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Aus dem Bericht (Hervorhebung von mir): Innerhalb der beauftragten Luftsportverbände wird die Gewichtsproblematik (Zula- dung von UL) diskutiert und beklagt. Die Mitteilung der DULV/DAeC BUKO UL be- schreibt eine „zunehmende[n] Illegalität“ im Flugbetrieb. Dass ein Teil der Flüge mit Ultraleichtflugzeugen dabei mit einer Überladung erfolgt, wird nach Auffassung der BFU stillschweigend toleriert und zeigt deutliche Defizite in der Sicherheitskultur und dem Umgang mit Regelverstößen. Aufgrund der Vorbildfunktion hat ein von einem Fluglehrer oder Funktionär durchgeführter Regelverstoß eine besonders große nega- tive Auswirkung auf das Verhalten der Flugschüler. Da beispielsweise die Überladung eines ULs als tolerierbar vorgelebt wird, wird diese Einstellung von einem Flugschüler und späteren Lizenzinhaber übernommen. Die durch das LSG-B in dem Dokument Vorgaben zur Nutzung von Ultraleichtflug- zeugen in der Ausbildung eingeführten Kategorien 1 bis 3 erfolgte im direkten Bezug zur dieser Flugunfalluntersuchung. Die Grenze ob ein UL zur Ausbildung (doppelsit- zig) eingesetzt werden darf, liegt bei einer Leermasse von 315 kg. Die maximal zu- lässige Zuladung inklusive Kraftstoff beträgt dann 157,5 kg für doppelsitzige Ultra- leichtflugzeuge. Nach Auffassung der BFU ist mit dieser Maßnahme ein Flugbetrieb innerhalb der Gewichtsgrenzen realistisch nicht darstellbar. Warum braucht es immer Tote, bis so was auch mal "offiziell" erkannt wird? Wenn selbst bei einem Prüfungsflug obwohl das Gewicht für einen über 100 Kilo schweren UL-Prüfer (warum darf so jemand das überhaupt Prüfer werden?) mit 85kg angenommen wird die W&B nur dann funktioniert, wenn mit 28l Sprit für über 2 Flugstunden gerechnet wird - und der Prüfling nicht durchgefallen ist, bevor er in die Nähe des Flugzeuges kommt - dann ist doch das System kaputt. Jetzt kann man natürlich immer schön sagen: "Der Prüfer mit über 1000 Flugstunden war sehr erfahren, der wusste, was er machte und welches Risiko er dabei eingeht". Aber selbst wenn man das so denkt: Kann ein Flugschüler mit nicht mal 40 Stunden tatsächlich einschätzen, wie groß das Risiko ist, dass er angeblich selber bewusst eingeht? | ||||||
Ja, das ist durchaus möglich. 10, 20, 30 bis 50 kg sind drin, wenn der Pat ein kapilläres Leck hat. Lässt sich aus der Dokumentation der Intensivbehandlung ersehen. | ||||||
Und ehrlich gesagt, weiß ich immer noch nicht, wohin sich va verschiebt oder was man beim Fliegen sonst so beachten muss Zu der Va habe ich jetzt aber bereits 2 Beitraege geschrieben, siehe oben. Du kannst Dir das auch an einem Diagramm wie diesem hier klar machen: Wie sich das Flugverhalten aendert wenn ueberladen oder ausserhalb des Schwerpunkts geflogen wird, kann nicht allgemeingueltig fuer alle Flugzeuge gesagt werden. Ein paar Dinge sind klar:
Wenn Du den Enveleope verlaesst, bist Du Testpilot. | ||||||
Lutz, danke für den Artikellink. Ich finde folgenden Satz darin interessant:
Macht für mich Sinn. 1,7 ist etwa die Wurzel aus 3. Wenn man 1,7 mal Vs nimmt - Vs wie für MTOW im POH publiziert - dann sollte es unmöglich sein, die Flächen mit mehr als 3xMTOW zu belasten. Bei dem Versuch, sie mehr zu belasten, würden sie aerodynamisch stallen. Bis zu welchem Lastvielfachen werden ULs getestet? 3 ist (hoffentlich) locker drin. Das würde dann bedeuten, wenn man sich auf 1,7 x Vs (wie im POH für MTOW beschrieben) beschränkt, sollten einem nicht die Flügel abfallen. Oder? | ||||||
Bis 6g mindestens | ||||||
Beitrag vom Autor gelöscht
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Die CTSW zB hat als UL eine Bruchlast von 9.8 g bei MTOW, da habe ich schon ein paar Reserven. | ||||||
Nur aus persönlichem Interesse: Hast Du darüber genauere Dokumentationen? | ||||||
