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25. Mai 2022: Von Malte Randt an F. S. Bewertung: +1.00 [1]

Ich finde, diese Verkürzung wird der Situation nicht gerecht. Die Entscheidung der EU kommt weder plötzlich noch unerwartet. Sie ist grundsätzlich auch gerechtfertigt.

Ist es nicht vielmehr so, dass das Konzept "Eigenverantwortung" bei Industrie und Verbrauchern in Teilen der allgemeinen Luftfahrt schlicht gescheitert ist und wir jetzt die Folgen versäumter Innovation tragen müssen?

Dass TEL und die Scavenger (z.B. 1,2-Dibromethan oder 1,2-Dichlorethan) sowie die bei der Verbrennung entstehenden Bleioxide und Bleibromide bzw. Bleichloride extrem gesundheitsschädlich sind, war spätestens in den 1970er Jahren hinreichend erforscht und belegt.

Dass diese Emissionen zum Schutz von Mensch und Natur reduziert werden müssen, ist in westlichen Ländern seit den 1980er Jahren wissenschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Konsens. Inzwischen ist TEL im Autokraftstoff weltweit geächtet. Algerien war das letzte Land, in dem verbleites Autobenzin verkauft wurde, dort ist es seit letztem Jahr auch endgültig verboten.

Warum werden trotzdem auch heute noch Flugmotoren produziert und verkauft, die ohne TEL nicht sicher funktionieren? Warum haben wir Kunden den Status Quo akzeptiert und kaufen solche Produkte? Warum fliegen wir nicht längst primär mit bleifreiem Benzin, wenn das technisch bei 60-70% der Flugmotoren möglich ist?

Wenn man den Regierungen in den USA oder der EU etwas vorwerfen will, dann eher eine zu lasche und inkonsequente Regulation.

Bei Autos haben die USA stringent gehandelt: 1975 wurde der Verkauf neuer Autos, die nicht "bleifrei" fahren konnten, verboten. 1996 wurde dann der Verkauf bleihaltigen Benzins in den gesamten USA untersagt. Dieser Übergang ließ sich wirtschaftlich gestalten.

In Deutschland wurde 1984 ein Katalysator zur Zulassungsvoraussetzung für neue Autos, diese konnten aus technischen Gründen nur noch bleifrei tanken. Bleihaltiges Normalbenzin wurde 1988 verboten. Bleihaltiges Superbenzin blieb länger erlaubt aber wurde höher besteuert. In der Folge wurde es immer weniger nachgefragt und per EU-Regulation ab 2000 ganz verboten.

Eine Branche die selbst unfähig zur Veränderung war, hätte vielleicht auch solche "Leitplanken" benötigt. Jetzt muss es halt schneller gehen. Sicherlich wird man auch nach 2025 noch fliegen können - mit technischen Lösungen bei vorhandenen Motoren, alternativen Motoren oder alternativen Kraftstoffen. Davon könnten am Ende sogar europäische Unternehmen profitieren .


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