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21. Dezember 2020: Von Till Gerken an Alexander Siegel

Ich habe gerade noch einmal auf Stratux Europe nachgeschaut und dort scheint man voll auf OGN umgestiegen zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob FLARM tatsächlich noch dekodiert wird, aber wenn ich die Grafik richtig verstehe, dekodiert er scheinbar alles, was auf 1090MHz und 868MHz reinkommt, egal, welches Protokoll das ist.

https://github.com/b3nn0/stratux

Muss meine Kiste mal wieder aktualisieren.

21. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Alexander Siegel Bewertung: +1.00 [2]

Sorry, solche Datenkraken und Datenschleudern wie OGN & Co, das geht gar nicht. Nicht mal, wenn die irgendein Mandat hätten.

Mit "Sicherheit" haben die rein gar nichts zu tun. In den USA nennt man solche Leute, glaube ich, "leeches".

Oder kann sich jemand vorstellen, wenn das jemand als "Open Street Network" machen würde mit Kameras, die auf die Straßen gerichtet sind, und welche alle Kennzeichen erfassen und verarbeiten, die da zufällig vorbeikommen? Vorher gefragt würde natürlich niemand, und wer was dagegen hat, muss sich dann halt einen "do not track" Aufkleber neben das Nimmernschild kleben?

21. Dezember 2020: Von Eric Frenken an Stefan Jaudas Bewertung: +3.00 [3]

Dieser Vergleich hinkt m. M. n. gewaltig. Ein entgegenkommendes Auto auf einer 2-dimensionalen Ebene wird mit 99,99%iger Sicherheit rechtzeitig gesehen. Außerdem gibt es klarere Strukturen als im Luftraum (Straßen, Rechtsfahrgebot, etc.). Für Luftverkehr im 3-dimensionalen Raum trifft das eher nicht zu. D. h., das Interesse der Luftverkehrsteilnehmer, Informationen über andere Verkehrsteilnehmer zu bekommen, dient der Sicherheit aller und überwiegt den Interessen einzelner.

Wer sich dagegen ohne triftigen Grund sperrt, sollte m. E. nicht am Luftverkehr teilnehmen dürfen.

21. Dezember 2020: Von Alexander Siegel an Stefan Jaudas

O K, diese Meinung kann ich verstehen obwohl ich anderer Meinung bin da sonst auch FR24, RadarBox24 .......verboten werden muss..

Gibt es auch einen Vorschlag zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation bis DER Standard vollständig eingeführt ist um schon jetzt mehr Flugsicherheit zu erreichen?

Vielen Dank und viele Grüße

Alex

21. Dezember 2020: Von Chris B. K. an Alexander Siegel Bewertung: -1.00 [1]

Aus meiner Sicht sind ADS-B und FLARM in Kombination in einem Gerät z. Zt. für den SICHT-Flug die wertvollsten Informationen.

Natürlich ist es unerklärlich warum manche den vorhandenen Transponder nicht vollumfänglich einschalten.

Wenn es ADS-B und FLARM in einem Gerät sein soll, fallen mir aktuell in Deutschland nur Stratux und Air Traffic von Air Avionics ein. Wobei ich da Stratux den Vortritt geben würde, weil es eine größere Gemeinde gibt, die das Ding weiterentwickelt bzw. an die aktuellen Gegebenheiten anpaßt. Wie gesagt denke ich da an die FLARM-Updates, egal ob sie nun im 3-, 6-, 12- oder 18-Monatsrhythmus kommen. Bei propritären Geräten würde ich mich nicht wundern, wenn der Hersteller irgendwann den Support einstellt und die Geräte damit wertlos werden. Bei unseren Segelfliegern (FLARM only) war es jedenfalls so, daß sich eine Zeit lang alle gewundert haben warum immer weniger Ziele angezeigt werden, bis die Erleuchtung kam, daß es an der alten Firmware-Version liegt. Seitdem wird verschärft drauf geachtet.

Was den Transponder angeht, könnte ich mir vorstellen, daß es einfach Bequemlichkeit bzw. fehlende Checklisten als Ursache sind. Ich weiß nicht wie es Euch ergangen ist, aber mir wurde eingetrichtert den Transponder am Boden beim Rollen tunlichst auf Standby zu schalten, weil es sonst bei den anderen Teilnehmern zu viele Warnungen geben würde. Er soll erst im letztmöglichen Moment vor dem Aufrollen auf die Piste aktiviert werden. Wenn die anderen Piloten das auch so gelernt haben, dann ist die vergessene Aktivierung schnell geschehen.

