... unter anderem erhielt ich in diesem Gespräch tatsächlich sehr interessante Einblicke, wie so ein Mensch tickt (u.A. stete Kontrolle, ob beim KFZ auch ja alle Lampen funktionieren, keine Geschwindigkeitsübertretungen begehen, immer peinlichst genau Pannendreieck, Verbandskasten - nicht abgelaufen, Warnweste mithaben etc., um möglichst nie unerwartet in eine Polizeikontrolle zu kommen... Immer Pfefferminzbonbons lutschen etc. Der Alkoholiker, der zum Fliegerarzt geht, um sein Medical zu bekommen, wird aller Wahrscheinlichkeit nach genauso handeln...
Zumindest bei mir ist es so, dass ich den Fleigerarzt (mittlerweile nur noch) einmal in 2 Jahren sehe; Ich finde es schon stark, dass Du in so einem Fall den Fliegerarzt zur Verantwortung ziehen möchtest, währenddessen Du einen möglichen Weg - ich sage bewusst nicht DEN (einzig möglichen !) - als "nicht zu rechtfertigende Denunziation" bezeichnest...
Edit: Auch wenn ich meinen Fleigerarzt nur sehr selten sehe (zum Glück sehe ich generell Ärzte sehr selten, ausser zu Routineuntersuchungen), habe ich ein sehr gutes Vertrauensverhältnis. Deine Grundhaltung unterstellt aber allen Fliegerärzten erstmal, dass sie ihren Job nicht richtig macchen (siehe Dein letzter Post). Ich glaube, dass da zu mehr als 90 % der "Fehler" beim Bewerber um ein Tauglichkeitszeugnis liegen, da er z.B. wichtige Angaben nmicht macht/Informationen bewusst vor dem Fliegerarzt zurückhält bzw. verschweigt (siehe z.B. Herrn Lubitz)...