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17. Juli 2020: Von Erik N. an Mich.ael Brün.ing

Die Argumentationsweise der Flugtaxikritiker ist ähnlich wie diejenige der Kritiker des Elektroautos - ganz vorne dabei die ach so technisch brillante deutsche Automobilindustrie - bis dann Tesla kam und es möglich machte. Einfach weil Musk es wollte, und es schaffte, jahrelang Defizite mit Aktienemissionen zu kompensieren.

Natürlich kann man Physik nicht zerreden. Die Argumente der Flugtaxigegner tun das auch nicht.

17. Juli 2020: Von Wolff E. an Erik N. Bewertung: +3.00 [3]

Ob Tesla so ein gutes Beispiel ist, wage ich zumindest in Frage zu stellen. Da wurden Milliarden verbrannt, bis Tesla erste kleine Gewinne erzielte. Bis die verbrannten Milliarden wieder verdient werden, kann es, wenn überhaupt, noch lange dauern. Einzig durch die Phantasie des Börsenkurses am Leben erhalten gibt es Tesla vermutlich. Wenn jetzt viele Großaktionäre Kasse machen würden, würde der Aktienkurs zusammen brechen. Und das eigentliche Problem des E-Autos hat weder Tesla noch Porsche, Audi oder sonst wer gelöst. Reichweite Bei höherem Autobahntempo. Mein SL macht locker 500 km/h bei Tempo zwischen 160-220 km/h. Mein Diesel 200 ps SUV schafft locker 700 km bei ca 150-180 km/h. So ziemlich alle E-Autos, die ich auf der Autobahn sehe, fahren ca 100-120 km/h "schnell" also eher langsam. Das wäre ungefähr so, wenn ich mir eine SR22 turbo kaufe und in 2000ft mit 35% power fliegen würde.

17. Juli 2020: Von Erik N. an Wolff E.

Ohne einen Hype wie ihn Tesla erzeugt hat, wäre die bisher jahrelang defizitäre Ergebnisgeschichte längst zu Ende. Jetzt fängt es an, sich auszuzahlen.

17. Juli 2020: Von Wolff E. an Erik N. Bewertung: +2.00 [2]

Erik, das sehe ich allerdings nicht so. Ich vergleiche den Tesla-hype gern mit Apple. Es ist schick, teuer und man kann zeigen, dass man sich das leisten kann. Gilt wie gesagt für Apple und Tesla gleichermaßen. Viel zu viele Ungereimtheiten. Wieviel Autos hat BMW letztes Jahr verkauft und wieviel Tesla? Die Akzeptanz von E-Autos ist in der breiten Bevölkerung nicht wirklich groß. Ganz abgesehen vom Preis und der nicht ganz gelösten Umweltproblenen bei Produktion der Akkus und der nicht immer grüne Strom bei der Produktion und Betrieb....

Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

17. Juli 2020: Von Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu an Erik N. Bewertung: +1.00 [1]

Exakt, und da irrst Du m.E., Wolf:

Jetzt wird mit E-Autos auch auf dem deutschen Markt Geld verdient. Auch wenn die Zulassungszahlen immer noch gering sind: Im Moment ist es quasi ein Anbietermarkt: Du kannst bei jedem Autohändler mit einem Bündel Geldscheine reinmarschieren und mit einem Diesel- oder Benziner-Neuwagen nach freier Wahl postwendend vom Hof fahren - beim BEV klappt das nicht. Und in dieser Situation ist Tesla das Apple unter den Smartphones - das Original, die Philosophie, das Image. Alles, was man braucht, um Geld zu verdienen, während es die anderen eher nicht tun, sondern ggf. quersubventionieren, um ihre CO2-Flottenziele zu erreichen.

Und andererseits hinkt der Vergleich an dieser Stelle: Der private PKW ist in geringer werdendem Maße, aber nach wie vor ein Statussymbol. Für meinen Patensohn ist das coolste Auto eben aktuell kein Veyron o.ä., sondern ein Tesla S als Inbegriff des "Du hast es geschafft und bist cool". Wenn ich aber von der Kneipe nach Hause möchte, ist mir herzlich schnurz, ob ich nun in einem Mercedes-Taxi oder Honda-Taxi heimgefahren werde. Mutmaßlich wird - bis zu den ersten schweren Unfällen und einer folgenden "ich werde nicht in ein Flugtaxi vom Typ xy steigen"-Einstellung die Marke im Hintergrund stehen und die Ökonomie der erbrachten Transportleistung im Vordergrund. An dieser Stelle hakt der Tesla-Vergleich.