Wobei ich aber zugeben muß, daß ich es heute auch nicht mehr so mache. Der Transponder wird im Verlauf der normalen Abflugcheckliste von mir aktiviert. Dann rolle ich halt mit Mode 7000 über den Taxiway. So bin ich jedenfalls wirklich abflugbereit, wenn ich alles abgearbeitet habe und rolle und muß nicht mehr daran denken: "Du mußt ja noch den Transponder aktivieren". Die Checkliste arbeite ich jedenfalls nicht erst am Rollhalt ab. An dem Punkt bin ich abflugbereit, um nicht den Verkehr hinter mir unnötig aufzuhalten. Dort am Rollhalt, am Abflugpunkt oder vor der Tankstelle länger zu stehen als unbedingt nötig empfinde ich als absolut unfair gegenüber den anderen Piloten. Drum schiebe ich meinen Vogel nach dem Tanken z.B. auch immer sofort ein paar Meter weiter ins Gras, damit die Anderen auch sofort tanken können.

Bin gerade am Überlegen, ob man den TQ KTX2.v2 Transponder so programmieren kann, daß er beim Einschalten gleich 7000 Mode S mit ADS-B out squawkt. :-?

21. Dezember 2020: Von Markus S. an Chris B. K.

Ich weiß nicht wie es Euch ergangen ist, aber mir wurde eingetrichtert den Transponder am Boden beim Rollen tunlichst auf Standby zu schalten, weil es sonst bei den anderen Teilnehmern zu viele Warnungen geben würde.

Wer diesem Irrglauben - aus Zeiten alte Radar Technik - glauben schenkt, dem sei der YouTube Kanal der DFS und dieses Video empfohlen: https://youtu.be/psNgS2_nh9g

21. Dezember 2020: Von Malte Höltken an Chris B. K. Bewertung: +1.00 [1]

21. Dezember 2020: Von Malte Höltken an Eric Frenken Bewertung: +6.00 [6]

Es würde reichen, die Ausstrahlungen anonymisierbar zu gestalten. Für Traffic Awareness ist weder Kennzeichen, noch genauer Typ notwendig. Flugzeugklasse, Position, vor jedem Flug randomisierte ID und der Vektor reichen vollkommen.

Datenschutz bzw. andere Datenschutzbedürfnisse mit "Dann sollst Du nicht fliegen dürfen" zu begegnen hilft weder der Akzeptanz, noch der Sache und erst recht nicht dem Erhalt unserer Grundrechte.

22. Dezember 2020: Von Roland Schmidt an Chris B. K. Bewertung: +1.00 [1]

Also fasse ich mal zusammen, was man alles gegen Mid-Airs in der Mike-Klasse tun kann:

  • Transponder mit ADS-B Out
  • Stratux ADS-B / Flarm Receiver
  • Den Vogel gelb anmalen

Sonst noch etwas?

Rausgucken, FIS rasten ;-)

22. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Eric Frenken Bewertung: +2.00 [2]

Sorry, aber

"Dieser Vergleich hinkt m. M. n. gewaltig."

Nein, der Vergleich hinkt überhaupt nicht.

Ihr Vergleich hinkt, und das ganz gewaltig:

"Ein entgegenkommendes Auto auf einer 2-dimensionalen Ebene wird mit 99,99%iger Sicherheit rechtzeitig gesehen. Außerdem gibt es klarere Strukturen als im Luftraum (Straßen, Rechtsfahrgebot, etc.). Für Luftverkehr im 3-dimensionalen Raum trifft das eher nicht zu. D. h., das Interesse der Luftverkehrsteilnehmer, Informationen über andere Verkehrsteilnehmer zu bekommen, dient der Sicherheit aller und überwiegt den Interessen einzelner."

Und dazu braucht man FR24 oder OGN oder wie sie alle heißen wieso genau? Also, ich hatte bisher immer den Eindruck, das erledigen XPDR, TCAS, FLARM, irgendwann dann auch mal ADS-B. Und das vorzugsweise Peer-to-Peer. Das war doch eigentlich das Konzept dahinter?

Wieso will da jemand die Flugsicherung nicht nur ersetzen, sondern sich auch noch gleich zu einem privaten Daten- und Luftraumblockwart machen?

