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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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1. Oktober 2018: Von Johannes König an Gerald Werner Bewertung: +2.00 [2]

Hi Gerald,

du machst dir viele Gedanken, fast schon zu viele. Erfahrungsgemäß sind aber die Piloten, die lange Überlegungen anstellen und Dinge abwägen dann auch die, die ein einmal gesetztes Ziel erreichen werden. Problematisch ist eher der blauäugige "schau mer mal"-Typ. Aber dazu gehörst du offensichtlich nicht.

Ich versuchs mal schrittweise durchzugehen:

1. Wenn du nicht Segelfliegen willst, zwingt dich natürlich auch keiner dazu. Ich selbst bin - aus den gleichen Erwägungen wie du (Zeitfaktor, Familienkompatibiltät, Flugplatzzeit vs. Flugzeit) - direkt auf dem Motor eingestiegen. Bei mir wars damals der TMG.

2. Die Sache mit dem "kostenlos Fliegen", d.h. Schleppen und Springer absetzen, ist eher nichts für Low-Timer. Zum einem brauchst du da zusätzliche Ausbildungen (z.B. Schleppberechtigung) oder Ratings (z.B. die erwähnte Turbine), die auch wieder alle Zeit und Geld kosten. Und zu guter letzt wird jeder Betreiber - wie du schon selbst sagst - eher den Piloten mit 150h im Jahr nehmen als den mit 15h. Der beste Weg für dich zur Kostenreduzierung führt daher über günstiges Fluggerät und/oder Kostenteilungsflüge.

3. Deinen Ansatz, zwischen den Fluggeräten hin und her zu tauschen halte ich für sinnvoll. Immer nur ein Fluggerät (oder gar nur eine Maschine) zu fliegen, wird auch irgendwann langweilig. Wichtig ist halt, dass du jedes zweite Jahr deine 12 Pflichtstunden für den PPL einfliegst. Den Rest kannst du auch auf UL oder sonstwo sammeln. Hauptsache du kommst in die Luft.

4. Zum Thema Anrechnung zwischen den Klassen und Lizenzen:

4a. Wenn du auf deinem PPL(A) die Klassen TMG und SEP(land) fliegen willst, brauchst du dafür zwei Klassenberechtigungen (die genannten "TMG" und "SEP(land)"). Die 12 Pflichtstunden kannst du dann beliebig auf TMG oder SEP(land) einfliegen. Hast du diese Stunden erreicht (+den Schulungsflug), werden beide(!) Klassen verlängert. Solltest du das nicht schaffen, wirds aufwändig. Dann musst du nämlich in jeder der beiden Klassen wieder zur Schulung und zur Prüfung anrücken.

4b. Ultraleicht ist eine eigene Lizenz, die vom PPL(A) völlig abgekoppelt ist. Auch hier brauchst du 12 Stunden, wobei alles, was du auf deinem PPL(A) geflogen bist (also "TMG" und "SEP(land)"), für die UL-Lizenz angerechnet wird. Nur den 1-stündigen Schulungsflug musst du zwingend auf einem UL machen. Die UL-Lizenz hat aber den Vorteil, dass diese nicht verfällt. Du kannst also auch 10 Jahre kein UL fliegen, dann dir 12 Stunden vom PPL(A) anrechnen lassen, 1 Flug mit Fluglehrer und es kann wieder losgehen. Die UL-Fliegerei kannst du daher wunderbar als "Topping" hernehmen für alles, was über die 12 Pflichtstunden rausgeht.

5. (Ich habe gerade gesehen, dass parallel Tobi geantwortet hat): Rein rechtlich reicht zwischen C152 und einer einfachen C172 das Lesen des Handbuchs. Rein praktisch wirst du beim ersten Mal ein gewisses Vertrautmachen im Flieger brauchen, außerdem verlangen viele Halter einen regelmäßigen Flug mit Fluglehrer (Vereine i.d.R. 1x im Jahr, bei Vercharterern habe ich auch schon mal 60 Tage gelesen).

Wie machst du nun weiter?

Ich meine, es gibt 2 Wege:

Weg 1: PPL(A) mit SEP(land) auf C150/C152 an der Flugschule. Rechnen wir mal mit 50 Stunden und 150€ Flieger + 60€ Lehrer, dann kommen wir auf 10.500€. Dazu kommen Theorie, Medical, Prüfungen, English lvl4 und 10% Puffer, dann bist du mit ca. 15.000€ dabei. Dafür bekommst du das Rundum-Sorglos-Paket, musst in der Regel nie Aushallen, Putzen, Tanken und keine Arbeitsstunden leisten. Flugplatzzeit = Flugzeit.

Weg 1 etwas günstiger wäre mit TMG. Mir ist allerdings keine Flugschule bekannt, die auf TMG zum PPL(A) ausbildet.

Weg 2 (diesen Weg habe ich vor 5 Jahren beschritten): Du gehst in einen Verein und machst den PPL(A) auf dem TMG. Der Verein sollte 1-2 Fluglehrer im (hauptberuflichen) Ruhestand haben, die unter der Woche flexibel Zeit haben. TMGs im Verein gibts für 80€, Fluglehrer kosten i.d.R. zwischen 20€ und gar nichts. Bei 50 Flugstunden wärst dann mit 4000 - 5000€ dabei. Kalkulieren musst du allerdings noch die Nebenkosten (siehe oben, zusätzlich Aufnahmegebühr, Jahresgebühr, Nicht geleistete Arbeitsstunden). Realistisch sind als Gesamtsumme 7000-8000€, wieder mit etwas Puffer gerechnet. Das SEP(land)-Rating kannst du dann im Verein oder an einer Flugschule für 1000-2000€ nachholen.

Weg 2 geht natürlich auch mit SEP(land), dann ist der Kostenvorteil aber nicht mehr so stark.

Mein Tipp: Schreib die Vereine nicht ab! Es gibt auch welche, die begnügen sich mit 25 Arbeitsstunden (die man auch abzahlen kann) oder laufen ganz ohne Arbeitsstunden. Dafür lernt man viele nette Leute kennen und wenn einem die Fluggäste beim Putzen helfen, dann dauert das auch nur 5 Minuten :-)

Egal was du machst, hauptsache du fängst an!


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