P.S. @Wolf: Wir haben parallel geschrieben - amüsant, dass wir beide zum Apple-Vergleich kommen, allerdings mit unterschiedlichen Ergebnissen.

17. Juli 2020: Von Sven Walter an Georg v. Zulu-eZulu-schwit-Zulu Bewertung: +2.00 [2]

Ich wag mal ein paar Prognosen, ohne Investor oder Ing zu sein:

a) 80%+X der verkauften Kleinwagen im Jahre 2035 in D werden BEVs sein.

b) 2035 werden wir 400 Flugtaxis in D haben, und 90% des Umsatzes wird in der Mitteldistanz generiert von 80 - 350 km.

c) Ein Tempolimit werden wir zum Glück noch nicht haben in D, aber es wird immer weiter zerfasert mit Nacht-, Schallschutz- und Baustellenbremsen, weil wir überbürokratisiert und unfähig zum vernünftigen Bauen & Planen geworden sind.

Was aus den Premiumautomobilen wird, ist mir persönlich wumpe, weil ich auch dann ein Fliegerforum mit dem Vergleich von Pipistrel Pantera Hybrid/ elektrisch/ Lycosaurier zur SR22G13 immer noch viel spannender finden werde als die Menüdefizite von Daimler und BMW.

Die Börse reagiert über, ja, aber wie wichtig Software ist für Autos in der Zukunft scheint irgendwie bei denjenigen, die auf höchstem Niveau Blech seit Jahrzehnten stanzen noch nicht vollständig in die DNA eingesickert zu sein. Wenn das stimmt, was man liest, dass da Tesla 3 - 5 Jahre Vorsprung hat, kann man das auch mit den Kapitalreserven der Weltmarktführer nicht schnell aufholen. Guckt euch die Zusammensetzung von DAX und DowJones von 1960, 1980, 2000 und 2020 an und man wird sich bewusst, dass die schöpferische Zerstörung tatsächlich ganz gut funktioniert. Wo steht die DeuBa nochmal heute auf dem globalen Kapitalmarktranking?

Ach ja, Motorisierung der Flugtaxis: Solange Hybrid in der Mitteldistanz bis die Ladekapazitäten die realen Entfernungen von 80 - 350 km sicher mit 30 min Reserve erreichen. Die Betonplatte 800 m vom bebauten Kaff wird wegen des BImschG relativ leicht und oft genehmigt werden. Jeder Mittelständler, dem der Zeitvorteil in der Provinz einen Nutzen bringt, wird das problemlos durchgedrückt bekommen. Das Killerargument Arbeitsplätze zieht immer. (nur wird er damit nicht nach München kommen, weil die ja GA gerne raushalten. Es sei denn, bei der Allianzarena drückt der FC Bayern ein paar Landeplätze durch, weil da ja eh niemand wohnt und gestört würde).

Lehre für uns daraus: Wir müssen unsere Plätze mit Zähnen und Klauen verteidigen, um "demnächst" starke Verbündete zu bekommen. Die Geräuschemissionen ummantelter elektrischer Propeller sind lächerlich gering im Vergleich zu jedem Rettungsheli. Das kann man bereits jetzt in dB gut bewerten.

hallo sven

ich lege widerspruch zu punkt b ein.

wenn natürlich viele platzhalter (vereine, komunen als flugplatzbetreiber etc) den betreibern der lufttaxis ladestationen, landegärten etc zur verfügungstellen und damit die wichtigkeit eines verkehrslandeplatzes wie landshut oder eggenfelden oder itzehoe oder vielleicht auch noch der geschlossenbleibende BER unterstützen könnten, dann sehe ich die zahl möglich - anders - schwierig.

mfg

ingo fuhrmeister

Klar, kann ich nicht abweisen. Wenn indes in Cannes, London-City und Sao Paulo der Regelbetrieb sicher läuft, wird ein Krumen auch bei uns abfallen. Siehe die Mehrheiten für den Erhalt von Kiel-Holtenau und Lüneburg. Wenn es also Flüster-eVTOLs sein werden, wird es "nur" die üblichen NIMBYs als Widerstand geben. Dann haben wir aber immer noch ca. 700 vorhandene Fluglandefelder, von denen eh gestartet werden kann. Solange die halb so laut oder noch leiser sein werden auf den untersten sagen wir 2000 Fuß wie ein Tragschrauber oder eine 182er, werden es Hunderte werden.