Sowas wie OGN ist für die gewünschte "Sicherheit" vollständig unnötig. Die sind daran nicht mal beteiligt. Das sind schlicht Datenspanner der übelsten Sorte.

Um zu meiner Analogie zurückzukommen, danke, die passt 100%ig. So Dinge wie Notbremsassistent, Abstandsassistent, Einparkhilfen, usw., usw. (als Analogie zu FLARM, XPDR, ADS-B, ...) funktioneiren prima, ohne dass jemand die Bewegungsprofile aller Fahrzeuge erfasst, verarbeitet, und in Echtzeit irgendwo im Internet darstellt. Weil, für Ihre Sicherheit auf der Straße ist es völlig unerheblich, dass sie sehen können, dass der PkW mit dem amlichen Kennzichen AB-CD1234 500 km von Ihnen entfernt gerade mit 140 auf der A5 fährt. Für Ihre Sicherheit in der Luft ist es völlig unerheblich, dass Sie sehen können, dass sich die D-EXYZ 500 km von Ihnen entfernt gerade mit 120 kts in 4200 ft auf Nordkurs befindet. Und wo die jeweils gestartet sind, und wo die überall unterwegs waren seither. In beiden Fällen ist es für Ihre Sicherheit noch viel irrelevanter, wenn Sie dies Nachts um drei von Ihrem heimischen Computer aus tun. Also, erklären Sie doch mal, wie und wieso all dieses Ihre "Sicherheit" erhöht?

"Wer sich dagegen ohne triftigen Grund sperrt, sollte m. E. nicht am Luftverkehr teilnehmen dürfen."

Danke, dass Sie jeden vom Luftverkehr aussperren wollen, der Ihre persönliche Neugier zum Aufenthaltsort aller Anderen nicht befriedigen will.

22. Dezember 2020: Von Willi Fundermann an Chris B. K.

"Ich weiß nicht wie es Euch ergangen ist, aber mir wurde eingetrichtert den Transponder am Boden beim Rollen tunlichst auf Standby zu schalten, weil es sonst bei den anderen Teilnehmern zu viele Warnungen geben würde. Er soll erst im letztmöglichen Moment vor dem Aufrollen auf die Piste aktiviert werden."

Halte ich - wie Markus - auch für Unfug. Auf einigen Plätzen, z.B. LSZH, ist es sogar ausdrücklich vorgeschrieben, am Boden, ab Verlassen der Parkposition, bzw. bis zu deren Erreichen, den Transponder anzuschalten.

22. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Malte Höltken Bewertung: +1.33 [2]

Hallo,

"Es würde reichen, die Ausstrahlungen anonymisierbar zu gestalten. Für Traffic Awareness ist weder Kennzeichen, noch genauer Typ notwendig. Flugzeugklasse, Position, vor jedem Flug randomisierte ID und der Vektor reichen vollkommen."
Jein. Das Problem sind nicht die Systeme an sich, sondern die Datenspanner am Boden.
Aber das wird sein wie mit der ZÜP. Ich werde jetzt mal polemisch - die Schnittmenge,derer, die gerne sich und noch viel mehr Anderen bei Fliegen ungefragt 24/7 zuschauen wollen, und jener, die eine erfolgreiche ZÜP als eine Art Ritterschlag ansehen, wird nicht insignifikant klein sein.
"Datenschutz bzw. andere Datenschutzbedürfnisse mit "Dann sollst Du nicht fliegen dürfen" zu begegnen hilft weder der Akzeptanz, noch der Sache und erst recht nicht dem Erhalt unserer Grundrechte."

Datenschutz hat damit eigentlich gar nichts zu tun also Argument. Weil, die fraglichen Systeme funktionieren ganz toll völlig unabhängig von den ganzen Datenspannern. Das Problem sind diese Datenspanner. Auch wenn es Leute gibt, selbst in diversen Verbänden, welche diese Datenspanner irgendwie für "Helden" halten. Schon komisch, wie selektiv viele Leute werden, wenn es um den Schutz anderer (!) Leute Daten geht, die aber die eigene Neugier kitzeln ...

Und nicht von ungefähr veröffentlich z.B. die DFS mit ihren StanlyTrack nur sehr, sehr spezifische Spuren von sehr, sehr spezifischen Fluggeräten. Aber im Gegensatz zu den ganzen Datensaugern fühlt sich die DFS an die einschlägigen regeln gebunden und wird sogar einen Justiziar haben ...

