Die Studie finde ich auch gelungen. Zum ersten Mal sehe ich, dass sich jemand mit dem Business Case auseinandersetzt und dabei nicht nur die (beschönigten) Betriebskosten der Hersteller verwendet.
Es wird auch klar herausgearbeitet, dass die direkten Flugkosten weniger als ein Viertel der Gesamtkosten ausmachen und die kostenmäßige Verbesserung gegenüber Helicoptern nur in wenigen Ausnahmen gegeben ist.
Ein Business Case, der heute mit Helicoptern nicht funktioniert, wird in Zukunft wohl auch mit Flugtaxis nicht funktionieren. Man könnte natürlich argumentieren, dass ein eVTOL weniger Lärm und weniger Schmutz verursacht, aber das kommt meist erst nach den Sicherheitsbedenken, wenn es um Genehmigungen von innerstädtischen Landemöglichkeiten geht. Und bei denen muss eVTOL erst noch belegen, dass die Ausfallsicherheit bei Millionen von Starts und Landungen in akzeptabler Größenordnung liegt.
Es wird definitiv Nischenanwendungen für eVTOL geben, aber ein Massenmarkt ist äußerst unwahrscheinlich. Jedenfalls nicht solange die Preise für Energie weiter steigen und vor allem keine neue Batterietechnologie entdeckt wird, die die Energiedichte verdoppelt und den Preis halbiert (bezogen auf die Gesamtspeicherkapazität über alle nutzbaren Ladezyklen).
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Zu Lilium:
Ich verstehe nicht, wie man Steuergelder für solch ausweglosen Unterfangen verschwendet. Statt 100 Mio. in ein zum Scheitern verurteiltes Unternehmen zu versenken, sollte man eher die Universitäten und forschungsnahen Gesellschaften (Max-Planck, Fraunhofer, Helmholtz, etc.) unterstützen, damit diese in der Grundlagenforschung für Batterietechnik oder allgemein Energiespeicherung aktiver sein können. Das ist 100x besser investiert zur Förderung des Technologie-Standortes Deutschland.