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29. März 2020: Von Chris _____ an Der Pillendreher Bewertung: +1.00 [1]

Willkommen im Forum lieber Pillendreher! Super erster Beitrag!


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29. März 2020: Von Alexander Callidus an Chris _____ Bewertung: +2.00 [2]

Wenn ich das richtig gelesen habe, wird in der Studie die Quote der Gestorbenen unter den Infizierten (IFR) nicht angegeben.

Die Autoren nehmen die Wahrscheinlichkeit, bei Infektion Symptome zu entwickeln, mit 0,5 an. Dann kannst Du aus der Zahl der Symptomatischen auf die Zahl der Infizierten zurückrechnen. Dazu noch die Quote der symptomatischen Nichtgetesteten. Einigermaßen verläßlich hast Du die sCFR mit 1,4% in Wuhan und außerhalb eher unter 1%. DIe IFR in DEutschland mit der RKI-Definition von Fällen, nämlich getestete, kannst Du ausrechnen, Stand heute 390/52500 = 0,75%. Nimmst die mediane Dauer Infektion-Tod, müsstest Du die Infektionszahlen vom 17.-19.3. nehmen und kommst auf 390/7156=5,5% bis 390/12500=3,3%. Das wäre weitaus höher als im Artikel angenommen. Ich glaube, irgendwo haben die Autoren geschrieben, daß sie diese Zeit nicht berücksichtigt haben - sie hatten ja eine Momentaufnahme der Flugzeugpassagiere. Das kann jemand mit mehr statistischem Verständnis mal auseinanderdröseln.

Was man mit den Ergebnissen der Studie machen kann:
1. Covid-19 ist deutlich gefährlicher als eine Grippe-Epidemie. "However, despite a lower sCFR, COVID-19 is likely to infect many more (given emerging evidence of presymptomatic transmission14,15 and growing evidence of extensive community spread in numerous countries16), thus ultimately causing many more deaths than SARS and MERS. Compared with the 1918 and 2009 influenza pandemics, our estimates are intermediate but substantially higher than 2009, which was generally regarded as a low-severity pandemic. "
2. eine realistische Letalität unter positiv getesteten könnte irgendwo zwischen 0,75 und 3% liegen.
3. Die Zahl der Infizierten liegt deutlich höher als die RKI-Zahlen, aber der Faktor müsste niedrig einstellig sein. Je höher die Zahl der Infizierten tatsächlich ist (<>RKI), desto besser, weil die Ansteckungsrate schneller abnimmt. Worst Case und best case kannst Du nach den obigen Zahlen selbst ausrechnen.

Noch ein Nachtrag aus der heutigen FAZ:
"...könne eine Verzerrung, wenn Medienvertreter etwa nach einem neuen Dreh suchen und sich auf einen Außenseiter einlassen, der alles ganz anders sieht, dazu führen, dass der Falsche ein Forum erhält: „Zwar sollten Medien ausgewogen berichten, aber sie leisten ihren Lesern oder Zuschauern einen Bärendienst, wenn sie, um der Ausgewogenheit Genüge zu tun, die falschen Experten wählen oder sie nicht richtig einordnen.“
Was keine leichte Entscheidung ist: Wann soll man Humbug entkräften? Irrelevantes erhält so nur noch mehr Reichweite, und für Relevantes bleibt weniger Zeit. „Jeder kann selbst einen Check machen. Was für Journalisten schon immer galt, ist jetzt auch Mediennutzern zu empfehlen, eine gesunde Skepsis gehört heute dazu. Wenn jemand zu sehr gegen den Strich bürstet, alle anderen Kollegen angreift, merkt man ja oft, dass da etwas nicht stimmen kann“, sagt Leßmöllmann, die vor Techniken warnt, die Verschwörungstheoretiker gerne nutzen, indem sie Wahres und Falsches so mischen, dass auch die Summe plausibel erscheint."


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29. März 2020: Von Chris _____ an Alexander Callidus

„Was für Journalisten schon immer galt, ist jetzt auch Mediennutzern zu empfehlen, eine gesunde Skepsis gehört heute dazu. Wenn jemand zu sehr gegen den Strich bürstet, alle anderen Kollegen angreift, merkt man ja oft, dass da etwas nicht stimmen kann“,

Nicht nur "jetzt", sondern schon die letzten 20 Jahre...

Neben "Verhaltensmuster beobachten" sollte man aber auch den Argumenten zuhören und den Quellen folgen. Bisweilen haben "Außenseiter" korrekte Gedanken und gute Einwände.

Und wenn man schon die Person anhand ihres Gruppenverhaltens (und nicht die Argumente) bewertet, muss man logischerweise bei allen auch nach der Interessenslage fragen. Ist es ein Politiker, der wiedergewählt werden will, eine Bank, die "gerettet" weden will, ein Journalist, der Aufmerksamkeit für sein Medium braucht, usw..

Medienkompetenz ist ein sehr schweres Fach.


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