22. Dezember 2020: Von Markus S. an Stefan Jaudas Bewertung: +0.33 [1]

Das Problem warum die Hersteller auf OGN zurückgreifen ist die geringe Reichweite der Systeme wie Flarm. Wer mit zehn Milliwatt sendet erreicht keinen großen Bereich. Aus diesem Grund geht man den Umweg über das OGN. Malte hat aber vollkommen recht, man könnte es komplett anonymisieren. Es gibt keinen Grund ein Kennzeichen und den genauen Flugzeug Typ darzustellen. Selbstverständlich auch nicht den bisherigen Flugweg.

Die ganze Sache wird noch schlimmer wenn man dem Glauben schenken darf was über den Fliegermagazin Podcast zu Vernehmen ist. Es geht um ein Projekt wo in jedes Fluggerät (vom Paraglider bis zum Airliner) Flarm eingerüstet werden soll um so Drohnen Operatoren die Integration am Luftraum zu ermöglichen. https://www.fliegermagazin.de/podcast/

Darauf freuen sich dann die wirklich ekelhaften Datenkraken wie Flightradar 24, ADS B Exchange, Radarbox, ETC.

22. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Markus S.

... und so viel dann zum Thema "autonomes" Fahren, Fliegen oder sonstwas.

Wenn man zusätzliche Systeme braucht, sei es bei anderen Verkehrsteilnehmern, sei es und/oder bodengestützt, dann mag das alles Mögliche sein, aber eben nicht autonom.

"Autonomie" - der größte Hype Hoax des 21. Jahrhunderts.

Und für mehr als das, was FLARM kann, war FLARM nie vorgesehen. Wer also ein 20-Kilometer-FLARM will, der muss eben die Sendeleistungen hochsetzen. Mit allen damit verbundenen Folgen.

Außerdem, OGN ist eine reine Hobbybude. Ebenso wie FR24. Jetzt stellen wir uns mal vor, daraus müsste eine zertizierte, flächendeckende Infrastruktur werden. Von GND bis UNLIM. Wer soll das tun? Wer soll das bezahlen? Darf ich da das hässliche Wort Sichtflugvignette in den Mund nehmen? Und dass diese dann natürlich streng "gerecht" bepreist wäre ... wie man solche streng "gerechten" Gebührenordnungen gestalten kann, kann man ja an denen für den Funk (Frequenzschutz, ...) sehen ... und zum "wer": TollCollect vielleicht?

22. Dezember 2020: Von Till Gerken an Stefan Jaudas Bewertung: +2.33 [3]

Stefan, ich glaube, man muss schon unterscheiden, wer was mit welcher Zielsetzung macht. Zunächst einmal ist das Statement von Malte, dass die Funkübertragung von ADS-B und FLARM auch anonym statt finden könnte, völlig richtig. Insofern ist ein großer Konstruktionsfehler im System selbst.

Weiterhin zielen die meisten Projekte in diesem Bereich ja nicht darauf, explizit einzelne Piloten zu deanonymisieren. Man macht es halt "weil's geht". OGN kommt aus dem Segelflug und es gibt auch diverse legitime Anwendungsbereiche, wie z.B. das Verfolgen von Wettbewerben, das generieren von Thermikkarten, etc. Und ganz ehrlich, ich finde es super, dass sich aus dem Ansatz auch weitere Verwendungsmöglichkeiten finden lassen, wie nämlich ganz konkret die Verbesserung der Traffic Awareness über die einzelnen Systemgrenzen hinweg.

Last but not least finde ich es viel cooler, ein nicht-kommerzielles Projekt, welches bereits einiges ihrer Quelltexte auf Github veröffentlicht, darin zu unterstützen, zu einem System zu werden, was für alle einen großen Mehrwert bietet.

Davon unbenommen ist die berechtigte Kritik an Anbietern, die ihr kommerzielles Interesse über das Interesse einzelner an ihrer Privatsphäre stellen, wie an anderer Stelle im Forum mehrfach berichtet wurde.

Ich bin nur nicht dafür, gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten. Denn ganz ehrlich, wenn wir es schaffen würden, über OGN FLARM und ADS-B über die Systemgrenzen hinweg zu vereinen, evtl sogar noch den Wetteruplink einzubauen - warum nicht?