Nein, die vorgeschriebene Manöverlastvielfache ist 4g. Die Sicherheit soll gegen Berechnungsfehler, Materialschwankungen und Fertigungstoleranzen schützen und ist nicht für den Piloten anzutasten. Eine Biegebelastung des Hauptholms mit mehr Last als vorgesehen bedeutet noch kein sicheres Flugzeug über die Handbuchangaben hinaus. Vielmehr sind bei einer Auflastung alle nötigen Lastpunkte zu prüfen. Der Hauptholm ist Erfahrungsgemäß eher selten die Schwachstelle, gleichwohl das von Laien am häufigsten herangezogene Bauteil bei der Rechtfertigung, Handbuchinhalte zu misachten. Aus professioneller Erfahrung kann ich nur dazu raten, diese Thematik nicht derart unterkomplex zu betrachten. | ||||||
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Was heißt hier "Nein"? Mißverstehen wir uns vielleicht? Wenn das Bruchlastvielfache 6 g beträgt, bis wohin wird dann getestet? | ||||||
Ja, aber entscheidend ist ja, dass Du das MTOW änderst. Ob dann die 3g noch gelten - who knows. Kommt auf die Überladung an. Über Vno haben wir ja noch gar nicht gesprochen. Grundsätzlich muss man auch sichere Lastvielfache und Bruchlastvielfache deutlich voneinander trennen. Habe schon mal ne verbogene Mooney mit gesprengten Nieten gesehen. Da war das Bruchlastvielfache nicht erreicht, aber sicher war der Flug auch nicht. Kritisch sind in der Regel ja aber auch nicht Vollausschläge, sondern Vertikalböen und da macht es dann weniger Sinn sich an den positiven, als an den viel kleineren sicheren negativen Lastvielfachen zu orientieren. Die sind im UL -2g lt. Tulassungsvorschriften - bei normal category aircraft ist die Marge sogar noch kleiner. Da kann kann eine auch nur geringe Überladung eine große Rolle spielen, wenn man im gelben Bereich in eine Böe krachen würde. | ||||||
Bitte lass dich nicht zu dem Gedanken hinreißen, dass eine Überladung von 5% einfach nur mit einer Verringerung der maximalen Lastvielfachen von 5% gekontert werden muss und dann passt das schon wieder. Auch wenn ein Flieger eine Überladung gefühlt gut wegsteckt, auch wenn er das 10, 20, 100x tut: Das Material "merkt" sich die Belastung. Stichworte: Lastkollektiv und Schadensakkumulation (z.B. Lineare Schadensakkumulation) Irgendwann ist die Schadenssumme = 1 erreicht. Insbesondere bei häufigen Belastungen im Bereich der Zeitfestigkeit. Und dann machts knack. | ||||||
Kommt das nicht auf das Material an? Ich dachte das betrifft zB Aluminiumbauweise. Bei Holz oder CFK kann ich mir das nicht so vorstellen. | ||||||
Was heißt hier "Nein"? Mißverstehen wir uns vielleicht? Wenn das Bruchlastvielfache 6 g beträgt, bis wohin wird dann getestet? Gestestet wird auf eine vom Piloten als voraussetzbar annehmbares Lastvielfache von 4g. Es ging doch um die sachliche Frage von chris___ um 14:xx, ob die UL über mehr als 3g getestet würden. Und da ist die Antwort ja, 4g Lastvielfache und 6g Bruchlast. Nein, die Antwort ist "Mindestens auf 4g Lastvielfaches bei MTOM und VNE nach LTF-UL". Die tatsächliche Bruchlast eines Hauptholms kann der Pilot nicht bewerten. Das Verhalten des Flugzeuges jenseits MTOM und VNE ebenfalls nicht. Mein Verständnis war bis vorhin, daß die 6g durch Versuch nachgewiesen werden müssen. Das ist für jeden Piloten vollkommen irrelevant. Er kennt die Lastannahmen nicht, die Lastfälle nicht, die Lastwege nicht und kann über die zugesicherten 4g nichts beurteilen. Das heißt doch nicht, daß ich Kunstflug mit UL oder so was befürworte. Zur Kunstflugeignung eines Flugzeuges gehört mehr als nur das sichere Lastvielfache. | ||||||
"Gestestet wird auf eine vom Piloten als voraussetzbar annehmbares Lastvielfache von 4g." Es ging doch um die sachliche Frage von chris___ um 14:xx, ob die UL über mehr als 3g getestet würden. Und da ist die Antwort ja, 4g Lastvielfache und 6g Bruchlast. Nein, die Antwort ist "Mindestens auf 4g Lastvielfaches bei MTOM und VNE nach LTF-UL". Ist LTF-UL 305 2. Der Festigkeitsverband muss imstande sein, Bruchlasten mindestens 3 Sekunden lang zu tragen, ohne dass ein Versagen auftritt. Die Dreisekundengrenze gilt jedoch nicht, wenn der Festigkeitsnachweis mittels dynamischer Versuche erbracht wird, bei denen die tats‰chlichen Belastungsbedingungen nachgeahmt werden.
