Ok dann frage ich nochmal:
Was ist an einem Auto oder Flugzeug mit Ottomotor, das 5 Liter Altöl pro Jahr anfallen lässt (mal 50 Millionen Autos sind das schon 250 Millionen Liter Altöl, bzw. 250.000 Tonnen pro Jahr allein in Deutschland) und ohne Katalysator (mit seltenen Edelmetallen) extreme Schadstoffe produziert, dessen Antriebsstoff aus der Erde kommt und über tausende Kilometer transportiert wird, manchmal mit leichten Nebenwirkungen (Deepwater Horizon, Brent Spar, Exxon Valdez), besser als an einem Elektroauto das mit Strom aus der Nordsee fährt?
Nichts, und hinzu kommt dass 2/3 der Energie dabei verschwendet werden. Für gebrauchte Lithium-Akkus wird es einen Zweitmarkt und auch irgendwann eine Recycelfähigkeit geben. Bei der Gewinnung gibt es auch in Chile schon Ansätze von Umweltschutz - ich habe diese Doku gesehen, aber sie verzerrt das Bild auch etwas.
Ich bin übrigens nicht grün sondern tatsächlich eher konservativ. Mir geht die CO2-Diskussion tierisch auf die Nerven. Ich fahre nicht Fahrrad und Bahn (Bahncard 100) wegen der Eisbären, sondern weil das für mich die schönste bzw. in meinem Falle praktischste Art der Fortbewegung (Hamm nach Essen über A2 und A40 ist Mist, Bahn fährt 45min) ist. Meines Erachtens könnten die anderen Parteien hier tatsächlich punkten wenn sie den Umbau des Verkehrssektors und die Sektorenkopplung wirklich fördern würden anstelle nur alte Parolen zu reißen. Dafür muss man noch nicht mal Klimaschutz anführen (mag ja ein netter Nebeneffekt sein, ist mir persönlich aber nicht wichtig), man kann auch strategische Unabhängigkeit von anderen Ländern und Kostenersparnis von Importen als Ziel vorgeben.
Stattdessen war ich erschüttert dass zum Beispiel die FDP diese ganzen Zukunftsthemen alleine den Grünen überlässt. Wenn zB ein Brüderle 2013 kurz vor der Bundestagswahl ernsthaft ein PV Moratorium fordert (die ganzen Betriebe die die Dinger aufbauen sind übrigens klassische FDP Klientel) dann muss man sich über 4,9% nicht wundern. Leider habe ich da bis heute kein Umdenken gesehen. Dabei könnte man die Grünen mit ihrem Bevormundungsansatz (Motorradverbot am Wochenende, Tempolimit) eigentlich wunderbar bekämpfen. Ich will aber keine Partei die nur rückwärtsgewandt ist, sondern eine, die auch auf erneuerbare setzt, gerne auch mit marktwirtschaftlichen Elementen (aber ohne dauernd Knüppel zwischen die Beine zu werfen um es regulatorisch abzuwürgen), eine die auch in der Stadt auf menschenwürdige Lebensqualität mit mehr Radverkehr setzt), und die dafür sorgt dass wir unsere Führungsrolle in diesen Bereichen auch behalten.
So das war jetzt ein etwas off-topic gehender Rundumschlag. Mein Punkt war aber der: Die Ökos sagen wenigstens was sie wollen. Das ist mir lieber als zu behaupten was alles nicht geht. Denn angeblich war es auch unmöglich dass 60GW aus erneuerbaren Energien kommen. Das geht, und oh Wunder, unser Stromnetz hält es sogar aus. Gerade w e i l wir gute Leute haben die das möglich machen.