22. Dezember 2020: Von Markus S. an Till Gerken

Denn ganz ehrlich, wenn wir es schaffen würden, über OGN FLARM und ADS-B über die Systemgrenzen hinweg zu vereinen, evtl sogar noch den Wetteruplink einzubauen - warum nicht?

Die Technik die wir flächendeckend brauchen gibt es bereits in USA, ist erfolgreich im Einsatz und heißt ADS-B. Wenn man das konsequent verfolgen würde, dann braucht keiner ein Hobby Projekt wie Flarm welches rein aus der Not der Segelflieger entstanden ist. Jede Powerbank kann heute den Strom für einen Transponder liefern.

22. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Till Gerken Bewertung: +2.00 [2]

Till,

wenn ich Till sagen darf ... ;-)

"Stefan, ich glaube, man muss schon unterscheiden, wer was mit welcher Zielsetzung macht. Zunächst einmal ist das Statement von Malte, dass die Funkübertragung von ADS-B und FLARM auch anonym statt finden könnte, völlig richtig. Insofern ist ein großer Konstruktionsfehler im System selbst."

Habe ich ja nicht bestritten. Nur, wie bekommt man das "anonym" hin, ohne dass sich da die Datensauger wieder reindrängeln?

"Weiterhin zielen die meisten Projekte in diesem Bereich ja nicht darauf, explizit einzelne Piloten zu deanonymisieren. Man macht es halt "weil's geht". OGN kommt aus dem Segelflug und es gibt auch diverse legitime Anwendungsbereiche, wie z.B. das Verfolgen von Wettbewerben, das generieren von Thermikkarten, etc. Und ganz ehrlich, ich finde es super, dass sich aus dem Ansatz auch weitere Verwendungsmöglichkeiten finden lassen, wie nämlich ganz konkret die Verbesserung der Traffic Awareness über die einzelnen Systemgrenzen hinweg."

Genau das war das Ziel von FR24 und von OGN von Anfang an, das mit dem "weil's geht". Und die sind erst minimalst zurückgerudert, als es da Gegenwind gab. Und OGN kommt eben nicht "aus dem Segelflug". Das war lediglich eine kleine Gruppe mit ganz wenigen Segelfliegern dabei, die zeigen wollten, was für tolle Datenhechte sie sind. Und die haben das eher heimlich still und leise gemacht.

Deren erstes, einziges und primäres Ziel war nie irgendwelche Sicherheit, sondern schlichter Voyeurismus gepaart mit Profilneurose ... "schaut, was wir alles Tolles machen können, uns alle(s) Andere(n) ist uns dabei sch**ßegal". Die "Sicherheitsfeatures" waren dann ein Nachgedanke und ein Feigenblatt. Die haben sich nicht entblödet, anderer Leute Datenbanken zu saugen, und diese Daten ohne Einverständnis oder Wissen der Betroffenen mit ihren eigenen Daten zu verknüpfen und zu veröffentlichen. Da hatte sich mancher gewundert, der sich da angemeldet hatte, um mit seinen Spezis besser Teamflug zu machen, dass dann plötzlich seine Tracks in Echtzeit bei OGN aufgetaucht sind, Mit Name, Kennzeichen, und, und, und ...

Die haben FLARm gehackt. FLARm hat da aber leider kein Thema daraus gemacht.

Die von Dir genannten "legitimen Anwendungsbereiche" hätten prima mit einem eigenen "OGN-Tracker" funktioniert. Und das wäre dann in Ordnung. Aber eben nur das. Sprich, wer mit OGN was zu tun haben will, der baurt sich so einen Tracker ein, und alle Anderen werden in Ruhe gelassen. Aber das wäre halt wieder mühsam, langwierig und teuer, und würde deren "Helden-Herren-aller-Daten"-Status beenden.

"Last but not least finde ich es viel cooler, ein nicht-kommerzielles Projekt, welches bereits einiges ihrer Quelltexte auf Github veröffentlicht, darin zu unterstützen, zu einem System zu werden, was für alle einen großen Mehrwert bietet."

Nur dass die Datenkühe, die da gemolken werden, nie gefragt wurden. Würde das alles über jeweils eigene Hardware (Tracker) gehen, und würden nur Leute damit belästigt, die sich positiv dafür anmelden müssten vorher, und sich auch wieder abmelden könnten, dann wäre alles OK. Positivbeispiel dazu, dass es halt auch anders geht: skylines.aero. Niemand hat sich je über skylines.aero beschwert.