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"Mein Verständnis war bis vorhin, daß die 6g durch Versuch nachgewiesen werden müssen" Das ist für jeden Piloten vollkommen irrelevant. Er kennt die Lastannahmen nicht, die Lastfälle nicht, die Lastwege nicht und kann über die zugesicherten 4g nichts beurteilen. Meine Frage war nicht, was Du anderen Piloten als relevant zugestehst, sondern, ob ein UL bis zur Bruchlast von 6g getestet wird.
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Ich wäre eigentlich davon ausgegangen, dass jeder der einen sechsstelligen Betrag für ein UL ausgibt nicht nur den Werbeprospekt liest, sondern sich einen echten Wägebericht von einem real existierenden UL zeigen lässt. Am Ende geht die Differenz zwischen Prospekt und Gewicht des Einzelstücks ja zu Lasten des Käufers, der ein Gerät bekommt, das deutlich weniger kann, als versprochen. | ||||||
Ich müsste mal nachsehen, glaube aber dass die CTSW nur vor dem Kauf vom Importeur so beworben wurde. Bruchlast bei 600kg 8g, bei 472,5kg 9,8g | ||||||
Ich kenne einen CT-Verkäufer nicht fern vom Firmensitz, der dreht damit zur Demonstration mit Kunden Loopings. Bevor sich jemand darüber echauffiert, hier ein Auszug aus dem originalen Handbuch meiner 1941 Piper J3, ein filigraner Papierdrachen: | ||||||
Bob Hoover hat mit 17 den Kunstflug auf einer J3C gelernt! So eine hätte ich wirklich gern ... | ||||||
Im Gegensatz zur CT ist der Loop in der short wing Cub aber ein zugelassenes Handbuch-Manöver. Demoflüge mit nicht zugelassenen Kunstflugfiguren unterstreicht die fragwürdige Kultur, zu lehren Limiten zu misachten. Gerade zur CT gibt es auch zwei Unfallberichte zu Überschreitungen aerodynamischer Grenzen, einmal mit Todesfolge. Daß die UL eine messbar höhere Unfallrate haben gegenüber der Rest ist dann das Ergebnis. | ||||||
Ob tests zum Bruch gemacht wurden ist vollkommen irrelevant. Ich kenne viele Muster, die nicht zum Bruch belastet wurden. Mit der Info kann kein Pilot etwas anfangen. Die Limts stehen im Handbuch. Da gibt es für einen einfachen Piloten nix zu holen in der Diskussion über die Zuladung.
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"Ob tests zum Bruch gemacht wurden ist vollkommen irrelevant" für Dich, gut. Mich interessiert es eben, weil ich die Zulassungsverfahren verstehen will, reine Neugier. Und hier im Forum kenne ich keinen, der diese Frage kompetenter beantworten könnte als Du. Ansonsten: Bruchlast <> Bruch. Komm doch mal runter von dem pädagogischen Baum, ja allen blindgläubigen UL-Piloten die Augen öffnen zu müssen - und ihnen sicherheitshalber nur Bastelscheren mit stumpfer Spitze zu geben. | ||||||
Bei Holz oder CFK gelten sicherlich andere Schadensakkumulationshypothesen als bei Metallen. Auch die lineare Schadensakkumulationshypothese ist nur für einen Bruchteil der Metalle und Anwendungsfälle zutreffend. Grundsätzlich ist es aber so, dass jeder duktile Werkstoff eine wie auch immer geartete Schadensakkumulation aufweist, d.h. ich bekomme den Werkstoff nicht nur durch einmaliges Aufbringen der statischen Bruchlast kaputt, sondern auch durch n-faches Aufbringen eines Teils der Bruchlast. Bei Holz und GFK sind dann auch noch Zeiteffekte zu berücksichtigen (d.h. 1 Last über 2 Sekunden vs. 2 Lasten über je 1 Sekunde) sowie Anisotropieeffekte (Richtungsabhängigkeit, gibts auch bei manchen Metallen). Zusammenfassend bleibt aber zu sagen, dass es hier so tief in die Werkstofftheorie und Bruchmechanik geht, dass dies ein Pilot nur durch angucken des Fliegers und des Handbuchs unmöglich beurteilen kann. Auch der Hersteller kann das übrigens nicht. Er führt halt Tests und Berechnungen durch, anhand derer er am Schluss davon ausgeht, dass das Flugzeug unter den im Handbuch genannten Bedingungen dauerhaft funktionsfähig sein wird. Sicher sein kann er sich aber nicht. Diese Unsicherheit wird dann durch einen Sicherheitsfaktor abgedeckt. Ob ein Flugzeug ein Flugzeugleben hält, lässt sich mit Sicherheit eben erst nach einem ganzen Flugzeugleben sicher sagen. Bevors aber zu nerdig wird, geh ich jetzt ins Bett! | ||||||
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