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Engagierter Journalismus aus Sicht des eigenen Cockpits
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6. Februar 2017: Von Lutz D. an Tee Jay Bewertung: +12.00 [12]

...ich störe die allgemeine Entrüstung ja nur ungern...

Ich staune wie blind und unerschütterlich das Vertrauen in Billigst-Hardware und Software aus Fernost ist. Womöglich wird zur Navigation auch noch das gleiche Tablet oder Smartphone verwendet, womit abends gedaddelt und im Internet gesurft wird?

Drei Beispiele aus der Praxis:

Blindes Vertrauen in das eingebaute Moving Map/ EFIS der Maschine. Den ganzen Flug über funktionierte dieses sehr gut, vorbei am Luftraum Wiesbaden/ Frankfurt runter nach Mannheim. Kurz vor Einflug in die Kontrollzone, Freigabe war längst erteilt macht es zack... Windows Bluescreen.... mein junger Padawan auf einen Schlag blind und weiß nicht mehr weiter... nach diesem Tag weiß er den Wert einer griffbereiten (!) Papierkarte und Anflugcharts anders zu werten.

Also, ich staune viel mehr, wie abhängig man sich von Karten machen kann und wie wenig man sie zu benutzen weiss. Du bist doch der Fluglehrer. Anflugverfahren werden vor Einflug in eine Kontrollzone gebrieft, danach kann die Karte auch aus dem Cockpit fliegen (ich wiederhole die Anekdote nur ungern, aber ist mir tatsächlich passiert), ohne, dass man "blind" wäre.

Diese ganze Digitalisierung hat vor allem auch dazu geführt, dass noch mehr auf Karten als nach draußen gestarrt wird. Diese Icao-Blätter waren wenigstens so unhandlich, dass man die eh entnervt weggelegt hat und sich dann man auf das Fliegen konzentriert hat.

Das wichtigste Back-up für eine Karte gleich welcher Art sitzt zwischen den Ohren. Gute Kenntnisse der Geographie, gute Vorbereitung, gute briefings, dann bringt einen ein Ausfall eines Ipad auch nicht aus der Bahn.

Ich spreche jetzt von der Sichtfliegerei. Da haben wir uns von dem ganzen Gedöns auch ganz schön abhängig gemacht. Klar - Luftraumstrukturen müssen ersichtlich sein, aber alles andere inkl. VFR-Anflugkarten ist eigentlich lächerlich nebensächlich und folgt nur bürokratischen, nicht aber fliegerischen Erfordernissen. Und genau so ist auch ein Ausfall dieses Kartenmaterials zu betrachten. Die Welt vor dem Cockpit ist ja noch da. Und da guckt man eben raus und spricht im schlechtesten Fall mit den Leuten.

Wir müssen aufhören, uns das Fliegen komplizierter zu reden, als es ist. Es erfordert große Ernsthaftigkeit, ja. Aber es erfordert keine ausufernde Komplexität. Im Gegenteil. So einfach wie möglich (aber nicht einfacher).


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