Und ein großer Teil der Quelltexte stammt von OGN? Komisch, dass die dann erst mal immer die FLARm-Signale entschlüsseln müssen ...

"Davon unbenommen ist die berechtigte Kritik an Anbietern, die ihr kommerzielles Interesse über das Interesse einzelner an ihrer Privatsphäre stellen, wie an anderer Stelle im Forum mehrfach berichtet wurde."

Eben. Würden sich all diese Datenklauer an Recht, Anstand und Sitte halten, dann gäbe es keine Probleme. Aber dazu sind die grundsätzlich nciht in der Lage. Weil das denen das Geschäftsmodell entzoehen würde.

Aber anscheinend gewöhnen wir uns alle langsam daran, dass jeder Dahergelaufene ungestraft mit unseren Daten machen kann, was er will.

"Ich bin nur nicht dafür, gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten. Denn ganz ehrlich, wenn wir es schaffen würden, über OGN FLARM und ADS-B über die Systemgrenzen hinweg zu vereinen, evtl sogar noch den Wetteruplink einzubauen - warum nicht?"

OGN & Co haben da rein gar nichts verloren. Und die könnten das auch nicht.

Auch wenn es das Gebahren von OGN & Co. nicht besser macht, dia Katz isch dr Baum nuff, fürchte ich. Ich kann nur uns allen wünschen, dass es da nicht irgendwann mal, sagen wir mal, unerwünschte Nebenwirkungen gibt dank der ganzen "freundlichen" Datensammelei durch Leute, die diese Daten rein gar nichts angehen.

22. Dezember 2020: Von Till Gerken an Stefan Jaudas

Habe ich ja nicht bestritten. Nur, wie bekommt man das "anonym" hin, ohne dass sich da die Datensauger wieder reindrängeln?

Wie von Malte erwähnt müssen die Transponder keine feste ID ausstrahlen, sondern können sich z.B. bei jedem Einschaltvorgang eine neue ID zufällig ausdenken.

Die von Dir genannten "legitimen Anwendungsbereiche" hätten prima mit einem eigenen "OGN-Tracker" funktioniert. Und das wäre dann in Ordnung. Aber eben nur das. Sprich, wer mit OGN was zu tun haben will, der baurt sich so einen Tracker ein, und alle Anderen werden in Ruhe gelassen. Aber das wäre halt wieder mühsam, langwierig und teuer, und würde deren "Helden-Herren-aller-Daten"-Status beenden.

OGN hat ein eigenes Protokoll, das inkompatibel zu FLARM, aber offen gelegt ist.

https://wiki.glidernet.org/ogn-tracker

OGN kann aber (mit der richtigen Hardware) beides empfangen. Es gibt eigene OGN-Tracker, über deren Verbreitung kann ich nur mutmaßen.

Nur dass die Datenkühe, die da gemolken werden, nie gefragt wurden. Würde das alles über jeweils eigene Hardware (Tracker) gehen, und würden nur Leute damit belästigt, die sich positiv dafür anmelden müssten vorher, und sich auch wieder abmelden könnten, dann wäre alles OK. Positivbeispiel dazu, dass es halt auch anders geht: skylines.aero. Niemand hat sich je über skylines.aero beschwert.

Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir primär um ein Opt-In vs ein Opt-Out. Die Diskussion ist sicher berechtigt und lässt sich auch gut führen. Der Fall, dass Flugzeuge durch "Crowd Watching" um den Globus verfolgt werden, scheint ja nicht abgebildet zu sein. Nehmen wir mal an, dass man das hypothetisch in dem Konferenzraum angesprochen hätte, in dem man sich die Transpondersysteme anno dunnemal ausgedacht hat, wäre die Reaktion sicher gewesen "du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich tausende Leute gemeinsam eine Antenne auf's Dach stellen und dann...." Jetzt ist es halt passiert, die Funksignale sind draußen in der Welt und von jedem empfangbar.

Aber wie vorher schon erwähnt, ist die Möglichkeit der randomisierten ID bei OGN durchaus gegeben, bei FLARM und ADS-B derzeit nicht.

OGN & Co haben da rein gar nichts verloren. Und die könnten das auch nicht.

Die Beurteilung würde ich dem Markt überlassen.

