Ich versuche es jetzt einmal mit einer ehrlich gemeinten Erklärung, in der Hoffnung, dass Du dich damit ernsthaft beschäftigst.
Was bezahlst Du eigentlich für Strom? Strom kommt aus der Steckdose, und in Deutschland hast Du als normaler Haushaltskunde genau einen Stromvertrag mit einem Dienstleister. Darüber hinaus hast Du noch ein Anschlussverhältnis zum Netzbetreiber, das ist aber nur bei Störungen relevant für die Entschädigung.
Du zahlst an deinen Stromanbieter eine Grundgebühr und einen Betrag pro kWh, sagen wir mal 30 Cent.
Damit der Strom aber tatsächlich bei Dir in der Steckdose ankommt, braucht man viele Dienstleister. Dein Stromanbieter kauft diese Leistungen alle ein und bündelt die, die Kosten für alle diese Dienstleister sind in deiner Grundgebühr und dem Strompreis eingepreist.
Du musst Dir den Strommarkt wie eine virtuelle Kupferplatte vorstellen. Dein Stromanbieter muss zu jeder Zeit so viel Strom einspeisen (= von Kraftwerken einkaufen) wie seine Kunden zu dieser Zeit verbrauchen. Bei Haushaltskunden gibt es das sogenannte Standardlastprofil, also ein Durchschnittskunde. Bei 1 Million Haushaltskunden wird angenommen dass sie um 7 Uhr das Licht anschalten, Mittags kochen, Abends Tagesschau gucken und dann das Licht ausmachen. Über 1 Million Kunden passt diese Standardlastkurve dann ziemlich genau. Sprich diese Kurve sagt dass du um 7 Uhr Morgens pro Kunde vielleicht 500 W einspeist, Mittags 3kW, Nachts dann 150 Watt. Du musst als Stromanbieter also zu diesen Zeiten Strom einkaufen.
Das ist der reine Stromeinkauf. Den Preis dafür kann man auf unterschiedliche Arten bilden, aber hier sind erneuerbare Energien günstig, zumindest mittelfristig. Erneuerbare Energien haben hohe Kapitalkosten die erst erwirtschaftet werden müssen, dafür sind die Brennstoffkosten 0 und die Wartung verhältnismäßig gering.
Der Strom muss dann vom Kraftwerk zu Dir kommen. Dafür muss er zum Übertragungsnetzbetreiber, das sind die mit den großen Strommasten. Die steuern auch das Stromnetz und greifen ein, wenn Du zu irgendeiner Zeit zu viel oder zu wenig Strom einspeist, also wenn deine Kunden mehr Strom brauchen als sie brauchen müssten. In dem Fall greift der Übertragungsnetzbetreiber ein und greift auf seine Kraftwerksreserve zu, die dann die Lücke schließen oder über Pumpspeicherpumpen Strom aus dem Netz nehmen, oder die Aluhütte, die dann aufgrund eines Vertrages mit dem ÜNB ausgeschaltet wird und dafür Geld bekommt.
Das zahlt dann der Stromanbieter als sogenannte Regel oder Ausgleichsenergie.
Nehmen wir aber mal an, Einspeisung und Verbrauch sind gleich. Dann zahlt dein Stromanbieter ein paar Cent an den ÜNB als Durchleitungsentgelt, quasi Strommaut.
Von der Übertragungsebene geht es an die Verteilebene. Auch die kassieren Netzentgelte für die Nutzung der Stromleitungen. Diese Entgelte sind reguliert, weil das ein Monopol ist. Dann geht der Strom durch den Stromzähler, auch der kostet etwas, und dann kommt er bei dir an. Die Kommunen berechnen für die Netzbetreiber noch Konzessionsabgaben, die machen die Netzentgelte teurer.
All das zahlst Du, eingepreist in den Vertrag mit deinem Stromanbieter. Und wenn man das Stromnetz umbaut für Milliarden, sind die Netzentgelte erst mal teurer. Dafür wird der eingespeiste Strom immer billiger.