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13. November 2018: Von Chris _____ an Gerald Werner

Gerald, ich kenne diese Frage ebenfalls bestens. Direkt nach dem PPL (1999 in San Diego) spuerte ich regelrecht eine gewisse Leere in mir. Ein paar Trips in Florida in einem daraufffolgenden Kurzurlaub (nachts, VFR, Gewitter im Osten, mondhelles Meer mit vielen lachenden Alligatoren unter mir, Leichtsinn oder Abenteuerlust?) brachten mir schnell die Erkenntnis, dass es eigentlich nicht die VFR- sondern die IFR-Fliegerei war, die ich suchte. Mich faszinierte das Kommunikationsspiel daran, wie auch die komplexen Regeln.

2002 dann IFR, und danach wieder diese Leere. Ich erinnere mich, dass ich mich ueber die bestandene Pruefung gar nicht richtig freuen konnte. Hab bis heute nicht wirklich verstanden warum. Aber das Fliegen selbst war wie eine Sucht, zum Glueck (finanzbedingt) war die Droge niedrig dosiert. Bis heute freue ich mich immer wieder auf den naechsten Flug, und wenn es Monate bis dahin dauert, aendert das nichts daran.

Mein Anwendungsfall sind ganz klar Familientrips. Mal ein kurzer nach Speyer oder Hamburg, mal ein laengerer nach Kroatien, oder wieder mal eine Rundreise mit Zelt in USA (das habe ich mehrfach gemacht und jedesmal sehr genossen, auch weil die Parks dort wirklich toll sind).

Meine Frau fliegt mit, obwohl sie anfaenglich Angst hatte. Mittlerweile nur noch Sorgen. Der Mensch gewoehnt sich an vieles. Sie versteht auch schrittweise immer mehr davon, und in ihrem Freundeskreis werden solche Urlaubserzaehlungen schon auch bestaunt. Es ist halt einfach cool, wenn die anderen 15h Autofahrt nach Kroatien kennen, und man selbst in 4h da ist und dabei zwischendurch noch eine Stunde Pause hatte.

14. November 2018: Von  an Chris _____

Zitat von Chris_______:

Bis heute freue ich mich immer wieder auf den naechsten Flug, und wenn es Monate bis dahin dauert, aendert das nichts daran.

Das tu ich jetzt echt bewundern, vor allem weil in diesem Zusammhang von IFR, Flügen nach Kroatien usw. geschrieben wird.

In der Saison mache ich 1-2 Flüge/Woche wenn es das Wetter erlaubt, allein schon um in Übung zu bleiben. Dabei mache ich meist VFR Flüge unter einfachen Bedingungen (Wetter, Lufräume usw). Und ich hab 2200h/2500 Starts im Segelflug und Ultraleicht und fliege seit 1986 ;-).

Also Hut ab vor dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, ein paar Monate Pause und dann IFR nach Kroatien, nicht schlecht !!

Gruß,
Roman.

14. November 2018: Von Chris _____ an 

Roman, ich weiß nicht ob du das ehrlich oder ironisch meinst. Im ersten Fall, danke.

Im zweiten Fall:

1. Es ist legal. Currency wie bei der FAA gibt es hier nicht. Also muss man selbst ermessen, was man sich zutraut. Eigenverantwortung finde ich immer gut. Dass man in Europa allerdings die verpflichtenden Checkflüge nicht einfach vor geplante Trips legen kann, um gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, ist ein bisschen schade.

2. Ich hatte in 17 Jahren IFR-Fliegerei immer wieder längere Pausen und danach ein IPC, und diese IPCs liefen ausnahmslos recht gut. (Schwer fiel mir komischerweise die Umstellung USA->EU, vermutlich psychologische Gründe). Der Mensch gewöhnt sich an vieles, und Lernen mit Pausen und dann wieder Abrufen ist lernpsychologisch kein schlechter Ansatz.

3. IFR ist nicht gleich IMC. Ein Start in VMC, Flugregelwechsel nach IFR, Steigen durch IMC, dann on top bis über die Alpen, auf der anderen Seite bestes VMC ist einfacher als ein VFR-Flug mit Umfliegen diverser Lufträume. Und was ganz anderes als ein Approach to Minimum. Wie andernorts geschrieben, sind meine persönlichen Minima deutlich erhöht. Eigenverantwortung halt.

14. November 2018: Von  an Chris _____

Fliegt man bei VMC nach IFR, so ist das deutlich einfacher als VFR.

14. November 2018: Von  an Chris _____ Bewertung: +1.00 [1]

Klar Chris, war schon ein bisschen Ironie dabei, hab Deinen Beitrag ja auch ein bisschen in meine gewünschte Richtung interpretiert, sorry, nimm es mir nicht übel !!!

An den Threadersteller meine persönliche Meinung:

Mit einer IFR ausgerüsteten schnellen SEP (z.B. SR22) länderübergreifende Flüge bei nicht optimalen Bedingungen durchzuführen ist eine sehr komplexe Geschichte und von 100 PPl´er werden da vll. eine Handvoll hinkommen. Man bekommt hier im Forum schnell den Eindruck als wenn das "Standard" oder "normal" wäre.

Bei den Motorfliegern die ich seit 1986 kennen gelernt habe sind derartig hoch qualifizierte und ausschliesslich "Privat" Piloten im geringen einstelligen Prozent Bereich.

Und man muß es sich auch leisten können! Vielleicht kann Alexis mal so eine Richtung in Flugstundenpreisen für eine SR22 angeben, schätze mal unter 300Euro/h ist da nix zu machen. MEP >500, SET um 1000Euro/h.

Ironie an, bei den Preisen kann man schon mal ein paar Monate nur von träumen, Ironie aus!

Bei mir sieht das "UL Schein in der Tasche und dann" z.B. so aus:
Ich fliege mit meiner Frau von Saarluis nach Konstanz bei super schönen Wetter, verbringe dort ein paar nette Stunden und fliege abends wieder zurück. Da es quer durch Frankreich geht, mit Flugplan, BZFI, jede Menge Frequenzwechsel und Lufräumen bin ich als Pilot angemessen gefordert. knapp 3 Flugstunden a 80Euro/h => Runde 240 Euro für den Spaß auch i.O. :-)

Gruß,
Roman.

PS: Ist wie bei den Segelfliegern, gute Streckenflugpiloten <5% , alles andere fliegt um den Platz und macht Motorseglerschein !!!

14. November 2018: Von Chris _____ an  Bewertung: +2.00 [2]

So ist es. Und international sogar ratsam, wenn man Luftraumverletzungen meiden will. Mit Freigabe fliegt es sich ganz entspannt durch alle Lufträume :-)

14. November 2018: Von Nicolas Nickisch an 

Leider eine sehr realistische Auffassung!

14. November 2018: Von Chris _____ an Nicolas Nickisch Bewertung: +1.00 [1]

Naja... mein letzter Trip nach Kroatien war dank Rueckenwind recht flott. 6h x 200 Eur/h Charterkosten (PA28-236), hinzu kommen ca 1000 Eur fuer eine Woche Aufenthalt in einem gemieteten Haus mit Selbstversorgung. Fuer vier Personen. Ohne Essen und sonstige Aktivitaeten.

Natuerlich kostet auch die Mitgliedschaft im Verein etwas, Groessenordnung 800 Eur p.a.

Wer meint, durch Fliegen etwas einsparen zu koennen, der wird schnell geheilt. Aber man kann auch als Normalverdiener etwas erleben.

Im uebrigen lernt man sehr viel durch Streckenfluege zu unbekannten Plaetzen, noch dazu im Ausland.


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