Das Ausrollen in die Fläche kommt dann per Einzelgenehmigung. Die gibt's ja auch für ULs recht problemlos. Macht nur fast keiner.

18. Juli 2020: Von Stefan Jaudas an Sven Walter Bewertung: +1.00 [1]

@ Gestern 23:06 Uhr: Von Sven Walter

Hm. Das sehe ich anders.

a) 2035 ist ja weit genug weg.

b) 2035 ist ja weit genug weg.

c) Tempolimit werden wir haben bis dahin. Haben wir schon. Fast überall. Die 130 auf der Autobahn werden wir auch noch bekommen. Wenn sowohl die Grünen als auch die Schwarzen sich endlich dazu durchringen können, das nicht als Stöckchen zu sehen, das sie sich gegenseitig wegwerfen können. Aber für alle Seiten ist das als Scheinthema so toll, dass sogar die Grünen das eben nicht so schnell durchsetzen wollen.

c) Permiumautomobile sollten niemandem in D-Land wuppe sein, der nicht 20% der Leute auf Harz4 und eine nachhaltige Entindustrialisierung haben will. Die Verkehrsverächter wissen da halt leider nicht, auf wlecher Seite ihr Brot gebuttert ist.

c) Wie ist nochmal die Recyclingquote bei Tesla? Ganz viel Plastik (und da auch noch Duroplast mit Fasern) gegenüber Blech ist wieso besser? Und die tollen ökologischen wie sozialen Zustände überall wo Cobalt, Lithium und seltene Erden abgebaut werden? Also, wenn diese ganzen Lieferkettenhaftungen kommen sollten, dann ist bei den E-Autos ganz schnell der Strom aus.

c) Jeder Mittelständler, dem der Zeitvorteil in der Provinz einen Nutzen bringt, würde schon jetzt seinen Hubschrauberlandeplatz problemlos durchgedrückt bekommen. Also, entsprechende Hubschrauber kenne ich jetzt nur zwei. Einmal im Nachbarkreis, aber der steht sogar auf einem regulären Flugplatz. Und einmal der bekannte Trikotagenhersteller auf der Westalb. Anscheinend ist der Zeitvorteil doch recht relativ. Wenn man da mal die Zulassungszahlen anschaut, D-Hxxxx gegenüber D-Ixxx, D-Gxxx, D-Fxxx, D-Cxxx und ggf. noch D-Bxxx ...

"Die Geräuschemissionen ummantelter elektrischer Propeller sind lächerlich gering im Vergleich zu jedem Rettungsheli. Das kann man bereits jetzt in dB gut bewerten."

*LOL* Bei uns die letzten Jahre ab und zu ein Fantrainer drüber im Anflug auf den Nachbarplatz. In ca. 1000 Meter GND. Das erste Mal als der kam, haben alle hochgeschaut, "was ist denn das? Muss ein Jet sein. Ein alter, lauter Jet - immerhin sind da zwei Beulen hinten am Rumpf. Aber was für ein Typ?" Bis jemand bei FR24 nachgeschaut hat und gefragt hat "was ist denn ein RFB?" ... und nein, das war nicht der Motor, der den Lärm verursacht hat.

Bei

"Wir müssen unsere Plätze mit Zähnen und Klauen verteidigen, um "demnächst" starke Verbündete zu bekommen."

bin ich d'accord. Aber auch diese Flugtaxitypen sind da eben keine Verbündete, sondern Konkurrenten und Kuckucksküken - Vorsicht vor feindlicher Übernahme bei Vergesellschaftung der Kosten.

Wie viele old-school Heli-Dienste in Sinne der angestrebten E-Autonomen-Flieger gibt es in "Cannes, London-City und Sao Paulo" bereits? Eben, die Zahl ist überschaubar. Und wenn man von Platz zu Platz fliegt, wieso nicht traditionell mit Flugzeugen? Also, mit dem VTOL von Flugplatz zu Flugplatz zu fliegen bringt genau NULL Mehrwert. Alles andere unterliegt den üblichen wirtschaftlichen, finanziellen, rechtlichen und gesellschaftlichen Randbedingungen und Vorbehalten.

Und wenn ich mir die bisherigen PAVs so anschaue, dann bin ich verhalten optimistisch, dass das wieder im Sande verlaufen wird. Technologisch, rechtlich, und vor allem wirtschaftlich. Diese Dinger sind einfach eine Scheinlösung auf der Suche nach einem Problem.


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