22. Dezember 2020: Von Eric Frenken an Stefan Jaudas

Sie haben zu großen Teilen Recht. Sorry, ich hatte Ihren vorhergehenden Beitrag nicht richtig gelesen.

22. Dezember 2020: Von Malte Höltken an Stefan Jaudas Bewertung: +1.00 [1]

Datenschutz hat damit eigentlich gar nichts zu tun also Argument. Weil, die fraglichen Systeme funktionieren ganz toll völlig unabhängig von den ganzen Datenspannern. Das Problem sind diese Datenspanner. Auch wenn es Leute gibt, selbst in diversen Verbänden, welche diese Datenspanner irgendwie für "Helden" halten. Schon komisch, wie selektiv viele Leute werden, wenn es um den Schutz anderer (!) Leute Daten geht, die aber die eigene Neugier kitzeln ...

Schon richtig, aber die Hoffnung, die Datenspanner zu Ändern hege ich persönlich nicht. Daher favorisiere ich Datensparsamkeit. Wäre es erlaubt, anonymisiert zu senden, bliebe die intendierte Funktion erhalten, sowohl für Traffic Awareness / Collision Avoidance, als auch für die Ansprechbarkeit durch ATC. Wenn die Daten nicht gesendet werden, werden sie nicht geleecht.

23. Dezember 2020: Von Markus S. an Malte Höltken Bewertung: +2.00 [2]

Ich denke die Datenspannerei würde man relativ schnell in den Griff bekommen wenn mal einer der Betreiber einer Raspberry Pi Bodenstation (mehr ist das ja in der Regel nicht) erfolgreich verklagt werden würde. Diese liefern ja unentgeltlich auf ihre eigenen Kosten die Daten überhaupt erst an den Plattformbetreiber (Flightradar, Radarbox, OGN,....). Vielleicht hat ja ein Anwalt der das hier liest, Interesse daran die DSGVO und die Privatsphäre von Piloten durchzusetzen. Schön wäre es, wenn sich die Verbände der Sache annehmen würden (AOPA, DEAC).

23. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Till Gerken Bewertung: +1.00 [1]

Hallo,

OGN hat ein eigenes Protokoll, das inkompatibel zu FLARM, aber offen gelegt ist.

https://wiki.glidernet.org/ogn-tracker

OGN kann aber (mit der richtigen Hardware) beides empfangen. Es gibt eigene OGN-Tracker, über deren Verbreitung kann ich nur mutmaßen.

Welches "eigene Protokoll"? Es gibt da kein "eigenes Protokoll". OGN beruht zu 100% darauf, dass die FLARM-Daten gehackt, entschlüsselt, gesammelt und weiterverbreitet werden.

Dieser "OGN-Tracker" war ein reiner Nachgedanke und Feigenblatt, dachdem es etwas Gegenwind gab. Nicht umsonst hüllt sich OGN über die Anzahl der aktiven OGN-Tracker in Schweigen.

Wie von Malte erwähnt müssen die Transponder keine feste ID ausstrahlen, sondern können sich z.B. bei jedem Einschaltvorgang eine neue ID zufällig ausdenken.

Das zu unterlaufen wird die leichteste Übung sein. Da muss man nur die Fixes miteinander korrelieren, und schon hat man wieder eine vollständige Datenspur. Nicht ganz so elegant, aber bei den heutigen Rechnerleistungen kein Problem.

Wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir primär um ein Opt-In vs ein Opt-Out. Die Diskussion ist sicher berechtigt und lässt sich auch gut führen. Der Fall, dass Flugzeuge durch "Crowd Watching" um den Globus verfolgt werden, scheint ja nicht abgebildet zu sein.

Korrekt. Weil, nur weil manche dieses Flugzeugspannern spannend finden, macht es nicht legitim. Nur weil die technischen Hürden für dieses Flugzeugspannern relativ niedrig liegen, macht es nicht legitim.

Also, das waren noch Zeiten, als die Spotter tatsächlich irgendwo hin fahren mussten ...

Nehmen wir mal an, dass man das hypothetisch in dem Konferenzraum angesprochen hätte, in dem man sich die Transpondersysteme anno dunnemal ausgedacht hat, wäre die Reaktion sicher gewesen "du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich tausende Leute gemeinsam eine Antenne auf's Dach stellen und dann...." Jetzt ist es halt passiert, die Funksignale sind draußen in der Welt und von jedem empfangbar.

Anno dunnemals war das noch kein Thema. Computer waren damals häuserfüllend, und hatten wneiger Rechenleistung wie heute ein Wegwerfhandy.

Auch Mobiltelefongespräche sind nach dieser Argumentation "draußen in der Welt und von jedem empfangbar". Nur dass da die Leute seltsamerweise empfindlicher reagieren.

Aber wie schon gesagt, dia Katz isch dr Baum nuff ...

Aber um zu zeigen, wie schizophren da auch diese OGN-Fuzzis sind, als das 2014 das erste Mal hochgekocht ist, habe ich ein paar dieser Stationsbeschreiber angeschrieben deswegen. Nur wenige haben geantwortet. Einer ging nach dem Tenor, das ginge mich absolut nichts an, was er mit meinen Daten macht. Ein Anderer wollte ja nur"seine Flugschüler live beobachten" - ähm, wie war das mit den Regeln und Voraussetzungen für Alleinflüge? Der Dritte wusste offensichtlich gar nicht, was mit den Daten alles passiert. Er war der Meinung, dass nur FlarmNet-Nutzer da geleakt werden - nur, dass zu diesem Zeitpunkt FlarmNet eben auch nie etwas mit OGN zu tun hatte, oder OGN auch nur bewußt war (das heutige FlarmNet ist ein Anderes). Der der krönende Abschluss hatte eine automatisierte Antwort:

Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Grund des NSA- Skandals und der alltäglichen Überwachung durch
Geheimdienste, werde ich dieses Google- Konto nicht mehr nutzen.
Ich habe ein neues E-Mail Konto bei einem neuen vertraulichen Provider.
Bitte erfragen Sie die neue E-Mail Adresse telefonisch.
Vielen Dank

Anti-NSA sein, aber selber den Schmalspur-Big-Brother geben ... Noch Fragen?

23. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an Malte Höltken

Schon richtig, aber die Hoffnung, die Datenspanner zu Ändern hege ich persönlich nicht.

Ich auch nicht.*seufz*

Daher favorisiere ich Datensparsamkeit. Wäre es erlaubt, anonymisiert zu senden, bliebe die intendierte Funktion erhalten, sowohl für Traffic Awareness / Collision Avoidance, als auch für die Ansprechbarkeit durch ATC. Wenn die Daten nicht gesendet werden, werden sie nicht geleecht.

Im Prinzip ja. Aber damit das mit dem Ziel eines solchen Systems funktioniert, müssen so viele Daten mitgesendet werden, dass das von den Datenegeln wieder ausgenutzt werden kann.

Weil, auch On-Borad muss das Empfangsgerät ja wissen, ob die 10 Kontakte der letzten 10 Sekunden nun nur ein Kontakt ist, oder 10 unterschiedliche. Wenn das das Tablet im Cockpit kann, dann kann das ein Server am Boden allemal. Und schon kann man damit den ganzen Flug rückverfolgen, mappen und veröffentlichen ...

23. Dezember 2020: Von ch ess an Markus S. Bewertung: +2.00 [2]

Wie an andere Stelle schon mal geschrieben, in Analogie:

Kennzeichen am Auto signalisieren auch nur das Auto, nicht den aktuellen Nutzer.

Kennzeichen Informationen sind auch frei verfügbar ablesbar in der public domain.

Also stellen wir uns mal kurz vor, irgendjemand entwirft/baut kleine Rasperry-Cam-Boxen, die von Privatgrundstücken aus die Kennzeichen lesen können und dann an ein Netzwerk senden, von wo aus es im Internet abrufbar ist, welches Kennzeichen/Kfz. gerade wo entlang fährt.
Ganz cool könnte man das mit einem GPS verbinden und aus dem eigenen Auto heraus betreiben...

Den Aufschrei stelle ich mir recht lebhaft vor. Wo ist jetzt der Unterschied zu Fliegern, ausser in der Anzahl der betroffenen Fahrzeuge und den etwas grösseren Datenströmen ?

23. Dezember 2020: Von Stefan Jaudas an ch ess

Genau.

KfZ-Kennzeichen sind personenbezogene Daten. Genau wie Flugzeugkennzeichen.

Nicht umsonst wird das in der Regel geschwärzt, wenn was in der Zeitung kommt.

Und im weiteren Schluss dann eben auch die Mode-S-Codes, die Flarm-ID, usw., usw. ...


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